Dividenden Aristokraten – Jahr für Jahr mehr Dividende!

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In diesem Beitrag widmen wir uns den Königen unter den Dividendenzahlern, den sogenannten Dividenden Aristokraten. Dazu zählen börsengelistete Unternehmen, die mindestens 25 Jahre in Folge ihre Dividende erhöht haben und somit eine solide Basis für passives Einkommen bieten.

Was ist eine Dividende?

Bevor wir uns in die Details stürzen, wollen wir zunächst eine Frage beantworten: Was ist überhaupt eine Dividende und welche Vor- und Nachteile ergeben sich dadurch für Aktionäre und Unternehmen?

Definition Dividende
Die Dividende ist eine Ausschüttung von einem Teil des Unternehmensgewinns an die Aktionäre. Sie wird normalerweise jährlich oder (wie in den USA üblich) quartalsweise in Form von Bargeld ausbezahlt.

Für Anleger sind Dividenden eine wichtige Einkommensquelle. Das gilt besonders für diejenigen, die auf regelmäßige Einnahmen angewiesen sind, wie z. B. Rentner. Steigt die Dividende auch noch Jahr für Jahr, so steigt auch die Rendite auf das eingangs eingesetzte Kapital, was gerade langfristig sehr viel Freude bereitet.

Das nachfolgende Beispiel der Aktie Procter & Gamble verdeutlicht dies auf eindrucksvolle Weise: So schüttet der US-Konsumgüterkonzern seit 133 Jahren eine Dividende aus und seit 67 Jahren steigt diese Jahr für Jahr. Wie im Chart in Abb. 1 zu erkennen ist, lag die jährliche Ausschüttung im Jahr 2004 noch unter $ 1, während sie jetzt bei $ 2,36 liegt.

Dividenden Aristokraten - Beispiel PG
Abb. 1) Dividendenwachstum Procter & Gamble, Quelle: SimplySafeDividends

Für Unternehmen ist die Ausschüttung von Dividenden ein Weg, um den Aktionären ihren Anteil am Gewinn zurückzugeben. Sie kann auch ein Signal an den Markt senden, dass das Unternehmen wirtschaftlich gesund ist und über eine stabile Cashflow-Situation verfügt. Allerdings reduzieren ausgezahlte Dividenden die im Unternehmen verfügbaren Barmittel, die alternativ für Reinvestitionen, Schuldenabbau oder andere geschäftliche Aktivitäten genutzt werden könnten. Klassischerweise schütten stark wachsende Unternehmen daher gar keine oder lediglich geringe Summen an die Aktionäre aus. Währenddessen fahren etablierte Unternehmen aus eher gesättigten Branchen eine sehr anlegerfreundliche Dividendenpolitik.

Dividenden bilden einen Großteil der Aktienrenditen

Generell sind Dividenden ein wichtiger Bestandteil der Gesamtrendite einer Aktieninvestition. In den letzten 100 Jahren haben Dividenden laut Standard & Poor’s etwa ein Drittel zur Gesamtrendite des S&P 500 beigetragen. Währenddessen war der Rest auf Kurssteigerungen zurückzuführen. Ein einfacher Vergleich des Kurs-DAX mit dem „normalen“ DAX, der die Wiederanlage aller Dividenden berücksichtigt, zeigt die Schere, die allein durch die Dividenden entsteht. Denn seit dem Tief im Jahr 2003 stieg der Kursindex (orange) um 290 %, während der Performanceindex – also inklusive Dividenden – auf 590 % kam (siehe Abb. 2).

Beispiel DAX
Abb. 2) Beispiel DAX: Kursindex (orange) vs. Performanceindex (schwarz), Quelle: TradingView

Worauf sollten Anleger bei der Dividendenrendite achten?

Die absolute Höhe der Dividende oder die Dividendenrendite allein sagt nicht viel aus. Dies gilt vor allem dann, wenn man auf die Vergangenheit schaut. Anleger sollten sich daher vor einem Investment etwas genauer mit den Zahlen des Unternehmens beschäftigen.

Durch die Beachtung dieser Punkte können Anleger eine fundierte Entscheidung darüber treffen, ob eine bestimmte Aktie mit ihrer Dividendenausschüttung eine sinnvolle Ergänzung für ihr Portfolio ist.

US-Dividenden Aristokraten – Kursgewinne plus Dividendenwachstum

Der S&P 500 Dividend Aristocrats ist darauf ausgelegt, Aktien mit einer langen Erfolgsgeschichte des Dividendenwachstums zu messen. Um in den elitären Kreis dazuzugehören, müssen Aktien die folgenden beiden Kriterien erfüllen:

  • Sie müssen Mitglieder des S&P 500 sein.
  • Sie müssen Dividenden für mindestens 25 aufeinanderfolgende Jahre erhöht haben.

Der Index folgt einer Gleichgewichtungsmethodologie und behandelt ein jedes Unternehmen als separate Einheit, unabhängig von der Marktkapitalisierung. Das eliminiert auch das Risiko der Konzentration auf einzelne Aktien, wie sie derzeit in den Standardindizes und den Tech-Aktien (sog. Mag 7) zu beobachten ist.

Aktuell gehören 66 Aktien aus insgesamt zehn Branchen dem Dividenden-Index an. Dass dieser aus Renditesicht langfristig Sinn macht, zeigen Performanceauswertungen: So weist der S&P 500 Dividend Aristocrats sowohl Kapitalwachstums- als auch Dividendeneinkommensmerkmale auf – im Gegensatz zu alternativen Einkommensstrategien, die reine Ertrags- oder reine Kapitalwachstumsorientiert sein können. Seit Einführung des Dividenden Aristokraten Index im Jahr 2005 lag die Rendite bei 11,8 % p. a., während der S&P 500 10,2 % p. a. erreichte. Die Schwankungsbreite (Volatilität) fiel beim Dividendenindex zudem niedriger aus, sodass Anleger zweifach profitierten: von mehr Ertrag und weniger Risiko.

Die Abb. 3 zeigt die Performance des S&P 500 Dividend Aristocrats im Vergleich zum „normalen“ S&P 500. Dabei zeigt sich: Gerade in negativen Börsenjahren präsentierten sich die Dividendentitel als Outperformer.

Dividenden Aristokraten -Performancevergleich S&P 500
Abb. 3) Performancevergleich: S&P 500 Dividend Aristocrats vs. „normaler“ S&P 500, Quelle: Standard & Poor's

Dividenden Aristokraten leicht gemacht: 66 Dividendenaktien in einem ETF

Wer sich Zeit und Arbeit sparen möchte, Einzelwerte des Index zu selektieren und ins Depot zu legen, aber dennoch vom Geldsegen der Dividenden Aristokraten profitieren möchte, kann auf einen der zahlreichen ETFs (Exchange Traded Funds) zurückgreifen. Denn sie bilden den S&P US Dividend Aristocrats Index nach. In Abb. 4 ist die aktuelle Zusammensetzung des US-Dividenden Aristokraten ETFs aus dem Hause SPDR zu sehen.

US Dividend Aristocrats ETF
Abb. 4) Aktuelle Zusammensetzung des US-Dividenden Aristokraten ETF von SPDR, Quelle: www.ssga.com

Wie man unschwer erkennen kann, handelt es sich dabei vor allem um alteingesessene Unternehmen. Sie fallen dabei weniger durch hohe Umsatz- und Gewinnsteigerungen, dafür aber durch ihre Kontinuität bei der Ausschüttung auf. Neben dem Industriekonglomerat 3M gehören bspw. das Immobilienunternehmen Reality Income und der Versorger Edison International und IT-Dienstleister IBM zu den wichtigsten Mitgliedern.

Die nachfolgende Abb. 5 zeigt die Branchenverteilung. Wer hier nach Technologiewerten sucht, wird kaum fündig. Vielmehr dominieren dabei klassische Value-Titel das Geschehen: Industrie-, Versorger- und Basiskonsumgüteraktien bilden demnach die wichtigsten Sektoren.

Branchenverteilung
Abb. 5) Branchenverteilung, Quelle: www.ssga.com

Fazit zum Thema Dividenden Aristokraten

Dividenden Aristokraten sind solide Unternehmen, die über lange Zeiträume steigende Dividendenrenditen für Aktionäre bieten. Somit stellen sie eine gute Möglichkeit dar, um passives Einkommen zu generieren. Für Stillhalter bieten sich diese Aktien häufig als attraktive Basiswerte an, um regelmäßige Prämien zu generieren. Anleger, die ihr Depot mit Einzelwerten bestücken möchten, sollten allerdings etwas Zeit in die Analyse investieren. Schließlich können sich die Geschäfts- und somit auch die Gewinnaussichten einzelner Unternehmen mitunter schnell ändern. Einfacher und mit über 60 Werten auch deutlich diversifizierter ist die Investition über einen ETF.

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