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Wir haben für dich die Mayr Melnhof Aktie von Profis analysieren lassen. ezzy unterstützt dich durch Aktienanalysen von wichtigen Aktiengesellschaften aus den großen Aktienindizes beim Handeln und Investieren. Nutze das Wissen unserer Profis, um dir bei deinen Handels- und Investitionsentscheidungen eine eigene Meinung zu bilden.
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Die in Wien ansässige Mayr-Melnhof Karton AG (MM-Gruppe) ist der führende europäische Karton- und Faltschachtelproduzent. Dabei ist das Unternehmen, das zuletzt rund 10 000 Mitarbeiter beschäftigte, international stark präsent. Denn der Konzern verfügt über insgesamt 49 Produktionsstandorte auf drei Kontinenten. Zum Einsatz kommen die aus Karton bestehenden Produkte vor allem in der Konsumgüterindustrie. Dabei setzen insbesondere Markenhersteller auf hochwertige Verpackungen, um sich positiv vom Wettbewerb abzugrenzen. An der Börse wird die MM-Aktie seit April 1994 gehandelt.
Der Grundstein für die MM-Gruppe wurde im Jahr 1950 mit der Errichtung einer ersten modernen Kartonmaschine im Stammwerk Frohnleiten (Steiermark) gelegt. Nachdem das Unternehmen 1959 die Faltschachtelproduktion aufgenommen hatte und fortan stetig gewachsen war, wurde 1974 dann das zweite Werk in Österreich errichtet. Die internationale Expansion der Gesellschaft begann daraufhin ab dem Jahr 1984 mit einem Zukauf in Westdeutschland. Nach dem Börsengang im Jahr 1994 setzte die Gesellschaft schließlich zunehmend auf eine weltweite Präsenz. Dementsprechend werden die Produkte mittlerweile in mehr als 100 Ländern vertrieben. Zudem kaufte die MM-Gruppe in vielen Ländern Werke hinzu. Die Gesellschaft trennte sich allerdings vereinzelt wieder von einigen Standorten.
Im Wettbewerb ist das Unternehmen aktuell trotz eines erheblichen internationalen Konkurrenzdrucks gut aufgestellt. Dies liegt dabei insbesondere an der als hochwertig eingestuften Qualität der Erzeugnisse. Gleichzeitig ist die Firma mit 72 Produktionsstätten gut in den jeweiligen regionalen Märkten vernetzt, was auch daran liegt, dass die Lieferentfernungen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zumeist kurzgehalten werden. Die Karton- und Faltschachtelprodukte, die von der MM Gruppe hergestellt werden, finden dabei hauptsächlich bei der Herstellung von Verpackungen für alltägliche Konsumgüter Verwendung. Dank ihrer Größe und Spezialisierung bedient die MM Gruppe somit ein breites Spektrum an Anwendungen. Neben dem weitreichenden Markt der Konsumgüter des schnellen Bedarfs umfasst der Geschäftsbereich ebenso hochspezialisierte Märkte wie die Verpackung von Pharmazeutika, Zigaretten, Waschmitteln, Körperpflegeprodukten und Luxusgütern. Mit den jüngsten Akquisitionen (zuletzt Essentra Packaging und Eson Pac) sowie regelmäßigen Investitionen in zukünftiges Wachstum stärken die Österreicher darüber hinaus ihre Führungsposition sowohl auf dem europäischen Markt als auch in den USA.
Wirtschaftlich agierte der Konzern in den vergangenen 20 Jahren überaus erfolgreich. Das liegt dabei vor allem an dem stetig steigenden Bedarf an Verpackungen. Dem entsprechend konnten die Erlöse zwischen den Jahren 2002 und 2022 von 1,26 Mrd. auf 4,68 Mrd. Euro ausgebaut werden. Währenddessen konnte die MM-Gruppe in jedem Jahr deutlich profitabel wirtschaften. Auf der Kostenseite ist Mayr Melnhof vor allem von der Preisentwicklung von Faserstoffen sowie Karton und Papier abhängig. Darüber hinaus bilden Energie, Chemikalien und Logistik wichtige Inputkostenfaktoren in der Karton- und Papierproduktion.
An der Börse kam das vergleichsweise sehr stabile Geschäftsmodell in der Vergangenheit gut an. Daher befindet sich die Aktie seit der Jahrtausendwende in einem deutlichen Aufwärtstrend. Unterbrochen wurde die Hausse dabei jeweils nur kurzfristig. Starke Rücksetzer mussten dabei vor allem während der Lehman-Krise in den Jahren 2008 und 2009 sowie nach dem Ausbruch der Coronapandemie im Frühjahr 2020 verzeichnet werden. Insgesamt liegen 59 % aller Anteile bei den Kernaktionärsfamilien, die vor allem ein langfristiges Interesse an der positiven Entwicklung der Gesellschaft haben.
Umsatz, EBIT und Nettogewinn jeweils in Mrd. Euro (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2020 | 2021 | 2022 |
Umsatz | 2,53 | 3,07 | 4,68 |
EBIT | 0,23 | 0,27 | 0,51 |
Nettogewinn | 0,16 | 0,19 | 0,35 |
Anzahl Aktien (in Mio.) | 20 | 20 | 20 |
Gewinn Aktie | 8,06 | 9,46 | 17,2 |
Im ersten Halbjahr 2023 erzielte die Mayr-Melnhof Gruppe einen Gesamterlös von 2,18 Mrd. Euro. Das entspricht somit einem Rückgang von 1,7 % gegenüber dem Vorjahreshalbjahr. Der Nettogewinn fiel dabei um 69 % auf 63,3 Mio. Euro. Die Geschäftszahlen reflektieren demnach die schwache Nachfrage im Karton- und Papierbereich nach dem Rekordjahr 2022. Nach Aussagen des Vorstands ist der historisch ungewöhnliche Margenrückgang auf dem europäischen Kartonmarkt vor allem auf die inflationsbedingte Kaufzurückhaltung bei Konsumgütern sowie den höher als erwarteten Abbau großer Lagerbestände bei Kunden zurückzuführen. Investitions- und wartungsbedingte Stillstände in mehreren Werken trugen ebenfalls dazu bei.
Angesichts der schwachen allgemeinen Wirtschaftslage und der anhaltenden Zurückhaltung der Verbraucher rechnet das Management in den kommenden Monaten auf den für das Unternehmen wichtigen Endmärkten nicht mit einer Erholung. Obwohl einige Eingangspreise gesunken sind, gab es kürzlich dennoch einen leichten Anstieg bei den Preisen für Recyclingpapier. Wie bereits in den vorangegangenen Monaten werden im dritten Quartal erhebliche Maschinenstilllegungen erforderlich sein, um die Produktion an die Marktnachfrage anzupassen. Um auf diese Entwicklungen zu reagieren, hat MM ein Programm zur Gewinn- und Liquiditätssicherung eingeführt. Dessen Hauptziel ist es, die Margen schnellstmöglich zu verbessern, die Nettoverschuldung zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Analysten erwarten für das Geschäftsjahr 2023 dementsprechend einen Umsatzrückgang von 9 % auf 4,25 Mrd. Euro. Der Nettogewinnanstieg soll dabei gleichzeitig um 60 % auf 0,14 Mrd. Euro nachgeben. In den beiden darauffolgenden Jahren dürfte der Umsatz dann zwar nur marginal steigen. Allerdings rechnet der Konsens derzeit mit einer deutlich höheren Marge. Dies wiederum spiegelt sich in den Nettogewinnerwartungen wider. Dementsprechend wird ein Nettoüberschuss von 0,28 Mrd. und 0,28 Mrd. Euro erwartet. Langfristig stufen wir die Aussichten für das Unternehmen demnach als positiv ein. Denn die Nachfrage nach hochwertigen Verpackungen dürfte relativ stetig zulegen. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich die derzeitigen Erwartungen an die schnelle Margenerholung als zu optimistisch herausstellen könnten.
Analystenschätzungen im Konsens (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2023 | 2024 | 2025 |
Umsatz Mrd. (e) | 4,25 | 4,32 | 4,46 |
Nettogewinn Mio. (e) | 0,14 | 0,25 | 0,28 |
Umsatzrendite (e) | 4,99 % | 8,57 % | 9,15 % |
KGV (e) | 18,3 | 10,3 | 9,3 |
Dividende Aktie (e) | 4,20 | 4,30 | 4,54 |
Dividendenrendite (e) | 3,23 % | 3,31 % | 3,49 % |
Der führende Kartonhersteller Europas weist eine erfolgreiche Unternehmenshistorie auf. Aktuell hat der Konzern allerdings mit schwachen Margen und einer steigenden Verschuldung zu kämpfen. Solange der seit 2009 intakte Aufwärtstrend jedoch hält, sollten bereits investierte Anleger der Aktie die Treue halten. Sollte es nicht zu der erwarteten Margenausweitung kommen, dann könnte die Aktie unter den Unterstützungsbereich bei rund 115 bis 118 Euro fallen. Anleger sollten sich in diesem Fall also von der Aktie trennen.
Die Mayr Melnhof Aktie steht bei Verfassen dieses Artikels bei 130 €. Beim Verkauf einer Put-Option (Short Put) mit dem Ausübungspreis bei 120 € und sieben Wochen Laufzeit bekommen wir 150 € Optionsprämie direkt ins Depot gebucht. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit unter 120 €, dann kaufen wir 100 Stück Mayr Melnhof Aktien zum Preis von 120 € pro Stück. Die Optionsprämie dürfen wir dabei behalten. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit über 120 €, dann müssen wir die Aktien nicht kaufen. Die Optionsprämie dürfen wir dennoch behalten. Egal wie es ausgeht: Durch die Optionsprämie konnten wir eine Rendite von 1,25 % erwirtschaften.
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