ezzy » Geld anlegen » Die Prospect Theory und ihre Auswirkungen auf deine Handels-entscheidungen
Die menschliche Psyche spielt eine entscheidende Rolle in unseren Investmententscheidungen. Die Prospect Theory bietet angesichts dessen einen faszinierenden Einblick in die Art und Weise, wie wir Risiken wahrnehmen. Außerdem zeigt sie, wie diese Wahrnehmung unsere finanziellen Entscheidungen beeinflusst. Lass uns diese Theorie und auch Phänomene wie Loss Aversion und Framing im Folgenden einmal genauer betrachten!
Die Prospect Theory ist ein revolutionäres Konzept in der Verhaltensökonomik. Es wurde von den Psychologen Daniel Kahneman und Amos Tversky in den 1970er Jahren entwickelt. Sie entstand als Antwort auf die traditionelle ökonomische Theorie. Diese wiederum geht davon aus, dass Menschen rational handeln und ihre Entscheidungen auf der Maximierung ihres Nutzens basieren. Die Prospect Theory bricht mit diesem rationalen Ansatz. Dementsprechend argumentiert sie, dass menschliches Verhalten oft von Heuristiken und kognitiven Verzerrungen geprägt ist, die zu systematischen Fehlern führen können.
Die Prospect Theory besteht aus zwei Hauptkomponenten: der Wertefunktion und der Gewichtungsfunktion.
Die Wertefunktion beschreibt, wie Menschen Gewinne und Verluste wahrnehmen. Sie postuliert, dass Menschen Verluste stärker empfinden als gleichwertige Gewinne. Mit anderen Worten: Der Schmerz, €100 zu verlieren, ist größer als die Freude, €100 zu gewinnen. Dies führt zu einer asymmetrischen Risikowahrnehmung, bei der Menschen dazu neigen, Verluste zu meiden, selbst wenn die potenziellen Gewinne hoch sind.
Die Gewichtungsfunktion wiederum beschreibt, wie Menschen Wahrscheinlichkeiten bewerten. Sie postuliert, dass Menschen dazu neigen, unwahrscheinliche Ereignisse zu überschätzen und wahrscheinliche Ereignisse zu unterschätzen. Zum Beispiel nehmen Menschen ein Ereignis mit einer 10%igen Wahrscheinlichkeit oft als wahrscheinlicher wahr, als es tatsächlich ist. Währenddessen nehmen sie ein Ereignis mit einer 90%igen Wahrscheinlichkeit oft als unwahrscheinlicher wahr.
Ein zentrales Konzept der Prospect Theory ist, dass Menschen bei Entscheidungen nicht rein rational handeln. Statt objektiver Abwägung spielen Emotionen wie Angst vor Verlusten oder das Bedürfnis nach Sicherheit eine entscheidende Rolle. Besonders deutlich wird das beim sogenannten Verlustaversionseffekt.
Die Prospect Theory hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Investoren Risiken bewerten und Entscheidungen treffen. Eine der bemerkenswertesten Auswirkungen ist der Verlustaversionseffekt (Loss Aversion). Denn er besagt, dass Menschen Verluste stärker empfinden als gleichwertige Gewinne. Dies führt dazu, dass Investoren risikoaverse Entscheidungen treffen und somit Chancen auf hohe Renditen verpassen.
Zusätzlich zur Loss Aversion gibt es einen weiteren wichtigen Aspekt, nämlich den Einfluss des Framings auf Investmententscheidungen. Framing bezieht sich darauf, wie Informationen präsentiert werden. Dementsprechend kann es die Wahrnehmung von Risiken und Belohnungen stark beeinflussen.
Zum Beispiel könnten Investoren bei einem Investment, das als „90 % Erfolgschance“ präsentiert wird, eher zugreifen. Bei einem Investment, das als „10% Misserfolgschance“ präsentiert wird, könnten sie hingegen eher zögern, obwohl die Wahrscheinlichkeiten die gleichen sind. Dies liegt daran, dass Menschen dazu neigen, positive Informationen stärker zu gewichten als negative, was ihre Entscheidungen beeinflussen kann.
Die Erkenntnisse über die Prospect Theory sowie über Phänomene wie Loss Aversion und Framing haben direkte Auswirkungen auf die Anlagestrategien von Investoren. Denn, indem du die psychologischen Faktoren, die deine Entscheidungen beeinflussen, besser verstehst, kannst du deine Investmentansätze optimieren und langfristig erfolgreich sein.
Zusammengefasst bietet die Prospect Theory einen wichtigen Einblick in die menschliche Psyche und ihre Auswirkungen auf Investmententscheidungen. Denn sie zeigt, dass unsere Entscheidungen nicht immer rational sind. Außerdem wird durch Phänomene wie Loss Aversion und Framing klar, dass psychologische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Bewertung von Risiken und Belohnungen spielen. Von der Berücksichtigung der Verlustaversion, des Framings und anderer psychologischer Effekte kannst du profitieren. Denn dadurch ist es dir möglich, bessere Entscheidungen zu treffen und deine finanziellen Ziele zu erreichen!
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