ezzy » Aktienanalysen » Raiffeisen Bank Aktie
Wir haben für dich die Raiffeisen Bank Aktie von Profis analysieren lassen. ezzy unterstützt dich durch Aktienanalysen von wichtigen Aktiengesellschaften aus den großen Aktienindizes beim Handeln und Investieren. Nutze das Wissen unserer Profis, um dir bei deinen Handels- und Investitionsentscheidungen eine eigene Meinung zu bilden.
Reguläre Handelssitzung: 09:00 – 17:30
Verfügbarkeitszeit insgesamt: 08:00 – 22:00
Die im dritten Wiener Bezirk ansässige Raiffeisen Bank International AG (RBI Group) ist als Kreditinstitut in 24 Ländern vertreten. Sie unterhält dabei rund 1570 Geschäftsstellen. In Ost- und Zentraleuropa (CEE-Region) ist die RBI Group zudem in zwölf Ländern aktiv. Insgesamt bedient die Bank mit ihren 45 000 Mitarbeitern 17,8 Mio. Kunden. Außerdem ist die RBI Group auch im institutionellen Bereich tätig. Im Zuge dessen bietet sie ihren Firmenkunden ein breites Spektrum an Investmentbanking-Dienstleistungen an. Dank der überaus starken Vernetzung in den entsprechenden Geschäftsregionen ist die RBI Group darüber hinaus auch ein bedeutender Ansprechpartner für westeuropäische Firmen, die in Osteuropa aktiv sind oder aktiv werden wollen. Dementsprechend hat der Konzern die Funktion eines wirtschaftlichen Bindeglieds zwischen Osteuropa und den anderen Regionen auf dem Kontinent inne. Rund 58,8 % aller Aktien werden zudem von den Raiffeisenbanken in Österreich gehalten. Somit haben diese wiederum einen entscheidenden Einfluss auf das Institut.
Die Geschichte der RBI Group ist eng mit der Entwicklung der Raiffeisenkassen in Österreich verbunden, die in der Alpenrepublik bereits seit dem Jahr 1886 aktiv sind. Einen bedeutenden Schritt für den Konzern stellt dabei das Jahr 1986 dar. Denn damals wurde erstmalig in Ungarn eine Tochterbank gegründet. Nach dem Mauerfall im Jahr 1989 nutzte die RBI Group dann die historische Möglichkeit, ihre Präsenz in Ungarn und weiteren osteuropäischen Staaten stark auszubauen. Das war damals relativ einfach, da die Firma zeitlich deutlich schneller als viele andere Wettbewerber aus Westeuropa war. Nachdem das Institut stark expandiert war, erfolgte im Jahr 2005 schließlich der Börsengang der Gesellschaft. Dieser wiederum stieß dabei auf ein überaus starkes Interesse. Infolgedessen waren die angebotenen Aktien 20-fach überzeichnet.
Insgesamt konnte die RBI Group ihre Erlöse zwischen den Jahren 2005 und 2022 von 1,75 Mrd. auf 9,71 Mrd. Euro steigern. Dementsprechend hat die Gesellschaft ein vergleichsweise starkes Wachstum für ein Finanzinstitut erzielt. Allerdings entwickelten sich die Nettogewinne überaus volatil, auch wenn der Konzern lediglich im Jahr 2014 einen Nettoverlust auf Zwölfmonatsbasis verbuchen musste. Entsprechend schwankte auch die Aktie, die seit dem Jahr 2005 im ATX gelistet ist, überaus stark. Sie brach nach anfänglich starken Kursgewinnen in den Jahren 2008 und 2009 schließlich massiv ein. Zwar konnte der Titel in den folgenden Jahren immer wieder kurzfristig Kursgewinne verbuchen. Dennoch geriet die Aktie aufgrund der zahlreichen wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen in einigen Ländern Osteuropas immer wieder unter Druck. Daher befindet sich der Titel seit gut zehn Jahren in einem überaus volatilen Seitwärtstrend. Insgesamt ist die Aktie gegenüber dem österreichischen Leitindex ATX zudem ein Underperformer.
Umsatz, EBIT und Nettogewinn jeweils in Mrd. Euro (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2020 | 2021 | 2022 |
Umsatz | 5,20 | 5,57 | 9,71 |
EBIT | 2,25 | 2,59 | 6,16 |
Nettogewinn | 0,80 | 1,37 | 3,17 |
Anzahl Aktien (in Mio.) | 329 | 329 | 329 |
Gewinn Aktie | 2,22 | 3,89 | 10,80 |
Nach dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2022, das von einem deutlichen Nettogewinnanstieg auf 3,17 Mrd. Euro begleitet wurde, rechnen Analysten für 2023 mit einem Rückgang bei den Erlösen sowie beim Nettogewinn. Letzterer soll 2,25 Mrd. Euro erreichen und auch in den beiden Folgejahren absinken. Ein Blick auf die Halbjahresergebnisse 2023 bestätigt diese Erwartungen: Dementsprechend fiel das Konzernergebnis um 28 % auf 1,24 Mrd. Euro. Auch die Eigenkapitalrendite (ROE) reduzierte sich deutlich auf 14,9 %. Die mittelfristigen Ziele für die Eigenkapitalrendite sowie die Ausschüttungsquote wurden aufgrund der aktuellen Unsicherheiten in Osteuropa – Stichwort Russland – zudem ausgesetzt.
Die RBI Gruppe plant allerdings einen Verkauf oder Spin-off der Raiffeisenbank Russland, der zur Entkonsolidierung der Raiffeisenbank Russland aus der Gruppe führen soll. Dabei zählt die RBI Gruppe zu jenen Banken mit dem höchsten Russland-Exposure. Infolgedessen hängt die Erlös- und Ertragslage der Bank stark von den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in diesem Land ab. Denn im Jahr 2022 trug Russland/Weißrussland beachtliche 65 % zum Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 4,1 Mrd. Euro bei. Das Segment Osteuropa erzielte im Jahr 2022 zudem eine beeindruckende Eigenkapitalrendite (ROE) von 70 %.
Neben der schwierigen Situation in Russland stellt auch die im Juli 2023 verkündete Prüfung der Immobilienkredite an die Signa-Gruppe durch die Bankenaufsicht ein Damoklesschwert für die schwer angeschlagene Aktie dar.
Analystenschätzungen im Konsens (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2023 | 2024 | 2025 |
Umsatz Mrd. (e) | 8,46 | 7,54 | 7,28 |
Nettogewinn Mio. (e) | 2,25 | 1,79 | 1,59 |
Umsatzrendite (e) | 54,7 % | 49,3 % | 46,1 % |
KGV (e) | 1,982 | 2,56 | 2,71 |
Dividende Aktie (e) | 0,83 | 0,83 | 0,91 |
Dividendenrendite (e) | 6,36 % | 6,34 % | 6,91 % |
Der Einbruch des Aktienkurses zu Beginn des Ukraine-Kriegs und die bislang schwache Erholung spiegeln die nervöse Stimmung unter den Anlegern wider. Zudem sorgen sie für optisch niedrige Bewertungskennzahlen, die allerdings mit höchster Vorsicht zu genießen sind. Bei einem kompletten Ausstieg aus dem lukrativen Russlandgeschäft würde die RBI nicht nur an Größe verlieren, sondern auch eine deutlich niedrigere Eigenkapitalrendite aufweisen. Aufgrund der hohen Risiken stufen wir die Aktie daher mit einem „Verkaufen“-Rating ein.
Die Raiffeisen Bank Aktie steht bei Verfassen dieses Artikels bei 24 €. Beim Verkauf einer Put-Option (Short Put) mit dem Ausübungspreis bei 20 € und einem Monat Laufzeit bekommen wir 27 € Optionsprämie direkt ins Depot gebucht. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit unter 20 €, dann kaufen wir 100 Stück Raiffeisen Bank Aktien zum Preis von 20 € pro Stück. Die Optionsprämie dürfen wir dabei behalten. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit über 20 €, dann müssen wir die Aktien nicht kaufen. Die Optionsprämie dürfen wir dennoch behalten. Egal wie es ausgeht: Durch die Optionsprämie konnten wir eine Rendite von 1,35 % erwirtschaften.
Vorhandene Börsen für den Handel auf Raiffeisen Bank Aktienoptionen: EUREX
Teile diesen Beitrag bitte, wenn er dir gefallen hat:
Der Handel mit Wertpapieren und Produkten mit Hebelwirkung birgt ein hohes Risiko und kann nicht für jeden Anleger angemessen sein. Vergewissern Sie sich, dass Sie alle damit verbundenen Risiken vollständig verstanden haben. Der Handel mit Hebel Produkten kann zum Totalverlust Ihres eingesetzten Kapitals führen, und darüber hinaus Verluste nach sich ziehen. Die vollständige Risikowarnung finden Sie in unseren Risikohinweisen.
Der Optionen-Handel birgt ein erhebliches Verlustpotenzial. Das Abwicklungsdatum kann bei Optionen-Transaktionen aufgrund von Unterschieden zwischen Zeitzonen und unterschiedlichen Feiertagen variieren. Wenn Sie über verschiedene Optionen-Märkte hinweg handeln, kann es daher vorkommen, dass Sie sich Kapital leihen müssen, um Optionen-Transaktionen abzuwickeln.
DISCLAIMER: Die von der ezzy AG (im Folgenden ezzy) hier dargestellten Informationen dienen nur zu Informationszwecken und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. ezzy kann trotz sorgfältiger Arbeitsweise keine Haftung für irrtümliche oder fehlerhafte Inhalte übernehmen. Ein öffentliches Angebot zum Erwerb von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten wird von ezzy generell nicht unterbreitet. Mit der Erstellung von Texten und der Weitergabe von Informationen ist ezzy nicht als Vermögens- oder Anlageberater tätig. Alle Entscheidungen bezüglich des Erwerbs oder Verkaufs von Wertpapieren und Finanzinstrumenten sollte auf Grundlage eines individuellen Beratungsgespräches mit dem Bankberater und eines entsprechenden Prospektes getroffen werden.
Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen
Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.