Der Deckungskauf im Aktien- und Optionshandel

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Du hast vielleicht schon einmal von einem Deckungskauf gehört, besonders wenn du dich mit Leerverkäufen und dem Optionshandel beschäftigst. Doch was genau bedeutet das? Warum kommt es überhaupt zu einem Deckungskauf, und welche Vor- und Nachteile bringt er mit sich? In diesem Beitrag werden wir dir alles Wichtige zu diesem Thema erklären und dir zeigen, was du als Investor beachten solltest. Lass uns direkt eintauchen und das Geheimnis um den Deckungskauf lüften!

Was ist ein Deckungskauf?

Definition: Deckungskauf (Covering)

Ein Deckungskauf, oft auch als „Covering“ bezeichnet, ist ein Kauf von Wertpapieren, um eine bestehende Verpflichtung aus einem Leerverkauf zu erfüllen. Bei einem Leerverkauf leiht sich ein Händler Aktien, die er nicht besitzt, und verkauft diese in der Hoffnung, dass der Kurs sinkt. Der Gewinn entsteht, wenn die Aktien später zu einem niedrigeren Preis zurückgekauft und dem Verleiher zurückgegeben werden. Wenn der Händler die Aktien zurückkauft, um die offene Position zu schließen, spricht man von einem Deckungskauf oder „Buy to Cover“.

Der Deckungskauf stellt somit den Abschluss eines Handelsvorgangs dar, der mit einem Leerverkauf begann. Er wird notwendig, wenn der Leerverkäufer seine geliehenen Aktien an den ursprünglichen Besitzer zurückgeben muss oder möchte. Der Preis des Deckungskaufs bestimmt letztlich den Gewinn oder Verlust des gesamten Leerverkaufs. Ein steigender Kurs kann dazu führen, dass der Leerverkäufer zu einem höheren Preis zurückkaufen muss, als er ursprünglich für den Verkauf erhalten hat, was zu einem Verlust führt.

Deckungskauf

Wie und warum kommt es zu einem Deckungskauf?

Leerverkauf und Deckungskauf

Der Deckungskauf ist eng mit dem Konzept des Leerverkaufs verbunden. Bei einem Leerverkauf („Short Selling“) spekuliert ein Investor auf fallende Kurse eines Wertpapiers. Der Investor verkauft geliehene Aktien zu einem aktuellen Marktpreis und hofft, diese später zu einem niedrigeren Kurs zurückkaufen zu können. Das bedeutet, dass der Investor die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem Rückkaufpreis als Gewinn einstreicht. Allerdings gibt es keine Garantie, dass der Kurs tatsächlich fällt. Im Gegenteil: Wenn der Kurs steigt, sind Verluste möglich, da die Aktien teurer zurückgekauft werden müssen.

Notwendigkeit von Deckungskäufen

Deckungskäufe werden notwendig, wenn sich die Kurse gegen den Leerverkäufer entwickeln. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Unternehmen veröffentlichen positive Geschäftszahlen, es gibt eine unerwartete Nachfrage nach den Aktien, oder es kommt zu anderen marktbewegenden Ereignissen wie Fusionen, Übernahmen oder regulatorischen Änderungen. Wenn eine solche unerwartete Entwicklung eintritt, geraten Leerverkäufer unter Druck, ihre Positionen zu schließen, bevor die Verluste zu groß werden. Ein solcher Vorgang, bei dem viele Leerverkäufer gleichzeitig Aktien zurückkaufen müssen, wird als „Short Squeeze“ bezeichnet. Dabei steigen die Kurse oft rapide, weil die erhöhte Nachfrage der Leerverkäufer das Angebot übersteigt.

Fallbeispiel: GameStop-Short Squeeze

Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der GameStop-Squeeze von Anfang 2021. Hedgefonds und andere institutionelle Investoren hatten massiv auf fallende Kurse der GameStop-Aktie gewettet und entsprechende Leerverkäufe getätigt. Als sich Kleinanleger auf der Plattform Reddit zusammenschlossen und begannen, die GameStop-Aktie in großen Mengen zu kaufen, stieg der Kurs sprunghaft an. Dies zwang die Leerverkäufer, ihre Positionen schnell zu decken, um noch größere Verluste zu vermeiden. Die Folge war ein Short Squeeze, der den Kurs der GameStop-Aktie auf nie dagewesene Höhen katapultierte und mehrere Hedgefonds zu hohen Verlusten zwang.

Leerverkauf

Auswirkungen eines Deckungskaufs

Ein Deckungskauf hat direkte Auswirkungen auf den Marktpreis einer Aktie. Wenn viele Investoren gleichzeitig ihre Leerverkaufspositionen schließen, kann der Kurs einer Aktie stark ansteigen. Dies liegt daran, dass die Nachfrage nach den Aktien stark ansteigt, während das Angebot begrenzt ist. Bei einem Short Squeeze verstärkt sich dieser Effekt, weil viele Verkäufer gezwungen sind, in kurzer Zeit zu kaufen. Diese Situation kann besonders riskant sein, weil der Kursanstieg sehr schnell und in kurzer Zeit erfolgt, was zusätzliche Unsicherheit auf den Märkten schafft.

Deckungskauf im Optionshandel

Deckungskäufe spielen auch im Optionshandel eine wichtige Rolle und können eine Pflichtmaßnahme sein. Optionen geben dem Inhaber das Recht, aber nicht die Pflicht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Wenn ein Investor eine Put-Option verkauft (Short Put), aber die zugrundeliegenden Aktien nicht besitzt, ist er verpflichtet, diese zu einem festgelegten Preis zu kaufen, wenn der Optionsinhaber die Option ausübt. Sollte der Marktpreis über diesem festgelegten Preis liegen, muss der Verkäufer der Option einen Deckungskauf tätigen, um seine Verpflichtungen zu erfüllen.

Was sind Optionen?
Kurz gesagt: Optionen sind Finanzinstrumente, die dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht geben, eine Aktie zu einem festgelegten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt zwei Haupttypen von Optionen: Kaufoptionen (Calls) und Verkaufsoptionen (Puts). In unserem Beitrag zum Thema „Was sind Optionen?“ findest du alle weiteren interessanten Infos zu dieser Frage.
Beispiel: Deckungskauf bei einer Verkaufsoption
Stellen wir uns vor, ein Investor verkauft eine Put-Option auf die Aktie der XYZ AG mit einem Ausübungspreis von 50 Euro. Die Option läuft in einem Monat ab. Der Investor geht davon aus, dass der Aktienkurs stabil bleibt oder steigt, und nimmt die Prämie für den Verkauf der Option ein.

Sollte der Kurs der XYZ AG jedoch auf 40 Euro fallen, wird der Inhaber der Put-Option die Option ausüben. Der Verkäufer der Option ist dann verpflichtet, die Aktie zum Ausübungspreis von 50 Euro zu kaufen. Er muss also 50 Euro pro Aktie zahlen, obwohl die Aktie am Markt nur 40 Euro wert ist. Um dieser Verpflichtung nachzukommen, tätigt er einen Deckungskauf und kauft die Aktien zum Marktpreis von 40 Euro, um sie anschließend zum Ausübungspreis weiterzugeben.
Deckungskauf Vor- und Nachteile

Vorteile und Herausforderungen bei Deckungskäufen

Vorteile

Herausforderungen

Das solltest du als Investor beachten!

Als Investor solltest du dir der Risiken und Chancen eines Deckungskaufs bewusst sein.
Fazit

Fazit

Der Deckungskauf ist ein wichtiges Instrument für Investoren, die im Bereich der Leerverkäufe oder des Optionshandels tätig sind. Denn er hilft, Verluste zu begrenzen, kann aber auch teuer und riskant sein, wenn er falsch eingesetzt wird. Besonders in volatilen Märkten kann ein gut geplanter Deckungskauf entscheidend sein. Wenn du als Anleger darüber nachdenkst, Short-Positionen zu eröffnen oder Optionen zu handeln, solltest du den Mechanismus des Deckungskaufs genau verstehen. Nur so kannst du fundierte Entscheidungen treffen und deine Chancen auf Erfolg erhöhen.

Durch das Wissen um Deckungskäufe und deren korrekten Einsatz kannst du als Investor dein Risiko besser managen und von Marktbewegungen profitieren. Achte darauf, immer flexibel zu bleiben und auf Veränderungen schnell zu reagieren – so bist du für alle Marktsituationen bestens gerüstet!

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