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Wir haben für dich die Immofinanz Aktie von Profis analysieren lassen. ezzy unterstützt dich durch Aktienanalysen von wichtigen Aktiengesellschaften aus den großen Aktienindizes beim Handeln und Investieren. Nutze das Wissen unserer Profis, um dir bei deinen Handels- und Investitionsentscheidungen eine eigene Meinung zu bilden.
Reguläre Handelssitzung: 09:00 – 17:30
Verfügbarkeitszeit insgesamt: 08:00 – 22:00
Der Wiener ATX-Konzern Immofinanz ist mit rund 210 Objekten, die über einen Buchwert von insgesamt 8 Mrd. Euro verfügen, ein bedeutender Bestandhalter von Büro- und Einzelhandelsimmobilien. Strategisch gliedert sich die Firma dabei auf die Märkte Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Rumänien. Damit kommt Osteuropa eine vergleichsweise hohe Bedeutung im Konzernportfolio zu. Gleichzeitig ist die Immofinanz auch bei eigenen Projektentwicklungen aktiv, die langfristig für wertschaffendes Wachstum sorgen sollen. Mit einem Anteil von 32 % ist die CPI Property Group zudem der größte Aktionär des Unternehmens. Dabei ist vor allem der tschechische Immobilieninvestor Radovan Vitek die treibende Kraft hinter dem bedeutendsten Anteilseigner.
Geschäftlich ist die Immofinanz bereits seit dem Jahr 1990 aktiv. Die Gesellschaft firmierte dabei bis 1994 unter dem Namen C&S Immobilien Anlagen AG. Waren zunächst lediglich die Constantia Privatbank und das Bankhaus Schoeller Schöller & CO an der Immobilienfirma beteiligt, so ging der Anteilsbesitz ab dem Börsengang im Jahr 1991 dann zunehmend an andere Eigentümer über. Eine bedeutende Transaktion fand schließlich im Jahr 1997 statt. Denn damals erwarb die Gesellschaft den Business Park Vienna. Nach einer regen Transaktionstätigkeit geriet die Firma im Rahmen der Lehman-Krise im Jahr 2008 allerdings in eine Schieflage. Das Unternehmen musste dabei zeitweise um ihr finanzielles Überleben kämpfen. Darunter litten auch viele Privatanleger, die den Konzern auf Schadensersatz verklagten. Damals war die Gesellschaft in einen der größten Wirtschaftskriminalfälle verstrickt. Der damalige Vorstand Karl Petrikocvics wurde dabei wegen Untreue zu sechs Jahren Haft verurteilt. Letztendlich gelang der Gesellschaft aber doch ihre eigene Rettung. Auch der Aktienkurs tendierte im Verlauf des Jahres 2009 wieder spürbar nach oben.
Die Erlöse gingen zwischen den Jahren 2013 und 2020 von 869,2 Mio. Euro auf 288,6 Mio. Euro zurück. Gleichzeitig musste das Unternehmen häufiger hohe Nettoverluste verbuchen. Das kam vor allem bei den Anlegern überaus negativ an. Einen massiven Nachteil hatte das Unternehmen auch durch die Ausrichtung auf Einzelhandelsobjekte. Denn diese Branche leidet zunehmend unter dem Konkurrenzkampf mit dem Onlinehandel. Mit Ausbruch der COVID-19-Pandemie beschleunigte sich die Talfahrt des Anteilscheins schließlich. Denn viele Experten rechneten aufgrund des Homeoffice-Trends mit einer rückläufigen Nachfrage nach Büroflächen.
In den Geschäftsjahren 2021 und 2022 stieg der Nettogewinn dann wieder kräftig an. Allerdings zeichnen sich für 2023 und die nachfolgenden Geschäftsjahre wieder rote Zahlen ab.
Umsatz, EBIT und Nettogewinn jeweils in Mio. Euro (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2020 | 2021 | 2022 |
Umsatz | 289 | 375 | 422 |
EBIT | -12,7 | 296 | 258 |
Nettogewinn | -167 | 347 | 143 |
Anzahl Aktien (in Mio.) | 123,3 | 123,3 | 138,0 |
Gewinn Aktie | -1,50 | 2,59 | 1,04 |
Die Immofinanz Group hat im ersten Quartal 2023 kräftige Zuwächse bei den Mieterlösen und ihrem operativen Ergebnis ausgewiesen. Dies ist dabei vor allem auf die Vollkonsolidierung der S IMMO sowie auf Immobilienzukäufe zurückzuführen. Zudem stiegen auch die Mieterlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 83 % auf 128,4 Mio. Euro. Das operative Ergebnis hat sich ebenfalls auf 82,5 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Der Substanzwert EPRA NTA je Aktie reduzierte sich allerdings leicht um 2,9 % auf 28,95 Euro.
„Unser Immobilienportfolio umfasst nunmehr rund acht Milliarden Euro in zehn europäischen Ländern. Und unser operatives Ergebnis hat sich mehr als verdoppelt. Darüber hinaus kommen wir bei unserer Portfoliooptimierung sehr gut voran. Demnach hat die Gruppe im Startquartal strategiekonform Immobilien im Volumen von rund 470 Millionen Euro verkauft“, so Vorständig Radka Doehring bei der Vorlage der Quartalszahlen Ende Mai 2023. Weitere Objekte im Wert von 760 Mio. Euro stünden zudem in der Verkaufspipeline. Die Erlöse daraus sollen schließlich für die Rückzahlung von Schulden verwendet oder in Immobilien reinvestiert werden.
Die strategische Fokussierung auf Einzelhandelsobjekte stufen wir allerdings eher als unvorteilhaft ein. Denn langfristig dürfte der Trend zum E-Commerce weiter zunehmen. Das wiederum sollte einen entsprechenden Druck auf die erzielbaren Mieten im Einzelhandel auslösen. Auch im Bereich Büroimmobilien gibt es in vielen Märkten bereits eine deutliche Sättigung. Daher sind die langfristigen Aussichten des Unternehmens unserer Meinung nach eher verhalten.
Analystenschätzungen im Konsens (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2023 | 2024 | 2025 |
Umsatz Mio. (e) | 662 | 669 | 671 |
Nettogewinn Mio. (e) | -361 | -25,2 | 392 |
Umsatzrendite (e) | -76,8 % | -11,7 % | 66,2 % |
KGV (e) | – | – | 6,3 |
Dividende Aktie (e) | – | – | – |
Dividendenrendite (e) | – | – | – |
Der gewerbliche Immobilienmarkt ist aufgrund steigender Zinsen und Baukosten sowie struktureller Faktoren nicht gerade das attraktivste Segment am Aktienmarkt. Wir stufen die Aktie daher mit einem „Verkaufen“-Rating ein.
Die Immofinanz Aktie steht bei Verfassen des Artikels bei 18 €. Beim Verkauf einer Put-Option (Short Put) mit dem Ausübungspreis bei 16 € und drei Wochen Laufzeit bekommen wir lediglich 6 € Optionsprämie direkt ins Depot gebucht. Denn der Optionsmarkt auf diese Aktie ist aktuell leider nicht sehr attraktiv.
Vorhandene Börsen für den Handel auf Immofinanz Aktienoptionen: EUREX
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