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Wir haben für dich die OMV Aktie von Profis analysieren lassen. ezzy unterstützt dich durch Aktienanalysen von wichtigen Aktiengesellschaften aus den großen Aktienindizes beim Handeln und Investieren. Nutze das Wissen unserer Profis, um dir bei deinen Handels- und Investitionsentscheidungen eine eigene Meinung zu bilden.
Reguläre Handelssitzung: 09:00 – 17:30
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Mit einer Indexgewichtung von rund 16 % (Stand Ende August 2023) ist die OMV das bedeutendste Unternehmen im ATX. Tätig ist der Konzern, der den meisten Verbrauchern durch sein Tankstellennetz bekannt ist, insbesondere im Erdöl-, Erdgas- und Chemiegeschäft. Die OMV AG beschäftigte dabei zuletzt rund 25 000 Mitarbeiter. Bedeutendste Märkte für die Gesellschaft sind vor allem Österreich, Rumänien und Deutschland, die zusammen auf 63 % des Gesamtumsatzes kommen. Im Jahr 2021 geriet die Firma medial stark unter Druck. Denn seitens der Medien wurden massive Vorwürfe laut, dass die OMV AG Klimaaktivisten von Greenpeace und Fridays for Future durch internationale Spionagedienstleister überwachen ließ.
Die OMV AG (Österreichische Mineralölverwaltung AG) ging im Jahr 1956 aus der Sowjetischen Mineralölverwaltung hervor. Ein entscheidender Grundstein für das Wachstum wurde dann im Jahr 1960 mit der Inbetriebnahme der Raffinerie Schwechat gelegt, die sich in der Nähe des Flughafens Wien befindet. Ende 1987 wurde die Firma daraufhin privatisiert. Dabei wurden rund 15 % aller Anteile im Rahmen eines Börsengangs angeboten. Weitere Meilensteine stellten schließlich die Errichtung der ersten Tankstelle im Jahr 1990 sowie die Expansion nach Osteuropa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs dar. Gleichzeitig wurde die OMV AG auch in anderen Regionen zunehmend erfolgreich aktiv. Unter anderem wurden dabei Beteiligungen an Öl- und Gasfeldern erworben. Zu den wichtigsten Beteiligungen zählen derzeit zudem OMV Petrom, Borealis, SapuraOMV und ADNOC.
Um nachhaltiges Wachstum und Innovationen voranzutreiben, hat die OMV ab 2023 seine Unternehmensstruktur in drei Geschäftsbereiche umorganisiert: Der Bereich Chemikalien & Materialien, der 2022 ein operatives Ergebnis von 1,46 Mrd. Euro generierte, deckt die gesamte chemische Wertschöpfungskette ab. Zudem ist diese Sparte auch für die Wertschöpfung aus der Kreislaufwirtschaft verantwortlich. Das Segment Brennstoffe & Rohstoffe vereint die zuvor getrennten Vorstandsbereiche Raffinerie sowie Marketing & Handel. Dieser Bereich brachte im laufenden Geschäftsjahr dabei einen operativen Gewinn in Höhe von 1,81 Mrd. Euro ein. Der Geschäftsbereich Energie, der im Sonderjahr 2022 aufgrund der Energiepreisexplosion einen operativen Gewinn von 8 Mrd. Euro erzielte, umfasst schließlich das traditionelle Explorations- & Produktionsgeschäft (E&P) sowie das gesamte Gas- und Stromgeschäft und das neue Geschäftsfeld Niedrigkarbon. Dieses konzentriert sich dabei wiederum auf Geothermie und die Speicherung von Kohlenstoffdioxid (CCS).
Im weltweiten Maßstab ist die OMV zwar ein vergleichsweise kleiner Player, da Konkurrenten wie Shell oder ExxonMobil ein weitaus höheres Geschäftsvolumen aufweisen. Allerdings ist der Konzern in bestimmten Kernmärkten wie Österreich und Rumänien sehr stark aufgestellt. Daher ist die Wettbewerbsposition der Firma insgesamt keinesfalls schwach. Grundsätzlich ist das Unternehmen daher überaus profitabel und fährt eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik. Dementsprechend wurde die Ausschüttung zwischen 2015 und 2022 jährlich im Durchschnitt um 16 % erhöht. Allerdings ist der Konzern stark von den Schwankungen an den weltweiten Energiemärkten abhängig. Das wurde vor allem in den letzten Jahren besonders offensichtlich, als es während der Coronapandemie einen Umsatzeinbruch und anschließend – aufgrund des Ukraine-Kriegs und massiv steigender Energiepreise – starke Umsatzanstiege zu beobachten gab. Demnach lagen die Konzernerlöse im Geschäftsjahr 2022 bei 62,3 Mrd. Euro. Sie waren somit rund viermal so hoch wie im schwachen Geschäftsjahr 2020.
An der Wiener Börse verzeichnete der Titel seit der Jahrtausendwende deutliche Kursgewinne. Dabei vervierfachte sich das Kursniveau seitdem in etwa. Seit 2006 bewegt sich die Aktie nun in einer hochvolatilen Spanne zwischen 17 und 59 Euro.
Umsatz, EBIT und Nettogewinn jeweils in Mrd. Euro (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2020 | 2021 | 2022 |
Umsatz | 18,47 | 37,09 | 62,30 |
EBIT | 1,69 | 5,96 | 11,18 |
Nettogewinn | 1,26 | 2,09 | 3,63 |
Anzahl Aktien (in Mio.) | 327 | 327 | 327 |
Gewinn Aktie | 3,85 | 6,40 | 11,10 |
Das erste Halbjahr 2023 war für den Konzern erwartungsgemäß von rückläufigen Kennzahlen geprägt. Dementsprechend fiel das operative Ergebnis aufgrund niedrigerer Beiträge in allen drei Segmenten auf 1,18 Mrd. Euro. Währenddessen ging der Nettogewinn auf 472 Mio. Euro zurück. Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet der Analystenkonsens ebenso mit einem deutlichen Umsatzeinbruch auf 41,5 Mrd. Euro, was einer Normalisierung nach dem Sonderjahr 2022 gleichkommt. Der Nettogewinn dürfte aktuellen Schätzungen nach bei beinahe 2,3 Mrd. Euro und somit über dem Niveau von 2021 liegen. Dennoch wird der außerordentliche Spitzenwert vom Vorjahr nicht erreicht.
Langfristig verfolgt das Unternehmen ein klares Ziel. Denn die OMV will sich von einem integrierten Unternehmen für Erdöl, Gas und Chemikalien zu einem Vorreiter für innovative nachhaltige Brennstoffe, Chemikalien und Materialien wandeln. Die Gruppe strebt dabei an, bis 2050 ein Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen für alle drei Bereiche der Treibhausgasemissionen zu werden. In diesem Zuge rechnet der Konzern bis 2025 mit einem operativen Cashflow von etwa 6 Mrd. Euro und bis spätestens 2030 mindestens 7 Mrd. Euro sowie einer Kapitalrendite (ROACE) von mindestens 12 %. Auch die Ausschüttungen an die Aktionäre sollen dabei weiter erhöht werden.
Analystenschätzungen im Konsens (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2023 | 2024 | 2025 |
Umsatz Mrd. (e) | 41,53 | 51,55 | 40,59 |
Nettogewinn Mio. (e) | 2,28 | 2,44 | 2,32 |
Umsatzrendite (e) | 15,4 % | 14,9 % | 13,8 % |
KGV (e) | 5,42 | 5,45 | 5,87 |
Dividende Aktie (e) | 4,36 | 3,57 | 3,53 |
Dividendenrendite (e) | 10,4 % | 8,47 % | 8,39 % |
Die OMV ist ein breit aufgestellter und gut diversifizierter Konzern, der die Weichen in die Zukunft und damit auf eine Netto-Null-Strategie stellt. Aufgrund der fast vollständigen Reduzierung der Nettoverschuldung ist die Bilanz mehr als solide. Auch die Dividendenrendite für Aktionäre ist sehr attraktiv. Obwohl die Aktie stark mit der Entwicklung der Öl- und Gaspreise korreliert, dürfte sich eine Anlage für Dividendeninvestoren langfristig auszahlen. Wir stufen die Aktie daher mit einem „Kaufen“-Rating ein.
Die OMV Aktie steht bei Verfassen dieses Artikels bei 42 €. Beim Verkauf einer Put-Option (Short Put) mit dem Ausübungspreis bei 39 € und sieben Wochen Laufzeit bekommen wir 54 € Optionsprämie direkt ins Depot gebucht. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit unter 39 €, dann kaufen wir 100 Stück OMV Aktien zum Preis von 39 € pro Stück. Die Optionsprämie dürfen wir dabei behalten. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit über 39 €, dann müssen wir die Aktien nicht kaufen. Die Optionsprämie dürfen wir dennoch behalten. Egal wie es ausgeht: Durch die Optionsprämie konnten wir eine Rendite von 1,38 % erwirtschaften.
Vorhandene Börsen für den Handel auf OMV Aktienoptionen: EUREX
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