At the Money (ATM) – eine Option am Geld

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Der Begriff “At the Money” (ATM) steht für eine Ausprägung der Moneyness (Geldnähe) einer Option. Wie der Name vermuten lässt, geht es um Optionen, die am Geld notieren.

Dies steht als verkürzte Schreibweise für immer die selbe Situation:

  • Der Kurs des Basiswertes notiert genau oder sehr nahe am Strikepreis
  • Die Option besitzt gerade so keinen oder (in der Praxis) höchstens einen minimalen inneren Wert und besteht im Wesentlichen nur aus Zeitwert
  • Stünde der Verfallstermin unmittelbar bevor, steht die Ausübung der Option “auf Messers Schneide”
  • Definiert man “at the Money” so, dass der Kurs des Basiswertes exakt dem Strikepreis entspricht, so würde die Option hypothetisch nicht ausgeübt werden. Sie hätte in diesem Fall einen inneren Wert von exakt 0.

Insofern steht eine Option, die am Geld notiert, an einem besonderen “Tipping Point”. Die Option könnte sowohl “ins Geld” als auch “aus dem Geld” kippen und damit ihre Ausübungswahrscheinlichkeit auf- bzw. abbauen (siehe auch Artikel zu ITM und OTM Optionen).

At-the-Money-Optionen

Wie verhalten sich At the Money Optionen?

Insbesondere kurz vor Laufzeitende sind At-the-Money-Optionen recht empfindlich und können daher recht nervös schwanken, wenn sich bestimmte Rahmenbedingungen (z.B. der Preis des Basiswertes) verändern.

Dies drückt sich in den Sensitivitätskennzahlen Delta, Gamma, Theta und Vega aus:

  • Für Delta gilt: Eine ATM-Option hat i.d.R. ein Delta von +0,5 (Call) bzw. -0,5 (Put), welches für die leicht nachvollziehbare, rund 50%-ige Ausübungswahrscheinlichkeit steht. Entsprechend ist der Optionspreis hier sensitiv gegenüber Kursschwankungen des Basiswertes.
  • Für Gamma gilt: Eine ATM-Option weist das höchste Gamma auf. Das bedeutet, dass eine Preisänderung im Basiswert einen sehr großen Einfluss auf die Ausübungswahrscheinlichkeit (das Delta) hat.
  • Für Theta gilt: Eine ATM-Option weist das höchste Theta auf. Jeder weitere Tag Restlaufzeit, der verstreicht, hat einen besonders großen Wertverfall in der Option zur Folge.
  • Auch das Vega ist bei ATM-Optionen am größten. Damit hat eine Änderung der impliziten Volatilität hier einen sehr großen Einfluss auf den Optionspreis.

Diese Besonderheiten können insbesondere für Optionsverkäufer (Stillhalter) interessant sein: Der Stillhalter setzt auf einen wertlosen Verfall der Option und ist daher daran interessiert, dass die Option möglichst schnell ihren Wert abbaut. Optionen, die in der Nähe des Geldes notieren, haben aufgrund ihres hohen Thetas einen besonders hohen Zeitwertverfall. 

Ist die implizite Volatilität aktuell eher hoch (angezeigt durch IV-Rank und IV-Perzentil), kann das hohe Vega den Wertverfall der Option ebenfalls unterstützen – sofern die Volatilität wieder auf ein Normalniveau sinkt.

Optionen am Geld (At the Money) weisen in der Regel das höchste Handelsvolumen auf. Daher können Kauf- und Verkaufsorders hier besonders schnell und marktgerecht ausgeführt werden.

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