Bullenmarkt und Bärenmarkt – einfach erklärt

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Wer an der Börse investiert, merkt schnell: Es geht nicht immer nur bergauf oder bergab. Aber woran erkennst du eigentlich, in welcher Marktphase wir uns gerade befinden? Die Begriffe „Bullenmarkt“ und „Bärenmarkt“ begegnen dir in Börsennachrichten, Analystenkommentaren oder beim Blick auf dein Depot. Doch was bedeuten sie genau? Warum sind sie denn so wichtig? Und wie solltest du als Anleger damit umgehen? In diesem Blogpost erklären wir dir praxisnah und leicht verständlich, worauf es wirklich ankommt.

Deutsche Börse Beitragsbild

Bullenmarkt oder Bärenmarkt? Das steckt dahinter!

An den Finanzmärkten wechseln sich optimistische und pessimistische Phasen regelmäßig ab – mal sind die Bullen am Zug, mal die Bären. Doch was steckt wirklich hinter diesen Begriffen? Und warum ist es so wichtig, ihre Dynamik zu verstehen, wenn du erfolgreich investieren willst?

Was ist ein Bullenmarkt?

Ein Bullenmarkt steht für Optimismus, steigende Kurse und die Hoffnung auf eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Typisch dafür ist ein längerer Zeitraum, in dem die Kurse an den Börsen konstant steigen. In der Regel spricht man dabei ab einem Anstieg von rund 20% vom Tiefpunkt aus von einem Bullenmarkt.

Solche Phasen können mehrere Monate oder sogar Jahre andauern. Anleger kaufen Aktien, ETFs oder andere Wertpapiere in der Erwartung, dass deren Preise weiter steigen. Die Wirtschaftslage ist währenddessen meist stabil oder verbessert sich, Arbeitslosigkeit sinkt, Unternehmensgewinne steigen. Auch die Geldpolitik der Zentralbanken kann ein Treiber sein – z. B. durch niedrige Zinsen oder expansive Maßnahmen wie Anleihekäufe.

Beispiel: Bullenmarkt nach der Finanzkrise 2009
Der DAX stieg von unter 4000 Punkten bis auf über 13.000 Punkte im Jahr 2019. Auch an den US-Märkten wie dem S&P 500 oder der NASDAQ wurden Rekordwerte erreicht. Der Bullenmarkt dauerte fast ein Jahrzehnt an – und war geprägt von einem stetigen Zustrom an Anlegergeldern, besonders in wachstumsstarke Technologiewerte.

Typische Anlegerfehler in Bullenmärkten sind z. B. übermäßige Risikobereitschaft, „FOMO“ (Fear of Missing Out) oder der Hang, Gewinne zu früh mitzunehmen. Wer langfristig investiert, sollte daher eine klare Strategie haben – und nicht blind dem Trend folgen!

Was ist ein Bärenmarkt?

Ein Bärenmarkt ist das Gegenstück zum Bullenmarkt – also eine Phase fallender Kurse, die ebenfalls länger anhält. Auch hier gilt die 20%-Regel: Das heißt, sobald ein Index oder eine Aktie mehr als 20% von ihrem letzten Hoch verliert, sprechen Analysten von einem Bärenmarkt.

Diese Marktphasen sind oft von Pessimismus und Zurückhaltung geprägt. Anleger verkaufen dabei, um Verluste zu vermeiden. Wirtschaftliche Unsicherheit, geopolitische Krisen oder eine straffe Geldpolitik (z. B. steigende Zinsen) können Auslöser sein. Ein Beispiel ist der Corona-Crash im März 2020, als der DAX innerhalb von vier Wochen über 30% verlor.

Statistisch betrachtet dauern Bärenmärkte im Schnitt zudem länger als man denkt: Laut Daten von Morningstar beträgt die durchschnittliche Dauer rund 14 Monate, bei einem durchschnittlichen Verlust von etwa 35%. Doch auch hier gilt: Auf jeden Bärenmarkt folgte bisher ein Bullenmarkt.

Die Psychologie spielt in dieser Phase ebenfalls eine große Rolle: Denn Verlustaversion, Angst und Unsicherheit sorgen dafür, dass viele Anleger zum schlechtesten Zeitpunkt verkaufen. Dabei kann es sich langfristig lohnen, genau dann zu investieren – sofern die eigene Strategie das hergibt.

Woher kommen die Begriffe „Bulle“ und „Bär“?

Der Ursprung der Begriffe ist nicht eindeutig geklärt, aber die bekannteste Erklärung bezieht sich auf die Kampfmethoden der Tiere: Denn ein Bulle attackiert mit den Hörnern von unten nach oben – sinnbildlich für steigende Kurse. Ein Bär hingegen schlägt mit der Pranke von oben nach unten – was fallende Kurse symbolisiert.

Diese bildhaften Beschreibungen haben sich über Jahrhunderte etabliert und sind heute fest in der Börsensprache verankert. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das auch an der Wall Street: Vor der Börse in New York steht nämlich eine imposante Bullenstatue – der „Charging Bull“. In Frankfurt findest du das Pendant dazu: eine Bullen- und eine Bärenstatue direkt vor der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB).

Bullenmarkt und Bärenmarkt im Vergleich

Der Unterschied zwischen beiden Marktphasen ist mehr als nur Richtungssache. Es geht dabei um Anlegerverhalten, Marktstimmung und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Im Bullenmarkt dominiert die Gier, im Bärenmarkt die Angst. In Bullenphasen steigen dementsprechend die Bewertungen von Unternehmen oft stark an, auch wenn die Fundamentaldaten das nicht immer rechtfertigen. In Bärenmärkten ist hingegen es umgekehrt: Selbst gute Unternehmen werden abgestraft.

Ein weiteres Merkmal: Volatilität. Während Bullenmärkte oft relativ stabil verlaufen, zeichnen sich Bärenmärkte durch starke Schwankungen aus. Das verunsichert viele Anleger. Dabei kann gerade das eine Chance für langfristig orientierte Investoren sein.

Hier eine kompakte Gegenüberstellung:

Phase Chancen Risiken Deine Strategie
Bullenmarkt Kursgewinne, Momentum nutzen Überbewertung, Trendblindheit Gewinne absichern, Streuung prüfen
Bärenmarkt günstige Einstiegspunkte Panikverhalten, Buchverluste Ruhe bewahren, ggf. nachkaufen

Tab. 1) Vergleich zwischen Bullenmarkt und Bärenmarkt

Wie du dich als Anleger auf beide Phasen vorbereitest

Niemand kann den Markt zu 100% vorhersagen. Aber du kannst lernen, mit beiden Phasen umzugehen und davon zu profitieren. Im Bullenmarkt lohnt es sich, Gewinne laufen zu lassen, aber trotzdem Risikomanagement zu betreiben – z. B. durch Stop-Loss-Orders oder Diversifikation.

Im Bärenmarkt hingegen ist Besonnenheit gefragt. Denn Panikverkäufe bringen selten etwas. Vielmehr solltest du deine Strategie überprüfen: Sind deine Investments noch langfristig sinnvoll? Gibt es Möglichkeiten zum Nachkauf? Gerade Sparpläne auf ETFs spielen in solchen Zeiten ihre Stärke aus: Du kaufst automatisch günstiger nach (Cost-Average-Effekt).

Tipp: Ergänzend lohnt sich ein Blick auf defensive Branchen wie Gesundheit oder Basiskonsum, die sich in Bärenmärkten oft stabiler entwickeln. Auch Cash-Reserven können helfen, flexibel zu bleiben und gezielt zu investieren, wenn sich Chancen bieten.

Value at Risk und Risikomanagement; Bullenmarkt, Bärenmarkt

Bullenmarkt und Bärenmarkt in der Börsengeschichte

Einige der bekanntesten Bullenmärkte der jüngeren Vergangenheit sind:

Diese Phasen waren nicht nur von Wirtschaftswachstum, sondern auch von einer starken Liquidität an den Märkten geprägt. Insbesondere Tech-Aktien, wie z. B. Apple, Amazon oder Microsoft waren die Gewinner dieser Zeit.

Bärenmärkte dagegen gab es z. B. folgende:

In jeder dieser Phasen zeigte sich: Wer langfristig investiert blieb, wurde belohnt. Viele ETF-Sparpläne, die durchgehalten wurden, stehen heute auf Allzeithochs.

Fazit

Ob Bullenmarkt oder Bärenmarkt: Entscheidend ist nicht, die Richtung zu erraten, sondern vorbereitet zu sein. Wer die Grundlagen kennt, bleibt handlungsfähig und lässt sich nicht von Schlagzeilen leiten. Ein Bullenmarkt kann große Chancen bringen, ein Bärenmarkt aber ebenso – wenn du deine Strategie im Griff hast.

Frage dich deshalb: Wie sieht dein Depot aus, wenn morgen der Bärenmarkt beginnt? Oder der nächste Bullenmarkt? Mit dem richtigen Wissen, einem kühlen Kopf und einem klaren Plan brauchst du weder Bullen noch Bären zu fürchten, sondern kannst beide für dich arbeiten lassen.

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