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Wir haben für dich die Österreichische Post Aktie von Profis analysieren lassen. ezzy unterstützt dich durch Aktienanalysen von wichtigen Aktiengesellschaften aus den großen Aktienindizes beim Handeln und Investieren. Nutze das Wissen unserer Profis, um dir bei deinen Handels- und Investitionsentscheidungen eine eigene Meinung zu bilden.
Reguläre Handelssitzung: 09:00 – 17:30
Verfügbarkeitszeit insgesamt: 08:00 – 22:00
Mit über 20 000 Mitarbeitern ist die Österreichische Post AG zwar deutlich kleiner als die Deutsche Post AG. Dennoch zählt der Konzern in der Alpenrepublik landesweit zu den mit Abstand bedeutendsten Arbeitgebern. Traditionell steuert das klassische Briefgeschäft dabei rund 48 % des Umsatzes bei. Währenddessen generiert die Auslieferung von Paketen inklusive Logistik- und Expresstransporten ebenfalls etwa 48 % des Gesamtumsatzes. Darüber hinaus ist die Österreichische Post auch im Bankgeschäft aktiv. Dieses Geschäftsfeld macht allerdings nur wenige Prozentpunkte des Umsatzes aus. Mit einem Anteil von 52,8 % ist die landeseigene Beteiligungsfirma ÖBAG größter Aktionär des Konzerns. Somit kann der Staat Österreich potenziell einen entscheidenden Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen.
Die Österreichische Post ist in ihrer jetzigen Form durch die Eintragung in das österreichische Firmenbuch im Jahr 1999 entstanden. Diese erfolgte nachdem der Betrieb zuvor lange ein rein staatliches Unternehmen war. Ein weiterer entscheidender Schritt zur Privatisierung des Unternehmens wurde dann im Jahr 2006 vollzogen. Denn damals wurden 34,3 Mio. Aktien zu einem IPO-Preis von 19 Euro an der Wiener Börse platziert. Seitdem folgten einige Übernahmen und Zukäufe, die dazu führten, dass sich der Konzern schrittweise etwas internationaler ausrichtete. Dementsprechend trägt das Geschäft in der Türkei durch die Übernahme des Unternehmens Arag Kargo mittlerweile wesentlich zum internationalen Geschäft bei. In Kombination mit den Aktivitäten in Deutschland und anderen Ländern spülte das internationale Geschäft zuletzt somit rund 19 % des Konzernumsatzes in die Kassen. Das wiederum macht die Gesellschaft ein Stück weit unabhängiger vom Kernmarkt Österreich.
Insgesamt ist die Österreichische Post aufgrund ihrer historischen Entwicklung überaus stark in Österreich aufgestellt. Dennoch ging das Briefvolumen in den letzten zehn Jahren deutlich zurück. Das ist dabei vor allem auf die zunehmende Nutzung von elektronischen Kommunikationsformen zurückzuführen. Zwar versucht die Österreichische Post dieser Entwicklung mit zahlreichen neuen Angeboten entgegenzusteuern. Allerdings dürfte die Firma aufgrund dieser fundamental negativen Entwicklung auch künftig vor massiven Herausforderungen stehen. Hingegen ist das Paketgeschäft, in dem das Unternehmen in Österreich zuletzt einen Marktanteil von rund 60 % erzielen konnte, potenziell überaus chancenreich (siehe Abb. 1). Allerdings droht der Firma mit dem Markteintritt von Amazon und der starken Präsenz von DPD, GLS sowie DHL Parcel langfristig ein deutlich schärferer Wettbewerb. Das wiederum könnte schließlich die Margen unter Druck setzen.
An der Wiener Börse befindet sich die Aktie seit einer Dekade insgesamt in einem volatilen Seitwärtstrend. Somit ist sie schwächer als viele andere internationale Player aus der Peer Group. Das liegt jedoch auch daran, dass die Erlöse zwischen 2012 und 2021 tendenziell leicht rückläufig waren und die Margen insgesamt eher stagnierten.
Umsatz, EBIT und Nettogewinn jeweils in Mrd. Euro (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2020 | 2021 | 2022 |
Umsatz | 2,19 | 2,52 | 2,52 |
EBIT | 0,16 | 0,21 | 0,19 |
Nettogewinn | 0,12 | 0,16 | 0,13 |
Anzahl Aktien (in Mio.) | 67,6 | 67,6 | 67,6 |
Gewinn Aktie | 1,75 | 2,25 | 1,86 |
Im ersten Halbjahr 2023 verzeichnete der österreichische Konzern einen Umsatzanstieg von 6 % auf 1,285 Mrd. Euro. Dafür waren der Bereich Paket & Logistik (+9,9 %) sowie das relativ kleine Bankgeschäft (+41,3 %) verantwortlich. Letzteres profitierte dabei von der verbesserten Zinssituation. Das Brief- und Werbepostbereich schrumpfte hingegen leicht. Das konzernweite operative Ergebnis (EBIT) stieg allerdings um 4,6 % auf 95,2 Mio. Euro.
Im zweiten Halbjahr 2023 werde Europa weiterhin von hoher Inflation, vorsichtigem Konsumverhalten und begrenzten Unternehmensinvestitionen geprägt sein, so das Management bei der Vorlage der Zahlen. Die Österreichische Post passt ab September 2023 daher ihr Produkt- und Preisangebot für herkömmliche Briefsendungen an. Kunden haben dann die Wahl zwischen dem kostengünstigen ECO-Brief mit einer Laufzeit von zwei bis drei Werktagen und dem schnelleren PRIO-Brief mit Zustellung am nächsten Werktag.
Analysten rechnen für 2023 somit mit einem Umsatz von 2,62 Mrd. Euro, was einem Anstieg von lediglich 4 % gleichkommt. Der Gewinn dürfte laut Konsens dabei bei etwa 120 Mio. Euro und somit leicht unterhalb des Vorjahreswertes landen. Ein ähnliches Bild bietet sich für die nachfolgenden Geschäftsjahre: Stagnation beim Umsatz und Gewinn.
Langfristig dürfte die Österreichische Post dank des Paketgeschäfts unterm Strich jedoch weiterhin leicht wachsen. Denn die Rückgänge im Briefgeschäft sollten etwas mehr als ausgeglichen werden. Allerdings sehen die Analysten im Konsens kaum Spielraum für Umsatzrenditen oberhalb des derzeitigen Niveaus. Das wiederum liegt insbesondere an dem zunehmenden Wettbewerb bei Paketdienstleistungen. Vielmehr verfolgt die Post aktuell die Strategie, die Kostensteigerungen im Konzern mit Investitionen in die weitere Automatisierung zu begrenzen, was auch dringend notwendig ist.
Analystenschätzungen im Konsens (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2023 | 2024 | 2025 |
Umsatz Mrd. (e) | 2,62 | 2,67 | 2,74 |
Nettogewinn Mio. (e) | 0,12 | 0,12 | 0,12 |
Umsatzrendite (e) | 6,77 % | 6,94 % | 6,67 % |
KGV (e) | 17,2 | 17,9 | 17,7 |
Dividende Aktie (e) | 1,71 | 1,73 | 1,85 |
Dividendenrendite (e) | 5,41 % | 5,49 % | 5,86 % |
Das Geschäft der Österreichischen Post ist solide und berechenbar. Zudem bietet der Konzern eine attraktive Dividendenrendite. Da allerdings keinerlei Aussichten auf nachhaltiges Wachstum existieren, erscheint der Titel aus heutiger Sicht nicht besonders attraktiv, auch wenn einzelne Bewertungskennzahlen nicht sehr hoch ausfallen. Langjährige Investoren können dennoch an Bord bleiben und die Dividenden kassieren. Ein wirklich vielversprechendes Investment ist die Aktie langfristig aber nicht. Wir stufen den Wert daher nur mit einem „Halten“-Rating ein.
Die Österreichische Post Aktie steht bei Verfassen dieses Artikels bei 31,55 €. Beim Verkauf einer Put-Option (Short Put) mit dem Ausübungspreis bei 29 € und sieben Wochen Laufzeit bekommen wir 23 € Optionsprämie direkt ins Depot gebucht. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit unter 29 €, dann kaufen wir 100 Stück Österreichische Post Aktien zum Preis von 29 € pro Stück. Die Optionsprämie dürfen wir dabei behalten. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit über 29 €, dann müssen wir die Aktien nicht kaufen. Die Optionsprämie dürfen wir dennoch behalten. Egal wie es ausgeht: Durch die Optionsprämie konnten wir eine Rendite von 0,79 % erwirtschaften.
Vorhandene Börsen für den Handel auf Österreichische Post Aktienoptionen: EUREX
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