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Wir haben für dich die Walgreens Aktie von Profis analysieren lassen. ezzy unterstützt dich durch Aktienanalysen von wichtigen Aktiengesellschaften aus den großen Aktienindizes beim Handeln und Investieren. Nutze das Wissen unserer Profis, um dir bei deinen Handels- und Investitionsentscheidungen eine eigene Meinung zu bilden.
Reguläre Handelssitzung: 15:30 – 22:00
Verfügbarkeitszeit insgesamt: 10:00 – 02:00
Mit rund 9000 Drugstores, die in den USA neben Arzneimitteln auch viele Artikel des alltäglichen Bedarfs führen, ist Walgreens Boots Alliance in Nordamerika der Platzhirsch im Apothekengeschäft. Dabei verfügt das Unternehmen gleichzeitig über eine bedeutende Marktposition als Einzelhändler. Insgesamt können etwa 78 % aller US-Einwohner eine Filiale in einem Umkreis von fünf Meilen erreichen. Somit betreibt der Konzern landesweit ein nahezu flächendeckendes Netz. Gleichzeitig ist Walgreens auch international präsent, wobei Großbritannien und Mexiko die größten Auslandsmärkte darstellen. Des Weiteren ist das Unternehmen, für das immerhin 315 000 Menschen arbeiten, im Arzneimittelgroßhandel aktiv. Zudem produziert es bei Kosmetikartikeln zahlreiche Eigenmarken, wobei die Hautcreme No7 führend im Vereinigten Königreich ist. Im Dow Jones ist die Walgreens Aktie seit Juni 2018 vertreten.
Die Ursprünge der Firma gehen auf das Jahr 1901 zurück. Denn damals eröffnete der damalige Gründer Charles Rudolph Walgreen sein erstes Geschäft. Da die Kunden das Konzept gut annahmen, wurde schließlich der Expansionskurs mit der Eröffnung von weiteren Filialen gestartet. Im späteren Verlauf der Firmenhistorie übernahm Walgreens zahlreiche Konkurrenten, zu denen u. a. Happy Harry’s und Duane Reade zählten. Auf dem europäischen Markt fasste der Konzern, nachdem zunächst ein Aktienpaket von 45 % an Alliance Boots erworben worden war, endgültig in den Jahren 2012 bis 2014 Fuß. Der Anteil stieg dabei innerhalb von zweieinhalb Jahren auf 100 %. In den USA gilt die Firma CVS Health Corporation, die ein nahezu ähnliches Ladenkonzept betreibt, als Erzrivale. Daneben zählen bspw. Einzelhändler wie Walmart und Target zu den Wettbewerbern.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Geschäfte laufen nicht mehr rund bei Walgreens. Denn seit 2019 stagnieren die Umsätze, während sich die EBIT-Marge insbesondere seit 2016 im freien Fall befindet. Betrug die operative Marge damals noch 5,6 %, so liegt diese bei 0,75 %. Anteil daran dürfte sicherlich eine bestimmte Entwicklung haben. Denn im November 2020 kündigte Amazon den Verkauf von Medikamenten in den USA an, wovon mittelfristig ein erheblicher Druck auf das Geschäftsmodell von Walgreens ausgeht. Zwar hat Walgreens seine Onlinepräsenz mittlerweile ebenfalls deutlich gestärkt. Dennoch könnte der Eintritt bestehender Player wie CVS, Walmart oder Costco sowie neuer Player langfristig zu Marktanteilsverlusten und einem anhaltenden Margendruck führen.
Mit einer Marktkapitalisierung von rund 23 Mrd. US-Dollar zählt Walgreens zudem zu den kleineren Titeln im Dow Jones. Insgesamt befindet sich das Papier seit dem Hochpunkt im August 2015 in einem massiven Abwärtstrend, was u. a. auch an der Angst der Investoren vor einem Verdrängungswettbewerb durch den Internethandel liegt. Denn der Kursverlust beträgt Stand Mitte August 2023 rund 73 %. Die optisch ansprechende Dividende von über 7 % darf dabei nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Konzern in den letzten fünf Quartalen dreimal einen negativen Cashflow ausweisen musste. Die Serie von 48 Jahren Dividendenanhebungen infolge könnte in Zukunft somit ihr Ende finden – sofern es dem Konzern nicht gelingt, das Ruder wieder herumzureißen. Für 2023 reduzierte das Management die Prognose. Analysten gehen dabei von einem Umsatz in Höhe von 138 Mrd. US-Dollar aus. Allerdings soll das Nettoergebnis mit einem Minus von 2,7 Mrd. US-Dollar tiefrot ausfallen.
Umsatz, EBIT und Nettogewinn jeweils in Mrd. US-Dollar per August (Quelle: marketscreener.com)
Jahr | 2020 | 2021 | 2022 |
Umsatz | 139,54 | 132,51 | 132,70 |
EBIT | 5,21 | 5,12 | 5,13 |
Nettogewinn | 0,46 | 2,54 | 4,34 |
Anzahl Aktien (Mio.) | 867 | 865 | 864 |
Gewinn Aktie | 0,52 | 2,93 | 5,01 |
Der zunehmende Vertrieb von Arzneimitteln über das Internet sorgt für einen massiven Preiswettbewerb. Das wiederum wirkt sich logischerweise negativ auf die ohnehin niedrigen Margen bei Walgreens aus. Dementsprechend ist das Management – das in der Vergangenheit keine gute Figur machte – nun gefordert, lukrative Wachstumsfelder zu identifizieren und aufzubauen, um dem Unternehmen langfristig wieder positive Aussichten für das Nettogewinnwachstum zu verleihen. Inwieweit sich die Analystenschätzungen für die kommenden Geschäftsjahre, die eine Rückkehr in die Gewinnzone erwarten, am Ende als pure Hoffnung erweisen, ist jedoch schwer einzuschätzen. Die Wahrscheinlichkeit dafür erscheint angesichts des politischen Umfelds – Stichwort Inflation Reduction Act – und der harten Konkurrenzsituation alles andere als gering. Die Zeichen mehren sich jedenfalls, dass das traditionsreiche Unternehmen noch tiefer in die Krise rutschen könnte. Denn die Ratingagentur Standard & Poors stufte im Juli 2023 ihren Ausblick für das Unternehmen auf negativ herab. Mit einem BBB-Rating notiert das Unternehmen damit am unteren Ende des Investment-Grade-Bereichs, was eine erhöhte Insolvenzgefahr signalisiert.
Analystenschätzungen im Konsens (Quelle: marketscreener.com) bezogen auf den aktuellen Aktienkurs
Jahr | 2023 | 2024 | 2025 |
Umsatz Mrd. $ (e) | 138,37 | 144,76 | 152,40 |
Nettogewinn Mrd. $ (e) | -2,71 | 2,54 | 3,03 |
Umsatzrendite (e) | 2,86 % | 2,83 % | 3,10 % |
KGV (e) | – | 9,04 | 7,53 |
Dividende Aktie $ (e) | 1,95 | 1,97 | 2,00 |
Dividendenrendite (e) | 7,36 % | 7,46 % | 7,56 % |
Die Walgreens Aktie notiert derzeit auf einem 13-Jahres-Tief und hat vom Hoch mehr als 70 % an Wert verloren. Das hat klare Gründe. Denn das Umsatzwachstum und der Cashflow des Unternehmens verlangsamen sich immer weiter. Auch die Nettomargen befinden sich im freien Fall und das Kerngeschäft hat ebenso im Ausland Schwierigkeiten. Dividendenjäger sollten sich daher nicht von der hohen Dividende des Noch-Dividendenaristokraten blenden lassen. Vielmehr besteht ein erhöhtes Risiko einer Kürzung oder gar Streichung der Dividende in Zukunft, was weitere Kursverluste nach sich ziehen würde. Solange die Aktie also keinerlei Bodenbildungssignale aussendet, sollten Investoren nicht ins fallende Messer greifen.
Die Walgreens Aktie steht bei Verfassen dieses Artikels bei 26,50 $. Beim Verkauf einer Put-Option mit dem Ausübungspreis bei 24 $ und einem Monat Laufzeit bekommen wir 18 $ Optionsprämie direkt ins Depot gebucht. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit unter 24 $, dann kaufen wir 100 Stück WBA-Aktien zum Preis von 24 $ pro Stück. Die Optionsprämie dürfen wir dabei behalten. Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit über 24 $, dann müssen wir die Aktien nicht kaufen. Die Optionsprämie dürfen wir dennoch behalten. Egal wie es ausgeht: Durch die Optionsprämie konnten wir eine Rendite von 0,75 % erwirtschaften.
Vorhandene Börsen für den Handel auf Walgreens Aktienoptionen: AMEX, BATS, BOX, CBOE, CBOE2, EDGX, EMERALD, GEMINI, ISE, MERCURY, MIAX, NASDAQBX, NASDAQOM, PEARL, PHLX, PSE
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