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Wir haben für dich die Voest Aktie von Profis analysieren lassen. ezzy unterstützt dich durch Aktienanalysen von wichtigen Aktiengesellschaften aus den großen Aktienindizes beim Handeln und Investieren. Nutze das Wissen unserer Profis, um dir bei deinen Handels- und Investitionsentscheidungen eine eigene Meinung zu bilden.
Reguläre Handelssitzung: 09:00 – 17:30
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Die in Linz ansässige Voestalpine AG ist mit ihren rund 51 200 Beschäftigten nicht nur der mit Abstand führende Stahlkonzern in Österreich. Vielmehr zählt das Unternehmen auch im globalen Maßstab in vielen Bereichen der Stahlbranche zu den weltweit bedeutenden Anbietern. Strategisch haben sich die Österreicher dabei vor allem in technologisch anspruchsvollen Nischenmärkten als Qualitätsanbieter positioniert. Daher war die Voestalpine-Gruppe im Gegensatz zu vielen anderen westeuropäischen Playern, die sich auf das Massengeschäft spezialisiert haben, wirtschaftlich vergleichsweise erfolgreich. Gleichzeitig ist das Unternehmen weltweit in 50 Ländern mit zahlreichen Standorten vertreten. Das eröffnet den Österreichern wiederum gute Chancen, um vom rasanten Wachstum der Stahlnachfrage in diversen Schwellenländern zu profitieren. An der Wiener Börse wird die Voestalpine Aktie seit Oktober 1995 gehandelt. Mit einem Indexanteil von 5,5 % zählt der Titel Stand September 2023 somit zu den Schwergewichten im ATX.
Die Ursprünge des Voestalpine-Konzerns gehen auf das Jahr 1938 zurück. Denn damals errichtete das Nazi-Regime im Zuge der Aufrüstung einen Produktionsstandort in Linz. Nachdem die USA nach Kriegsende die Werke beschlagnahmt hatten, gingen diese im Jahr 1946 schließlich in den Besitz des Staates Österreich über. Nach umfangreichen Wiederaufbaumaßnahmen konnte ab dem Jahr 1947 dann wieder der erste Hochofen in Betrieb genommen werden. In der Nachkriegszeit profitierte das Unternehmen zudem stark von dem Wirtschaftsaufschwung in vielen Teilen der Welt. Daher expandierte der Konzern in weiterer Folge wieder recht schnell. Dennoch geriet die Gesellschaft zeitweise in Schieflagen. Anfang der 1980er Jahre mussten dabei auch aufgrund von Termingeschäften am Ölmarkt hohe Fehlbeträge verkraftet werden. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde das damalige Firmenkonglomerat schließlich in drei Teile zerschlagen. Mit der VOEST-ALPINE STAHL AG entstand im Zuge dessen der rechtliche Vorgänger der Voestalpine AG.
Die vergangenen beiden Dekaden verliefen für die Linzer aus wirtschaftlicher Sicht zweigeteilt. Während die Erlöse zwischen den Fiskaljahren 2001/2002 und 2011/2012 (jeweils per Ende März) von 3,35 Mrd. auf 12,06 Mrd. Euro anzogen, traten die Umsätze für fast zehn Jahre auf der Stelle. Dennoch wirtschaftete der Konzern in den letzten 20 Jahren vergleichsweise erfolgreich. Denn das Unternehmen schrieb mit Ausnahme des Fiskaljahres 2019/2020 stets schwarze Zahlen. Dementsprechend entwickelte sich die Firma weitaus erfolgreicher als andere Stahlkonzerne innerhalb der EU, die sich teilweise sogar aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vom Markt zurückziehen mussten oder in die Insolvenz gingen.
Mit seinen hochwertigen Produkten und Systemlösungen ist Voestalpine ein führender Partner für die Automobilindustrie (ca. 32 % des Gesamtumsatzes), den Bereich Eisenbahnsysteme (ca. 10 % des Umsatzes) sowie die Energiebranche, die rund 15 % aller Umsätze beisteuert. Voestalpine verpflichtet sich zudem zu den globalen Klimazielen. Dabei hat das Unternehmen mit seinem Greentec-Steel-Programm einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Auch die Investitionen des Unternehmens dürften in den nächsten Jahren die Milliardengrenze überschreiten. Schließlich funktioniert die Herstellung von umweltfreundlichem Stahl nur durch den Einsatz von Elektrolichtbogenöfen. Geografisch betrachtet stammen übrigens mehr als 60 % der Konzernerlöse aus der EU. Rund 17 % stammen hingegen aus Amerika und 7 % aus Asien.
Umsatz, EBIT und Nettogewinn jeweils in Mrd. Euro per Ende März (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2021 | 2022 | 2023 |
Umsatz | 11,27 | 14,92 | 18,23 |
EBIT | 0,12 | 1,45 | 1,62 |
Nettogewinn | 0,04 | 1,30 | 1,07 |
Anzahl Aktien (in Mio.) | 179 | 179 | 177 |
Gewinn Aktie | 0,24 | 7,28 | 6,01 |
Die zuletzt vorgelegten Geschäftszahlen zum Q1 2023 zeigen, dass die Geschäfte aktuell vor allem durch die Schwäche des Bau- und Industriesektors in Europa und das schwache Momentum in China belastet werden. Denn die gute Auftragslage aus dem US-Eisenbahn- und -Energiesektor sowie die europäische Autoindustrie können diese Entwicklung nicht kompensieren. Während der Umsatz um 4,3 % auf 4,45 Mrd. Euro nachgab, brach das operative Ergebnis (EBIT) um 54 % förmlich ein. Denn vor allem die Kosten stiegen an, während die Verkaufspreise für Stahl unter dem Vorjahreswert lagen. Nach der außerordentlich starken Entwicklung der vergangenen beiden Jahre rechnen Analysten daher mit einer Normalisierung: Konkret soll der Umsatz für das Geschäftsjahr 2024 dabei um 9 % auf 16,66 Mrd. Euro sinken. Währenddessen soll der Nettogewinn von 1,62 Mrd. auf 0,59 Mrd. Euro fallen. Für die darauffolgenden Geschäftsjahre sieht der Konsens bei den Schätzungen derzeit eine Stagnation, und zwar sowohl beim Umsatz als auch beim Nettogewinn auf dem Niveau von 2024.
Aufgrund der insgesamt vorteilhaften strategischen Grundausrichtung des Konzerns hat die Voestalpine AG langfristig gute Chancen, auch in schwierigeren Zeiten am Markt zu bestehen. Die in den letzten Jahren zu beobachtende Reduzierung der Nettoverschuldung ist dabei ebenfalls positiv zu werten. Die Dividende, die in den vergangenen Jahren kräftig angehoben wurde, dürfte aufgrund der soliden Geschäftsentwicklung daher nicht negativ beeinträchtigt werden.
Analystenschätzungen im Konsens (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2024 | 2025 | 2026 |
Umsatz Mrd. (e) | 16,66 | 15,86 | 16,20 |
Nettogewinn Mio. (e) | 0,59 | 0,59 | 0,58 |
Umsatzrendite (e) | 6,1 % | 6,0 % | 6,0 % |
KGV (e) | 8,37 | 8,33 | 8,42 |
Dividende Aktie (e) | 1,19 | 1,14 | 1,10 |
Dividendenrendite (e) | 4,29 % | 4,10 % | 3,98 % |
Die Voestalpine Aktie gilt als einer der Top-Branchenwerte in Europa. Das hat vor allem mit der soliden Geschäftsentwicklung in der Vergangenheit und der guten Aufstellung zu tun. Anleger, die bereits investiert sind, können die Aktie demnach weiter halten und die attraktive Dividende kassieren. Neuengagements drängen sich trotz der optisch günstigen Bewertungskennzahlen allerdings nicht auf.
Die Voest Aktie steht bei Verfassen dieses Artikels bei 27,70 €. Beim Verkauf einer Put-Option (Short Put) mit dem Ausübungspreis bei 25 € und sechs Wochen Laufzeit bekommen wir 31 € Optionsprämie direkt ins Depot gebucht. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit unter 25 €, dann kaufen wir 100 Stück Voest Aktien zum Preis von 25 € pro Stück. Die Optionsprämie dürfen wir dabei behalten. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit über 25 €, dann müssen wir die Aktien nicht kaufen. Die Optionsprämie dürfen wir dennoch behalten. Egal wie es ausgeht: Durch die Optionsprämie konnten wir eine Rendite von 1,24 % erwirtschaften.
Vorhandene Börsen für den Handel auf Voest Aktienoptionen: EUREX
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