Bilanzsumme Definition: Was sie bedeutet und warum sie wichtig ist

Inhaltsverzeichnis

Die Bilanzsumme ist ein Begriff, der oft in Finanzberichten und Bankbilanzen auftaucht. Aber was bedeutet er eigentlich? Wofür steht er und wie kann er dir als Investor helfen? Wenn du dich jemals gefragt hast, was genau die Bilanzsumme ist, wie sie berechnet wird und was sie über die finanzielle Stärke eines Unternehmens oder einer Bank aussagt, bist du hier genau richtig!

In diesem Blogpost klären die wichtigsten Fragen rund um die Bilanzsumme und ihre Definition. Du erfährst dabei, unter anderem wie die Kennzahl zustande kommt, wie sie sich verändert und warum sie ein wichtiger Indikator für Anleger sein kann.

Was ist die Bilanzsumme? – Definition

Bevor wir tiefer in die Bedeutung und Anwendung der Bilanzsumme einsteigen, lohnt sich ein genauer Blick auf die grundlegende Definition. Denn nur wer versteht, was hinter dem Begriff steckt, kann ihn auch richtig interpretieren.

Definition
Die Bilanzsumme umfasst per Definition den Gesamtwert der Aktiva oder Passiva in einer Bilanz. Einfach ausgedrückt, ist sie die Summe aller Vermögenswerte oder Schulden eines Unternehmens, die auf einer Bilanz dargestellt sind. Sie gibt also an, wie groß ein Unternehmen oder eine Bank in finanziellen Zahlen ausgedrückt ist.

Wenn du die Definition der Bilanzsumme genauer betrachtest, erkennst du, dass sie sich sowohl aus den Eigenmitteln als auch den Fremdmitteln eines Unternehmens zusammensetzt. Damit ist sie ein zentraler Begriff in der Bilanzanalyse, der oft als Indikator für die Größe und Stabilität eines Unternehmens dient. Denn ein hohes Volumen an Vermögenswerten könnte bspw. auf umfangreiche Geschäftstätigkeiten hinweisen, während hohe Schulden möglicherweise Risiken aufzeigen, die einer tiefergehenden Analyse bedürfen.

Bilanzieren

Berechnung

Nachdem du nun weißt, was die Bilanzsumme in ihrer Definition grundsätzlich aussagt, schauen wir uns an, wie sie konkret berechnet wird. Die zugrunde liegende Formel ist einfach, aber zentral für das Verständnis jeder Bilanz.

Die Berechnung der Bilanzsumme erfolgt, indem alle Aktiva (Vermögenswerte) oder alle Passiva (Schulden) eines Unternehmens addiert werden. Die Formel lautet dementsprechend wie folgt:

Bilanzsumme = ∑Aktiva = ∑Passiva

Dabei ist zu beachten, dass in einer Bilanz immer die Gleichheit zwischen Aktiva und Passiva besteht – ein grundlegendes Prinzip der doppelten Buchführung (siehe Abb. 1).

Daher ist es unerlässlich, beide Seiten der Bilanz zu verstehen, um die Bilanzsumme vollständig zu interpretieren.

Bilanzsumme auf beiden Seiten

Abb. 1) Überblick über die Bilanz, Quelle: agicap.com

Beispiel zur Veranschaulichung der Berechnung

Angenommen, ein Unternehmen hat folgende Vermögenswerte:

Fiktives Beispielunternehmen

Kasse und Bankguthaben

€50.000

Forderungen

€150.000

Sachanlagen

€300.000

Bilanzsumme

€500.000

Die Bilanzsumme dieses Unternehmens beträgt dementsprechend €500.000.

Auf der Passivseite der Bilanz könnten sich diese €500.000 in Eigenkapital (z. B. €200.000), Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten (z. B. €100.000) und Darlehen (z. B. €200.000) zusammensetzen. Diese Aufteilung zeigt, dass das Unternehmen teilweise durch eigenes Kapital und teilweise durch Fremdmittel finanziert ist. Durch den Vergleich der Eigenkapitalquote und der Fremdkapitalquote kann man schließlich weitere Rückschlüsse auf die finanzielle Stabilität des Unternehmens ziehen.

Die Bilanzsumme als Kennzahl der Bilanz

Die Bilanzsumme spielt in der Bilanzanalyse eine zentrale Rolle. Denn sie zeigt nicht nur die Größe eines Unternehmens, sondern gibt auch Aufschluss über dessen Kapitalstruktur. Investoren nutzen die Kennzahl daher oft als Ausgangspunkt, um weitere Werte zu berechnen, wie z. B. die Eigenkapitalquote oder den Verschuldungsgrad. Eine hohe Summe bedeutet zudem nicht zwangsläufig finanziellen Erfolg, doch sie ist ein Zeichen für das Volumen der Geschäftstätigkeit und die potenzielle Ertragskraft.

Beispielsweise kann die Bilanzsumme einer Bank unterschiedlich interpretiert werden: Eine hohe Summe könnte auf starke Vermögenswerte hindeuten, aber auch auf eine riskante Kreditvergabe. Deswegen betrachten Investoren oft zusätzlich den Verschuldungsgrad und die Liquidität eines Unternehmens.

Änderungen in der Bilanzsumme

Die Bilanzsumme ist keine statische Größe – sie verändert sich im Laufe der Zeit, je nach Geschäftsentwicklung, Investitionen oder Finanzierung. Grundsätzlich unterscheidet man dabei zwischen einer Verlängerung und einer Verkürzung. Sie können dabei jeweils unterschiedliche Ursachen und Auswirkungen haben.

Verlängerung

Eine Verlängerung der Bilanzsumme tritt ein, wenn sowohl die Aktiva als auch die Passiva ansteigen. Ein Beispiel hierfür wäre die Aufnahme eines Darlehens, das zur Finanzierung neuer Maschinen verwendet wird. Die Maschinen werden auf der Aktivseite als Anlagevermögen erfasst, während die Darlehensverpflichtung auf der Passivseite steht.

Diese Veränderung zeigt eine Erweiterung des Geschäftsbereichs oder eine Kapazitätserhöhung, was potenziell zu höheren Umsätzen führen kann. Eine steigende Bilanzsumme kann somit ein Hinweis auf Wachstum und Expansion sein, muss jedoch auch in Bezug auf die Verschuldung genau betrachtet werden.

Verkürzung

Eine Verkürzung passiert hingegen, wenn sowohl die Aktiva als auch die Passiva abnehmen. Dies könnte bspw. der Fall sein, wenn ein Unternehmen Schulden zurückzahlt, indem es Geld aus seinem Bankguthaben verwendet. Im Zuge dessen nehmen sowohl die Verbindlichkeiten als auch die liquiden Mittel ab.

Solche Vorgänge können auf eine Konsolidierungsphase oder eine vorsichtige Finanzpolitik hinweisen, bei der das Unternehmen seine Schuldenlast reduziert und gleichzeitig seine Liquidität verringert. Für Investoren könnte dies ein positives Zeichen für die Risikominderung sein.

Keine Änderung

Es gibt auch Szenarien, in denen die Bilanzsumme unverändert bleibt. Dies geschieht bspw., wenn ein Unternehmen Vermögenswerte umschichtet, wie beim Verkauf von alten Maschinen und beim gleichzeitigen Kauf neuer Maschinen zum gleichen Preis.

Solche Umstrukturierungen bedeuten keine Erweiterung oder Reduktion des Geschäfts, sondern lediglich eine Anpassung innerhalb der bestehenden Ressourcenbasis.

Bilanzsumme

Interpretation

Doch was sagt die Bilanzsumme konkret über ein Unternehmen aus? Ihre Aussagekraft hängt stark davon ab, wie sie im Zusammenhang mit anderen Finanzkennzahlen interpretiert wird. Genau das schauen wir uns im nächsten Schritt näher an.

Als als Bewertungskriterium

Die Bilanzsumme allein ist kein ausreichendes Bewertungskriterium. Das heißt, sie muss im Zusammenhang mit anderen Kennzahlen betrachtet werden, wie etwa der Eigenkapitalquote oder der Gesamtkapitalrendite. Denn eine hohe Bilanzsumme kann sowohl auf eine starke Eigenkapitalbasis als auch auf hohe Schulden hindeuten. Daher ist es wichtig, die Bilanzsumme stets im Kontext zu bewerten.

Eine hohe durchschnittliche Bilanzsumme kann z. B. durch stark wachsende Unternehmen positiv interpretiert werden. Sie könnte allerdings auch auf eine übermäßige Kreditaufnahme hinweisen, wenn die Liquidität nicht ausreichend ist.

Im Kontext anderer relevanter Kennzahlen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die durchschnittliche Bilanzsumme, die oft zur Berechnung der Rentabilität verwendet wird. Sie kann auch zeigen, wie effizient ein Unternehmen seine Ressourcen nutzt. Eine hohe durchschnittliche Bilanzsumme bei gleichzeitig hoher Eigenkapitalquote kann ein Zeichen für ein stabiles Unternehmen sein, das in der Lage ist, durch Eigenmittel langfristige Investitionen zu tätigen.

Es ist allerdings entscheidend, ebenso weitere Kennzahlen wie den Cashflow oder die Eigenkapitalrendite zu berücksichtigen, um die Ertragskraft und das Risiko besser einzuschätzen.

Die Bilanzsumme von Zentralbanken

Ein interessantes Beispiel für die Anwendung der Bilanzsumme ist die Bilanz der Zentralbanken. Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) oder die Federal Reserve weisen extrem hohe Bilanzsummen auf, die durch ihre expansive Geldpolitik und umfangreiche Wertpapierkäufe bedingt sind. So betrug die Bilanzsumme der Deutschen Bundesbank im Jahr 2023 etwa 2,5 Mrd. Euro (siehe Abb. 2). Ein anderes Beispiel ist die „größte Bank der Welt“, die Industrial and Commercial Bank of China, deren Bilanzsumme 2018 über 4 Bio. US-Dollar betrug.

Diese Summen sind ein Indikator dafür, wie stark eine Zentralbank in den Markt eingreift und wie hoch ihr Engagement in der Geldpolitik ist. Für private Investoren ist es wichtig, diese Zahlen zu verstehen, da sie Auswirkungen auf das allgemeine wirtschaftliche Umfeld und die Anlagepolitik haben können.

Bilanzsumme Deutsche Bundesbank

Abb. 2) Bilanzsumme der Deutschen Bundesbank in den Jahren von 2005 bis 2023 (in Mrd. Euro), Quelle: statista.com

Fazit zur Bilanzsumme und ihrer Definition

Die Bilanzsumme ist eine zentrale Kennzahl in der Finanzwelt, die sowohl Größe als auch Stabilität eines Unternehmens oder einer Bank widerspiegeln kann. Sie allein gibt allerdings keine umfassende Bewertung ab. Stattdessen sollte sie im Kontext anderer Finanzkennzahlen betrachtet werden.

Für Anleger ist es wichtig, zu verstehen, dass diese Kennzahl nicht gleich Gewinn ist. Vielmehr bietet sie eine Grundlage, um weitere Analysen durchzuführen und fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Denn eine niedrige Bilanzsumme bedeutet nicht unbedingt geringe Erträge, während ein hoher Wert ebenso auf potenzielle Risiken hinweisen kann. In diesem Sinne: Nutze die Bilanzsumme als Ausgangspunkt für deine Analyse, aber achte darauf, auch andere Kennzahlen im Blick zu behalten, um ein umfassendes Bild der Finanzlage eines Unternehmens zu erhalten!

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