Börsencrash 1929

Inhaltsverzeichnis

Der Börsencrash von 1929 gilt als einer der einschneidendsten Momente in der Geschichte der Finanzmärkte. Innerhalb weniger Tage verwandelte sich der Optimismus an den Börsen in Panik und führte zur Great Depression, die Millionen von Menschen weltweit betraf. Doch was waren die Auslöser dieses beispiellosen Zusammenbruchs? In diesem Blogpost werfen wir einen Blick auf die Ereignisse und Mechanismen, die zum Crash führten, und ziehen wertvolle Lehren für private Investoren, um ähnliche Fehler in der Zukunft zu vermeiden.

Am Anfang stand der Wirtschaftsboom

Die 1920er-Jahre in den USA, auch bekannt als die „Roaring Twenties“, waren eine Zeit des beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwungs und gesellschaftlichen Wandels. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erlebten die Vereinigten Staaten einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung. Das reale Bruttoinlandsprodukt wuchs zwischen 1922 und 1929 um beeindruckende 42 %.

Dieser Boom wurde durch verschiedene Faktoren begünstigt:

Die „Roaring Twenties“ schufen ein Klima des grenzenlosen Optimismus und der finanziellen Sorglosigkeit. Die Kombination aus rasantem wirtschaftlichen Wachstum, technologischem Fortschritt und einer spekulativen Blase am Aktienmarkt legte den Grundstein für den verheerenden Börsencrash von 1929 und die darauffolgende Große Depression.

Great Depression

Massive Spekulation am Aktienmarkt

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wuchs schließlich auch das Interesse der US-Amerikaner am Aktienmarkt. Zwischen 1920 und 1929 stieg die Zahl der Aktionäre von vier Millionen auf 20 Millionen. Viele Menschen sahen den Aktienmarkt als schnellen Weg zum Reichtum

Wichtige Aspekte dieser Entwicklung waren:

Die Federal Reserve, die übrigens als Reaktion auf die Panik von 1907 gegründet wurde, unternahm wenig, um die spekulative Blase einzudämmen: Sie fuhr in den 1920er-Jahren stattdessen zunächst eine expansive Geldpolitik, was den Wirtschaftsboom unterstützte. Gegen Ende des Jahrzehnts wurde sie allerdings restriktiver. Die Bindung an den Goldstandard schränkte dabei die Flexibilität der Geldpolitik ein, was sich besonders nach dem Börsencrash 1929 und während der Great Depression als problematisch erwies. Denn nach Ansicht von Ökonomen unternahm die US-Notenbank zu wenig, um die Deflation zu bekämpfen und das Bankensystem zu stabilisieren.

Warnungen wurden ingoriert

Im Vorfeld des Börsencrashs von 1929 gab es durchaus warnende Stimmen, die jedoch weitgehend ignoriert wurden. Ein bemerkenswertes Beispiel war Roger Babson, der bereits am 5. September 1929 vor einem bevorstehenden Zusammenbruch des Aktienmarktes warnte. Trotz dieser Warnsignale blieb die vorherrschende Meinung unter Wirtschaftsführern und Ökonomen optimistisch.

Besonders deutlich wird dies anhand der Aussage des renommierten Wirtschaftsprofessors Irving Fisher. Denn noch am 16. Oktober 1929, also nur wenige Tage vor dem großen Börsencrash, verkündete er zuversichtlich: „Es sieht so aus, als ob die Aktien ein dauerhaftes Hochplateau erreicht haben.“ Diese Einschätzung spiegelte die weit verbreitete Überzeugung wider, dass der Börsenboom unaufhaltsam weitergehen würde.

Die Diskrepanz zwischen den vereinzelten Warnungen und dem allgemeinen Optimismus verdeutlicht die Schwierigkeit, Marktblasen rechtzeitig zu erkennen und ernst zu nehmen, selbst wenn Anzeichen dafür vorhanden sind.

Große Depression & Börsencrash 1929

Nach den Kursexzessen folgte der Börsencrash 1929

Am 24. Oktober 1929, dem sogenannten „Schwarzen Donnerstag„, brachen die Aktienkurse an der New Yorker Börse massiv ein. Dieser Tag läutete somit eine Periode extremer Marktvolatilität und Panik ein. In den darauffolgenden Tagen, insbesondere am „Schwarzen Montag“ (28. Oktober) sowie am „Schwarzen Dienstag“ (29. Oktober), setzte sich der Ausverkauf fort, angetrieben von einer Welle von Panikverkäufen. Anleger versuchten verzweifelt, ihre Aktien zu jedem Preis loszuwerden, was zu einem sich selbst verstärkenden Teufelskreis aus fallenden Kursen und weiteren Verkäufen führte. Innerhalb weniger Tage verlor der Dow-Jones-Index etwa 25 % seines Wertes.

Die Große Depression

Die Auswirkungen waren verheerend: Viele Kleinanleger, die oft mit geliehenem Geld spekuliert hatten, verloren ihr gesamtes Vermögen. Familien verloren ihre Ersparnisse, ihre Häuser und ihre Zukunftsperspektiven. Besonders hart traf es die Banken, die großzügig Kredite für Aktienkäufe vergeben hatten. Als die Kurse einbrachen, konnten viele Kreditnehmer ihre Schulden nicht mehr bedienen. Dies führte schließlich zu einer Welle von Bankenzusammenbrüchen, die das Finanzsystem erschütterten und die Kreditvergabe praktisch zum Erliegen brachten. Allein in den USA mussten in den folgenden Jahren über 9000 Banken schließen.

Der Börsencrash von 1929 markierte somit den Beginn der Großen Depression, die die Weltwirtschaft für ein Jahrzehnt in ihren Griff nehmen sollte.

Börsencrash 1929: Dow Jones Industrial Average

Abb. 1) Der Dow Jones Industrial Average verlor vom Hoch in 1929 bis zum Tief im Jahr 1932 rund 90% seines Werts.
Um das Desaster rund um den Börsencrash von 1929 noch einmal in konkreten Zahlen wiederzugeben: Der Dow Jones erreichte am 3. September 1929 seinen Höchststand von 381,17 Punkten. Am 8. Juli 1932 fiel der Dow Jones auf seinen Tiefpunkt von 41,22 Punkten. Dies bedeutete einen Verlust von etwa 89 % gegenüber dem Höchststand.
 
Wie in Abb. 1 zu sehen ist, kam es während des gesamten Bärenmarktes immer wieder zu starken Erholungen, die Hoffnung auf einen Turnaround aufkeimen ließen. Allerdings währten diese Erholungen nur kurz und es folgten neue Tiefststände. Anleger, die die Technische Analyse nutzen, erkennen in diesem Schaubild sofort die Sequenz fallender Hoch- und Tiefpunkte, die einen astreinen Abwärtstrend darstellen. Erst wenn ein vorheriger Hochpunkt überschritten wird (siehe grüne Linie) und anschließend eine Serie von steigenden Hoch- und Tiefpunkten entsteht, kann von einer Trendwende gesprochen werden.

Anleger mussten 25 Jahre auf neue Hochs warten

Die Erholung des Dow Jones war ein langwieriger Prozess. So überschirtt der Dow Jones erst im November Jahr 1954 wieder die alten Höchststände, wobei hier Dividenden nicht berücksichtigt werden. Es dauerte also etwa 25 Jahre, bis der Dow Jones die Verluste der Great Depression vollständig aufgeholt hatte.
 
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen die nominalen Werte darstellen. Berücksichtigt man die Inflation, dauerte die reale Erholung noch länger. Zudem spiegeln diese Zahlen nicht die enormen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen wider, die die Great Depression auf die Gesellschaft hatte. Die lange Dauer der Erholung unterstreicht die Schwere der Krise und zeigt, wie tiefgreifend die Auswirkungen des Börsencrashs von 1929 und der darauffolgenden Great Depression waren.
Entwicklung nach Börsencrash 1929

Abb. 2) Der Dow Jones Industrial Average brauchte rund 25 Jahre, um die alten Höchststände von 1929 wieder zu erreichen.

Börsencrash 1929 führt zu strengerer Regulierung

Als Reaktion auf die Ereignisse des Schwarzen Donnerstags führten Börsen weltweit neue Sicherheitsmaßnahmen ein. Eine zentrale Neuerung waren dabei sogenannte „Circuit Breaker“ – automatische Handelsunterbrechungen bei extremen Kursschwankungen. Diese Mechanismen sollen übermäßige Panikverkäufe verhindern und Anlegern Zeit zur Neubeurteilung der Lage geben.
 
Zusätzlich wurden strengere Regeln für die Kreditfinanzierung von Aktiengeschäften implementiert. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, eine übermäßige Hebelwirkung und damit verbundene Risiken zu begrenzen.
 
Durch diese und weitere regulatorische Anpassungen konnten spätere Börsenturbulenzen besser eingedämmt werden. Zwar kam es auch in der Folgezeit zu signifikanten Kurseinbrüchen. Allerdings erreichten diese in der Regel weder das Ausmaß noch die verheerenden Folgen des Börsencrashs von 1929 und der Great Depression.

Börsencrash 1929 – wichtige Lehren für Anleger

Vorsicht bei kreditfinanzierten Spekulationen!

Der Börsencrash von 1929 bietet Privatanlegern auch heute noch wertvolle Lehren für ihre Investitionsstrategie. Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist die Gefahr übermäßiger Spekulation und kreditfinanzierter Investments. Der Crash zeigte eindrücklich, wie schnell vermeintliche Gewinne verschwinden können und wie verheerend die Folgen sind, wenn Anleger mit geliehenem Geld spekulieren. Moderne Anleger sollten daher stets ihre Risikotoleranz realistisch einschätzen und nur Geld investieren, dessen Verlust sie verkraften können.

Diversifikation ist das A und O!

Die Ereignisse von 1929 unterstreichen zudem die immense Bedeutung der Diversifikation. Anleger, die ihr gesamtes Vermögen in wenige, vermeintlich sichere Aktien investiert hatten, verloren alles. Heute wissen wir, dass eine breite Streuung des Portfolios über verschiedene Anlageklassen, Branchen und geografische Regionen das Risiko erheblich reduzieren kann. Exchange Traded Funds (ETFs) und viele andere Anlageprodukte bieten Privatanlegern einfache Möglichkeiten zur Diversifikation.

Auch die Absicherung des Portfolios mit Futures oder Optionen kann eine effektive Methode sein, das Risiko zu reduzieren.

Was sind Optionen?
Kurz gesagt: Optionen sind Finanzinstrumente, die dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht geben, eine Aktie zu einem festgelegten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt zwei Haupttypen von Optionen: Kaufoptionen (Calls) und Verkaufsoptionen (Puts). In unserem Beitrag zum Thema „Was sind Optionen?“ findest du alle weiteren interessanten Infos zu dieser Frage.
New York Stock Exchange

Fazit: enge Vernetzung beschleunigt Börsenkrisen

Gerade in unserer noch stärker globalisierten Welt inklusive Social Media müssen Anleger die internationalen Verflechtungen und mögliche Dominoeffekte stets im Blick behalten.

Auch zeigte der Crash von 1929, wie wichtig entschlossenes politisches Handeln in Krisenzeiten ist. Denn die anfängliche Zögerlichkeit der US-Regierung verschärfte die Krise. Anleger sollten daher die wirtschaftspolitischen Maßnahmen und deren potenzielle Auswirkungen auf ihre Investments aufmerksam verfolgen.

Private Investoren sollten außerdem stets kritisch hinterfragen, ob ihre Investments auf realistischen Bewertungen basieren, und sich nicht von kurzfristigen Markteuphorie mitreißen lassen. Gleichzeitig ist es wichtig, das größere wirtschaftliche Bild im Auge zu behalten und flexibel auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. Indem wir diese Lehren beherzigen, können wir unsere finanzielle Widerstandsfähigkeit stärken und besser für zukünftige Marktherausforderungen gewappnet sein.

Wir denken, dass es heute für viele Privatinvestoren einen einfachen Weg gibt selbst die Zügel in die Hand zu nehmen und Einnahmen an der Börse zu erwirtschaftenSo geht’s!

Möchtest du auch in Abschwung-Phasen Geld verdienen?
Wie schön wäre es, wenn man als Anleger auch regelmäßige Einnahmen auf das eigene Kapital generieren könnte, und zwar unabhängig vom Auf und Ab an den Märkten? Die gute Nachricht: Wir alle können eine "Ein-Mann-Versicherung" starten. Wir zeigen dir, wie das Ganze funktioniert und warum der Verkauf von Put-Optionen eine hervorragende Einkommensstrategie darstellt.

Teile diesen Beitrag bitte, wenn er dir gefallen hat: 

Dein Weg zu 1000 Dollar,
immer wieder!

Inhaltsverzeichnis

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen