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Wir haben für dich die BAWAG Aktie von Profis analysieren lassen. ezzy unterstützt dich durch Aktienanalysen von wichtigen Aktiengesellschaften aus den großen Aktienindizes beim Handeln und Investieren. Nutze das Wissen unserer Profis, um dir bei deinen Handels- und Investitionsentscheidungen eine eigene Meinung zu bilden.
Reguläre Handelssitzung: 09:00 – 17:30
Verfügbarkeitszeit insgesamt: 08:00 – 22:00
Mit rund 2,3 Mio. Privat- und Firmenkunden sowie gut 4000 Mitarbeitern zählt die in Wien ansässige BAWAG Group nach der Ersten Bank zu den führenden österreichischen Kreditinstituten. Zudem betreut die Gesellschaft auch Kunden der öffentlichen Hand, die außerhalb des österreichischen Heimatmarktes auch in Deutschland, der Schweiz sowie in weiteren Industrienationen aktiv ist. Insgesamt bietet das Institut somit eine breite Produktpalette an. Diese umfasst neben klassischen Bankdienstleistungen auch die Bereiche Leasing, Bausparverträge und Versicherungen. Im Jahr 2021 vollzog die BAWAG Group mit der Übernahme der Hello Bank! Österreich sowie der DEPFA BANK zudem gleich zwei bedeutende Expansionen. Somit setzt die Gesellschaft, die eigentlich in gesättigten Märkten tätigt ist, eine langfristige Wachstumsstrategie um. An der Wiener Börse ist die Aktie des Unternehmens allerdings erst seit dem Jahr 2017 gelistet.
Die Ursprünge des Instituts gehen auf das Jahr 1882 zurück. Denn damals wurde die Österreichische Postsparkasse (P.S.K.) per Gesetz ins Leben gerufen. Bereits ein Jahr später wurden dann in knapp 4000 Postämtern die ersten Bankdienstleistungen angeboten. Das zweite Vorläuferunternehmen, die Bank für Arbeit und Wirtschaft, wurde dann 40 Jahre später vom Sozialdemokraten Karl Renner als Institut für die Belange von Arbeitern gegründet. Durch den Zusammenschluss der beiden Gesellschaften, der im Jahr 2005 vonstattenging, entstand schließlich die BAWAG Group in ihrer heutigen Form.
Nachdem im Jahr 2006 seitens der Finanzmarktaufsichtsbehörde bekannt gegeben worden war, dass die Bank u. a. durch Geschäfte in der Karibik hohe Verluste hatte verbuchen müssen und die massiven Verluste wiederum durch Briefkastenfirmen verschleiert worden waren, geriet das Institut schließlich in negative Schlagzeilen. Gleichzeitig ging die Firma vom Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) in den Besitz an Equity Investoren über. Nach mehreren Restrukturierungen in der folgenden Zeit ging die BAWAG Group im Oktober 2017 dann an die Wiener Börse. Seitdem zählt sie zu den bedeutendsten Firmen auf dem Kurszettel in Österreich.
Operativ entwickelte sich die Firma in den Geschäftsjahren 2017 bis 2019 sehr solide. Denn das Unternehmen konnte neben steigenden Erträgen auch jeweils einen Nettogewinn von über 400 Mio. Euro verbuchen. Dies zeigt ebenso, dass das traditionelle Geschäftsmodell immer noch gut bei den 2,3 Mio. Kunden ankommt. Zudem scheint sich die Bank trotz der Konkurrenz durch neue Fintech-Anbieter gut in ihren Kernmärkten behaupten zu können. Einen Dämpfer gab es allerdings im Jahr 2020, als die Gewinne im Umfeld der Coronakrise spürbar einbrachen. Dementsprechend geriet auch der Aktienkurs im selben Jahr deutlich unter Druck. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete die Bank bei einem Umsatz von 1,32 Mrd. Euro sodann einen Nettogewinn von 320 Mio. Euro, der deutlich unter dem Vorjahreswert lag. Zurückzuführen war dies u. a. auf die vollständige Abschreibung einer Forderung eines Swap-Geschäfts in Höhe von 254 Mio. Euro vor Steuern, nachdem dieses per Gerichtsbeschluss als ungültig eingestuft wurde.
Im März 2023 geriet der Aktienkurs von BAWAG massiv unter Druck, als es in den USA zur Regionalbankenkrise kam. Denn dabei mussten mehrere Institute gerettet werden. Ende Juni 2023 kam erneut Volatilität auf, nachdem der aktivistische Investor Petrus Advisors (u. a. Beteiligungen an BAWAG, Flughafen Wien und EVN) der Bank katastrophales Management, fragwürdige Kreditvergaben und überhöhte Vergütungen vorwarf (siehe hier). Eine Stellungnahme der Bank finden interessierte Leser hier.
Operativ läuft es bei den Österreichern allerdings gut. Dementsprechend erzielte das Bankinstitut im ersten Halbjahr v. a. dank eines um 22 % gestiegenen Nettozinsertrags einen Nettogewinn in Höhe von 320 Mio. Euro und damit 31 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Management hat den Jahresausblick für 2023 daher nach oben angepasst. Die Ratingagentur Moody’s erhöhte im Juli 2023 schließlich das Langfrist-Einlagen-, Emittenten- und unbesicherte Senior-Rating der BAWAG von A2 auf A1. Gleichzeitig wurde der Ausblick auf „positiv“ aktualisiert, was wiederum Moody’s positive Erwartungen zur Kreditwürdigkeitsentwicklung der BAWAG widerspiegelt.
Umsatz, EBIT und Nettogewinn jeweils in Mrd. Euro per Ende Dezember (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2020 | 2021 | 2022 |
Umsatz | 1,17 | 1,23 | 1,32 |
EBIT | 0,68 | 0,74 | 0,85 |
Nettogewinn | 0,28 | 0,48 | 0,32 |
Anzahl Aktien | 88.000 | 89.000 | 76.000 |
Gewinn Aktie | 3,19 | 5,39 | 3,64 |
Für das laufende Fiskaljahr 2023 stehen die Vorzeichen auf grün. Denn der Umsatz dürfte Analysten zufolge auf 1,53 Mrd. Euro (+16 %) anziehen. Währenddessen dürfte der Nettogewinn bei 660 Mio. Euro landen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies in etwa einer Verdopplung. Für die beiden Folgejahre prognostiziert der Analystenkonsens derzeit jedoch eine Stagnation des Nettogewinns auf dem Niveau von 2023. Allerdings haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass sich die Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten schnell ändern können. Dementsprechend sind die Nettogewinnschätzungen immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Analystenschätzungen im Konsens (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2023 | 2024 | 2025 |
Umsatz Mrd. (e) | 1,53 | 1,55 | 1,55 |
Nettogewinn Mrd. (e) | 0,66 | 0,63 | 0,65 |
Umsatzrendite (e) | 67,6 % | 66,8 % | 65,7 % |
KGV (e) | 5,12 | 5,10 | 4,81 |
Dividende Aktie (e) | 4,66 | 4,67 | 4,96 |
Dividendenrendite (e) | 11,0 % | 11,0 % | 11,7 % |
Die BAWAG Group überzeugt mit einem relativ soliden Geschäftsmodell sowie positiven Aussichten für die kommenden Geschäftsjahre. Die hohe Dividendenrendite machen die Aktie, die im Bereich von rund 38 Euro eine technische Unterstützungszone aufweist, zu einer Halteposition.
Die BAWAG Aktie steht bei Verfassen dieses Artikels bei 42,50 €. Beim Verkauf einer Put-Option (Short Put) mit dem Ausübungspreis bei 39 € und drei Wochen Laufzeit bekommen wir 30 € Optionsprämie direkt ins Depot gebucht. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit unter 39 €, dann kaufen wir 100 Stück BAWAG Aktien zum Preis von 39 € pro Stück. Die Optionsprämie dürfen wir dabei behalten. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit über 39 €, dann müssen wir die Aktien nicht kaufen. Die Optionsprämie dürfen wir dennoch behalten. Egal wie es ausgeht: Durch die Optionsprämie konnten wir eine Rendite von 0,77 % erwirtschaften.
Vorhandene Börsen für den Handel auf BAWAG Aktienoptionen: EUREX
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