ezzy » Optionshandel » Der Basiswert (Underlying)
Mit einer Option einigen sich Käufer und Verkäufer, eine bestimmte Menge des Basiswertes zu einem bestimmten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Der Basiswert (auch: Underlying) ist somit der zugrunde liegende Vermögenswert, der im Rahmen des Optionskontraktes gehandelt werden soll.
Im modernen Kapitalmarkt können Optionen auf zahlreiche Basiswerte gehandelt werden. Das können Aktien, ETFs, Rohstoffe, Indizes, Währungen und vieles mehr sein.
In aller Regel stehen Optionen dabei für 100 Stück des Underlyings – in seltenen Fällen können Optionen auch für 10 oder sogar 1000 Stück des Basiswertes stehen.
Je nach Basiswert kann auch die Art der Ausübung verschieden sein. In aller Regel erfolgt eine “Physical Delivery” – d.h. im Falle der Ausübung einer Put-Option (im Beispiel des Verkäufers also Short Put) werden auch tatsächlich entsprechende Aktien physisch eingebucht. In Ausnahmefällen kann auch ein “Cash Settlement” erfolgen – so wird der aktuelle Marktwert von Indexoptionen bei Ausübung in bar ausgeglichen.
Die Auswahl des richtigen Basiswertes ist beim Handel mit Optionen essentiell und kann der gehandelten Strategie ein ganz individuelles Risiko-Rendite-Profil verleihen.
Der Kurs des Basiswertes hat eine direkte Auswirkung auf den Kurs der darauf gehandelten Optionen. Steigt oder fällt der Kurs des Basiswertes, so ändert sich der innere Wert der Option sogar oft deutlich verstärkter. Ein wesentlicher weiterer Faktor ist die historische und künftig erwartete Schwankung (Volatilität) des Basiswertes – diese hat einen besonders großen Einfluss auf den Optionspreis. Es gilt die Faustformel: Je stärker der Basiswert schwankt, desto teurer sind die Optionen auf den Basiswert.
Eine Optionsstrategie kann somit anhand der Volatilität des Basiswertes offensiver bzw. weniger offensiv ausgerichtet werden.
Weitere Faktoren, die das Risiko-Rendite-Profil für kurz- und mittelfristige Positionen positiv beeinflussen können, sind beispielsweise charttechnische Formationen (Widerstände, Unterstützungen,…) oder Signale aus weiteren Indikatoren (wie Momentum, Relative Stärke, etc.).
Dadurch, dass Optionen i.d.R. für 100 Stück des Underlyings stehen, ist speziell bei kleinen Handelskonten auch der nominale Kurs des Basiswertes relevant. So stellt eine Put-Option auf eine 45$-Aktie ein Commitment von 4.500$ dar, was in einem kleinen Konto durchaus gut abbildbar ist. Eine 150$-Aktie wiederum kommt allenfalls in mittleren oder großen Konten in Frage, da ein 15.000$ Commitment ein entsprechendes Klumpenrisiko birgt und entsprechende Barmittel erfordert.
In jedem Falle sollte die Liquidität des Basiswertes bzw. der darauf gehandelten Optionen stimmen. Je liquider die Option, desto engere Strike-Preise und Verfallstermine sind verfügbar – zudem sind die Spreads (Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis) deutlich enger. Dies sorgt für hohe Flexibilität beim Handeln und kann den Handelserfolg wesentlich verbessern. Um die Liquidität zu bestimmen, kann einerseits das Handelsvolumen oder andererseits die Anzahl der aktuell offenen Optionskontrakte herangezogen werden (“Open Interest”).
Die folgenden Abbildungen zeigen einen liquiden Basiswert (Pfizer; Kürzel PFE) und einen weniger liquiden Basiswert (Bank OZK; Kürzel OZK).
Anhand der Optionskette wird ebenfalls direkt ersichtlich, dass der liquidere Basiswert (im Beispiel Pfizer; Kürzel PFE) wesentlich flexibler handelbar ist als der weniger liquide Basiswert (im Beispiel die Bank OZK; Kürzel OZK).
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