Der Cost Average Effect – einfach erklärt

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Cost Average Effect?

Der Cost Average Effect (dt. „Durchschnittskosteneffekt“) ist ein Konzept, das aus der Finanzwissenschaft stammt. Dabei beschreibt es das Verhalten von Anlegern, die regelmäßig in einen Vermögenswert investieren. Der Effekt wird demnach vorwiegend im Investitionsbereich eingesetzt.

Das Konzept entstand aus der Überlegung, dass es für Anleger schwierig sein kann, den „richtigen“ Zeitpunkt zu erwischen, um in den Markt zu investieren. Daher kann es vorteilhaft sein, regelmäßig kleinere Beträge anstelle von einmaligen größeren Investitionen zu tätigen. Damit reduziert sich das Risiko, zu einem Zeitpunkt zu investieren, an dem die Preise hoch sind. Auf diese Weise wird es Anlegern ermöglicht, einen durchschnittlichen Einkaufspreis zu erzielen. Dieser kann niedriger sind als der Preis, den sie beim Kauf einer größeren Menge auf einmal bezahlen würden. Denn durch den Kauf von Anlagen in regelmäßigen Abständen reduziert sich der durchschnittliche Einkaufspreis des Anlegers. Dies ist dann der Fall, wenn der Preis des zugrundeliegenden Vermögenswerts schwankt.

Diese Methode kann also dabei helfen, sowohl das Risiko zu minimieren als auch die Volatilität auszugleichen. Denn ein Anleger muss dabei nicht den gesamten Betrag auf einmal zahlen, wenn der aktuelle Preis beispielsweise gerade hoch ist. Auf diese Weise kann man Verluste minimieren. Allerdings ist es wichtig, zu beachten, dass der Cost Average Effect keine Garantie für eine positive Rendite gibt. Schließlich muss man ebenso andere Faktoren wie die allgemeine Marktlage und die Fundamentaldaten des entsprechenden Unternehmens berücksichtigen.

Der Effekt hat sich dennoch als ein bewährter Ansatz in der Finanzwelt etabliert. Infolgedessen kommt er durch Anleger und Finanzberater häufig als Teil einer längerfristigen Anlagestrategie zur Anwendung.

Wie wird der Effekt berechnet?

Der Cost Average Effect kann berechnet werden, indem man den durchschnittlichen Einkaufspreis eines Vermögenswerts eruiert. Dieser Durchschnittspreis wird ermittelt, indem man die Gesamtsumme aller Einkäufe des Vermögenswerts durch die Gesamtmenge des Vermögenswerts teilt, die gekauft wurde.

Das folgendes Beispiel soll dies veranschaulichen:

Nehmen wir an, ein Anleger kauft jeden Monat für 1000 USD Aktien eines bestimmten Unternehmens. Nach sechs Monaten hat der Anleger dann insgesamt 6000 USD ausgegeben, wobei er 600 Aktien gekauft hat. Den durchschnittlichen Einkaufspreis pro Aktie können wir nun berechnen, indem wir die Gesamtausgaben durch die Anzahl der Aktien teilen, also:

6.000 USD / 600 Aktien = 10 USD pro Aktie

Wenn der Preis der Aktie im Laufe der Zeit schwankt, hat der Anleger also dennoch einen durchschnittlichen Einkaufspreis von 10 USD pro Aktie. Dies gilt unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt er die Aktien gekauft hat.

Dabei sollte man jedoch beachten, dass dies lediglich ein sehr einfaches Beispiel ist. In der Realität kann es zahlreiche weitere Faktoren geben, die den durchschnittlichen Einkaufspreis beeinflussen. Zu nennen sind hier beispielsweise Kommissionen, Steuern und andere Gebühren.

Welche Risiken sind mit dem Cost Average Effect verbunden?

Darüber hinaus gibt es gewisse Risiken, die mit der Anwendung dieses Konzepts verbunden sind. Hier sind einige der wichtigsten:

  1. Marktrisiko: Trotz des regelmäßigen Kaufs von Anlagen kann der Markt nach wie vor noch volatil sein und in weiterer Folge Verluste verursachen.

  2. Zeitpunktrisiko: Ein Anleger kann dennoch den falschen Zeitpunkt erwischen, um Anlagen zu kaufen, und dadurch Verluste erleiden – selbst wenn er den Cost Average Effect anwendet.

  3. Mögliche Versäumnisse: Ein Anleger kann möglicherweise wichtige Marktchancen verpassen, wenn er sich ausschließlich auf den Cost Average Effect konzentriert.

  4. Unvorhergesehene Ereignisse: Unvorhergesehene Ereignisse wie Naturkatastrophen, politische Unruhen oder Wirtschaftskrisen können den Markt beeinflussen und damit Verluste verursachen – und zwar unabhängig von der Anwendung des Cost Average Effect.

Es ist also wichtig, dass Anleger ihre Anlagen sorgfältig überwachen und ihre Portfolios regelmäßig überprüfen. Denn nur auf diese Weise können sie das Risiko minimieren und ihre Anlagestrategie den sich verändernden Marktbedingungen anpassen. Gleichzeitig ist es ratsam, eine professionelle Finanzberatung in Anspruch zu nehmen. Denn damit können Anleger die jeweils für sie passende Strategie entwickeln.

Welche Vorteile bietet der Effekt?

Der Cost Average Effect bietet allerdings ebenso eine Reihe von Vorteilen:

  1. Verminderte Volatilität: Der Cost Average Effect kann die Volatilität eines Portfolios verringern, da Anleger über einen längeren Zeitraum ihre gewünschten Wertpapiere kaufen, statt alle auf einmal zu erwerben. Auf diese Weise können sie einen eventuellen Verlust durch Kursschwankungen ausgleichen.

  2. Durchschnittlicher Einkaufspreis: Da Anleger regelmäßig Anlagen kaufen, können sie einen durchschnittlichen Einkaufspreis erzielen. Dieser kann allerdings höher sein als der Preis, den sie beim Kauf einer größeren Menge auf einmal bezahlen würden (siehe Nachteile, Punkt 2).

  3. Verringerte Barrieren: Der regelmäßige Kauf kleinerer Beträge kann Anlegern dabei helfen, ökonomische Barrieren zu überwinden. Diese können sie wiederum davon abhalten, größere Beträge in den Markt zu investieren.

  4. Verminderte Emotionen: Da Anleger regelmäßig kleinere Beträge investieren, kann der Effekt ebenso dazu beitragen, Ängste und Emotionen zu reduzieren. Diese würden andernfalls möglicherweise dazu führen, dass sie unüberlegte Entscheidungen treffen.

Im Grunde sollte man stets beachten, dass der Cost Average Effect keine Garantie für Gewinne ist und Anleger dementsprechend nach wie vor Marktrisiken tragen. Zudem ist es wichtig, dass Anleger eine umfassende Überprüfung ihrer finanziellen Situation sowie ihrer Anlagestrategie vornehmen, bevor sie den Cost Average Effect anwenden.

Welche Nachteile bring er mit sich?

Der Cost Average Effect weist ebenso einige Nachteile auf, die man  unbedingt berücksichtigen sollte:

  1. Keine Garantie für Gewinne: Obwohl er dazu beitragen kann, das Risiko zu minimieren, gibt es keinerlei Garantie für tatsächliche Gewinne. Denn Anleger können dennoch Verluste erleiden, und zwar insbesondere dann, wenn sich die Marktbedingungen verschlechtern.

  2. Potenziell höhere Gesamtkosten: Da Anleger regelmäßig Anlagen kaufen, kann es sein, dass sie möglicherweise höheren Gesamtkosten ausgesetzt sind, als dies bei einem einmaligen Kauf größerer Mengen der Fall wäre.

  3. Möglicher Verlust von Wachstumspotenzial: Wenn Anleger regelmäßig Anlagen kaufen, können sie eventuell andere Marktchancen verpassen, die zu einem höheren Wachstum führen könnten.

  4. Zeitaufwändiger Prozess: Der regelmäßige Kauf von Anlagen kann schließlich ein zeitaufwändiger Vorgang sein. Denn dieser zwingt Anleger dazu, sich regelmäßig mit ihren Anlagen auseinanderzusetzen.

Grundsätzlich sollt man also beachten, dass jeder Anleger individuell unterschiedliche Anlageziele und Risikotoleranzen mit sich bringt. Eine umfassende Überprüfung der finanziellen Situation sowie der Anlagestrategie ist daher erforderlich, um entscheiden zu können, ob der Cost Average Effect für einen bestimmten Anleger überhaupt geeignet ist. Wie bereits erwähnt wurde, ist es ebenso ratsam, professionelle Finanzberatung in Anspruch zu nehmen, um die passende Anlagestrategie zu finden beziehungsweise zu entwickeln.

Ist der Cost Average Effect nur ein Mythos?

Nein, der Cost Average Effect ist kein Mythos. Es handelt sich dabei vielmehr um einen bewährten Ansatz im Bereich der Finanzwelt. Der Effekt beschreibt dabei die Tendenz, dass Anleger, die regelmäßig in einen Vermögenswert investieren, einen durchschnittlichen Einkaufspreis erzielen. Dieser kann mitunter höher sein als der Preis, den sie beim Kauf einer größeren Menge auf einmal bezahlen würden.

Der Cost Average Effect kann angesichts dessen jedoch ein nützliches Instrument sein, um das Risiko im Kontext von Anlagen zu minimieren. Dies gilt insbesondere für Anleger, die eine längerfristige Anlagestrategie verfolgen. Dabei sollte allerdings stets darauf geachtet werden, dass der Effekt keine Garantie für Gewinne bietet, sodass Anleger nach wie vor gewisse Marktrisiken tragen.

Ebenfalls sei erwähnt, dass der Cost Average Effect lediglich einer von vielen Faktoren ist, die man bei der Entwicklung einer Anlagestrategie berücksichtigen sollte. Eine umfassende Überprüfung der persönlichen finanziellen Situation sowie der jeweiligen Anlagestrategie erweist sich dementsprechend als Vorteil, bevor man den Cost Average Effect tatsächlich anwendet.

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