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Wir haben für dich die Lenzing Aktie von Profis analysieren lassen. ezzy unterstützt dich durch Aktienanalysen von wichtigen Aktiengesellschaften aus den großen Aktienindizes beim Handeln und Investieren. Nutze das Wissen unserer Profis, um dir bei deinen Handels- und Investitionsentscheidungen eine eigene Meinung zu bilden.
Reguläre Handelssitzung: 09:00 – 17:30
Verfügbarkeitszeit insgesamt: 08:00 – 22:00
Die im oberösterreichischen Lenzing ansässige Lenzing AG ist ein weltweit bedeutender Hersteller von Fasern, die Grundlage wiederum für eine Vielzahl von Textil- und Vliesstoffen sind. Insgesamt bietet das ATX-Unternehmen sehr hochwertige Produkte an, die nicht selten durch Patente geschützt sind. Dadurch hebt sich Lenzing von den meisten Wettbewerbern ab. Weltweit beschäftigt die Gesellschaft dabei rund 7400 Mitarbeiter. Zudem ist Lenzing mit bedeutenden Standorten in Tschechien, China, Großbritannien, Indonesien und den Vereinigten Staaten regional gut diversifiziert. Insgesamt ist Lenzing stark darauf fokussiert, neue innovative Produkte zu entwickeln. Das wiederum stellt eine Grundlage für eine erfolgreiche fundamentale Entwicklung dar. Größter Aktionär von Lenzing ist dabei die B&C Privatstiftung, die geringfügig mehr als 50 % aller Anteile hält. An der Wiener Börse wird die Lenzing Aktie zudem seit 1985 gehandelt. Darüber hinaus ist der Titel Mitglied im ATX. Die Gewichtung der Firma fällt dabei jedoch vergleichsweise gering aus.
Die Lenzing AG wurde in ihrer jetzigen Form im Jahr 1938 gegründet. Denn die damaligen Machthaber in Berlin wollten im Zuge der Vorbereitungen für den Zweiten Weltkrieg von Baumwollimporten unabhängig werden. Dementsprechend nahm im Jahr 1939 ein erstes Faserwerk in Lenzing den Betrieb auf. Nachdem in Österreich die vier Siegermächte die Verwaltung übernommen hatten, wurde in den Jahren 1947/1948 der Betrieb der Firma wieder aufgenommen. Nach dem Wirtschaftsboom in den 1950er Jahren begann die Firma schließlich zunehmend neue Produkte zu entwickeln, die sehr gut bei den Kunden ankamen. Ab den 1980er Jahren expandierte der Konzern dann zudem international und wurde so zu einem der global bedeutenden Player in diesem Geschäft.
Wirtschaftlich agierte Lenzing in den vergangenen zwei Dekaden vergleichsweise erfolgreich, auch wenn sich die relevanten Absatzmärkte zeitweise überaus volatil entwickelten, was starke Margenschwankungen zur Folge hatte. Setzte Lenzing 2002 lediglich 626 Mio. Euro um, so konnten die Erlöse bis 2022 auf 2,57 Mrd. Euro gesteigert werden. Allerdings ging der Nettogewinn ab dem Geschäftsjahr 2017 ausgehend von dem Betrag von 278 Mio. Euro stark zurück. Im Corona-Jahr 2020 konnte schließlich nur noch ein kleiner Nettogewinn von 6 Mio. Euro erzielt werden. Trotz dieses herben Rückgangs ist die Firma Lenzing im globalen Wettbewerb dank ihrer Technologie und ihrer Patente weiterhin gut aufgestellt. Das Unternehmen verfügt dabei über gute Aussichten, in einem positiven fundamentalen Umfeld wieder kräftig an Profitabilität zuzulegen.
An der Börse konnte die Lenzing Aktie um die Jahrtausendwende deutlich zulegen und einen langfristigen Aufwärtstrend herausbilden. Abgesehen von den Jahren 2008 und 2009 bis 2017 verlief dieser zudem recht stabil. Seitdem hat die Aktie (Stand August 2023) jedoch rund drei Viertel ihres Wertes eingebüßt.
Umsatz, EBIT und Nettogewinn jeweils in Mrd. Euro (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2020 | 2021 | 2022 |
Umsatz | 1,63 | 2,20 | 2,57 |
EBIT | 0,048 | 0,20 | 0,17 |
Nettogewinn | 0,01 | 0,11 | -0,07 |
Anzahl Aktien (in Mio.) | 26,6 | 26,6 | 26,6 |
Gewinn Aktie | 0,24 | 4,16 | -2,75 |
Nach dem schwierigen Halbjahr 2022 waren in den ersten beiden Quartalen 2023 sowohl bei den Rohstoff- und Energiekosten als auch bei der Nachfrage Anzeichen der Erholung erkennbar. Insgesamt erzielte der Konzern im ersten Halbjahr allerdings einen Umsatzrückgang auf 1,25 Mrd. Euro (-3,4 %) und ein operatives Ergebnis (EBITDA) in Höhe von 136,5 Mio. Euro. Das entspricht wiederum einem Rückgang von rund 28 %. Lenzing befinde sich auf einem Erholungskurs, auch wenn das aktuelle Marktumfeld das Konsumklima und damit die Auftragslage in vielen Industrien weiterhin belastet, so CEO Sielaff. Deshalb habe das Management sowohl auf der Kosten- und Liquiditätsseite als auch auf der Vertriebsseite frühzeitig und proaktiv Optimierungsmaßnahmen gesetzt, die sich zunehmend positiv auswirken.
Die Visibilität im Textilsegment bleibt eingeschränkt, was Investoren natürlich alles andere als gerne hören. Die Umsetzung der Unternehmensstrategie „Better Growth“ wird zudem weiter vorangetrieben. Diese zielt dabei im Wesentlichen darauf ab, die strukturell stark wachsende Nachfrage nach Spezialfasern besser zu bedienen. Hierfür investieren die Österreicher seit 2021 mehr als 200 Mio. Euro in die Produktionsstandorte in China und Indonesien, um bestehende Kapazitäten für generische Viscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umzuwandeln.
Analystenschätzungen im Konsens (Quelle: marketscreener.com)
| 2023 | 2024 | 2025 |
Umsatz Mrd. (e) | 2,52 | 2,78 | 3,01 |
Nettogewinn Mio. (e) | -0,11 | 0,06 | 0,13 |
Umsatzrendite (e) | 2,15 % | 7,48 % | 10,6 % |
KGV (e) | – | 29,9 | 11,1 |
Dividende Aktie (e) | – | 1,28 | 1,98 |
Dividendenrendite (e) | – | 3,16 % | 4,88 % |
Lenzing ist als Weltmarktführer im Wachstumsmarkt für nachhaltige botanische Cellulosefasern hervorragend positioniert. Langfristig bleibt das Papier zwar chancenreich, sofern es dem Management gelingt, sich mit neuen Innovationen einen Vorteil im weltweit intensiven Konkurrenzkampf zu verschaffen. Allerdings zeigt die Entwicklung der letzten Jahre, dass die Ergebnisentwicklung und damit auch die Aktie hochvolatil ist. Defensive Anleger sollten daher eher an der Seitenlinie verbleiben. Denn trotz der bereits kräftigen Abschläge ist ein weiterer Kursrückgang bis zu den Tiefs des Jahres 2020 wahrscheinlich.
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Vorhandene Börsen für den Handel auf Lenzing Aktienoptionen: EUREX
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