Prop Trading: Chancen, Risiken & Insider-Tipps für angehende Trader

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Prop Trading, kurz für Proprietary Trading, ist ein Begriff, der in der Finanzwelt immer mehr an Bedeutung gewinnt. Besonders für angehende Investoren und Trader bietet dieses Modell sowohl große Chancen als auch Fallstricke. In diesem Artikel geben wir einen umfassenden Überblick über das Prop Trading, erklären die Funktionsweise, diskutieren die Vor- und Nachteile und bieten praktische Tipps für diejenigen, die sich in diesem Bereich engagieren möchten.

Prop Trading: Chancen, Risiken & Insider-Tipps für angehende Trader

Was ist Prop Trading?

Steigen wir direkt ein: Prop Trading bezeichnet den Handel von Finanzinstrumenten durch Finanzinstitute, Broker oder spezialisierte Prop Trading Firmen mit deren eigenem (engl. proprietary) Kapital, anstatt im Auftrag von Kunden. Das Ziel ist dabei, Gewinne durch Spekulation mit Aktien, Futures oder anderen Vermögenswerten zu erzielen. Die Prop Trading Firmen nutzen oft hochspezialisierte Trader, die über umfangreiches Fachwissen und Erfahrung verfügen – denen aber das große Kapital fehlt, um damit zu handeln.

Welche Rolle spielen private Trader bei Prop Trading Firmen?

Prop Trading Firmen suchen im Internet verstärkt nach disziplinierten und erfolgreichen privaten Tradern, um diese im Erfolgsfall vertraglich an sich zu binden. Der Aufnahmeprozess von Retail Tradern bei einer Prop Trading Firma ist oft mehrstufig. Er ist darauf ausgelegt, die Fähigkeiten, Disziplin und Eignung eines Bewerbers für das professionelle Trading zu testen. Insgesamt ist der Aufnahmeprozess herausfordernd und selektiv. Denn das Ziel ist es natürlich, sicherzustellen, dass nur die talentiertesten und diszipliniertesten Trader mit dem Kapital des Unternehmens handeln. Erfolgreiche Trader können jedoch von den umfangreichen Ressourcen und dem Potenzial für hohe Gewinne profitieren – doch dazu später mehr.

Wie läuft das Auswahlverfahren?

Der erste Schritt ist normalerweise die Einreichung einer Bewerbung. Dabei müssen Bewerber oft ihren Lebenslauf, ihre bisherigen Handelserfahrungen und eventuell ein Motivationsschreiben einreichen. Einige Firmen verlangen auch den Nachweis von Trading-Erfolgen in Form von Track Records. Nach der Prüfung der Bewerbungsunterlagen kann ein erstes Interview stattfinden. Dieses Interview zielt darauf ab, die Motivation, das Fachwissen und die psychologische Eignung des Bewerbers zu bewerten.

Wenn der Bewerber die ersten Schritte erfolgreich durchlaufen hat, wird ihm oft ein Demo-Konto zur Verfügung gestellt, auf dem er innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z. B. ein bis drei Monate) unter realen Marktbedingungen handeln muss. Viele Prop Trading Firmen ermöglichen den Interessenten einen derartigen Start, und das ohne die klassische Bewerbungsphase.

Diese meist als „Trading Challenge“ bezeichnete Phase ist dazu da, die praktischen Handelsfähigkeiten des Bewerbers zu testen. Während der Challenge gibt es klare Zielvorgaben, die der Bewerber erreichen muss, z. B. eine bestimmte Rendite (bspw. 5 bis 10 % Gewinn pro Monat), sowie die Einhaltung strenger Risikomanagementregeln (z. B. maximale Verlustgrenzen, tägliches Risiko, Drawdown).

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Kosten für die Teilnahme am Prop Trading

Den gesamten Aufwand lassen sich die Prop Trading Firmen natürlich vergüten. Schließlich ist weitläufig bekannt, dass weit über 90 % der Bewerber an der Challenge scheitern, weil sie eben nicht profitabel handeln können. Ähnliche Zahlen können übrigens auch im CFD-Handel beobachtet werden, was die Schätzung plausibel erscheinen lässt. Die Bewerber müssen also für eine Teilnahme eine Gebühr entrichten. Diese Gebühr kann zwischen 100 und 300 US-Dollar oder mehr betragen, abhängig von der Firma und der gewählten Kontogröße. Diese Kosten werden in der Regel nicht zurückerstattet. Böse Zungen behaupten sogar, die Gebühren seien ein zentraler Umsatzstrom für viele der Firmen, weil viele Trader ihr Glück probieren und die meist überschaubaren Summen in der Hoffnung auf Erfolg investieren.

So geht es nach bestandener Prüfung weiter

Nach erfolgreicher Absolvierung der Challenge erhält der Trader ein Live-Konto, das in der Regel zunächst mit einer moderaten Summe an Kapital ausgestattet ist. Die Höhe des Kapitals kann variieren, oft liegt es im Bereich von 10.000 bis 50.000 US-Dollar, kann bei erfolgreichem Trading aber schrittweise erhöht werden. Die Performance des Traders wird kontinuierlich überwacht. Es ist somit wichtig, dass der Trader weiterhin diszipliniert handelt und die Risikomanagementvorgaben einhält. Bei Verstößen gegen die Regeln kann das Konto gesperrt oder der Trader aus dem Programm ausgeschlossen werden. Einige Prop Trading Firmen bieten erfolgreichen Tradern auch Weiterbildungsmöglichkeiten oder Mentoring-Programme an. Damit sollen diese ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und ihre Erfolgschancen maximieren. In der Regel kostet aber auch das wiederum Geld.

Wieviel kann man als Prop Trader verdienen?

Eine der Fragen, die privaten Tradern unter den Nägeln brennt, dürfte die Vergütung sein. Wieviel kann man denn verdienen, wenn man erfolgreich mit dem Kapital der Prop Trading Firma wirtschaftet? Die Gewinnbeteiligung variiert je nach Prop Trading Firma, der Erfahrung des Traders und der Höhe des verwalteten Kapitals. Typischerweise liegt die Gewinnbeteiligung für Prop Trader im Bereich von 50 % bis 80 % der erzielten Gewinne. Allerdings können auf der anderen Seite auch zusätzliche Gebühren oder Kosten anfallen, z. B. für die Nutzung von Handelsplattformen, Datenfeeds oder Schulungen, die den effektiven Gewinnanteil beeinflussen könnten.

Langfristig können sich durch die Anstellung bei der Prop Trading Firma attraktive Möglichkeiten für Prop Trader ergeben: Bei konstant erfolgreicher Performance kann der Trader Zugang zu größeren Kapitalsummen erhalten, was wiederum höhere Gewinnmöglichkeiten bietet. Erfolgreiche Trader haben zudem oft die Möglichkeit, sich innerhalb der Firma weiterzuentwickeln, z. B. durch den Aufstieg zum Senior Trader, die Übernahme von Managementverantwortung oder das Training neuer Trader.

Eins ist aber klar: Dahin zu kommen, ist ein langer und schwieriger Weg. Zudem kann bei anhaltendem Misserfolg oder Regelverstößen die Zusammenarbeit jederzeit auch wieder beendet werden. Einige Firmen haben sogar Regelungen, die den Trader an Verlusten beteiligen, besonders wenn diese Verluste durch das Überschreiten der Risikogrenzen verursacht wurden. Dies könnte bedeuten, dass der Trader einen Teil der Verluste selbst tragen muss, was finanziell belastend sein kann.

Schwarze Schafe gibt es überall!

Auch wenn die Verlockungen groß sind und die Risiken sehr gering – die Auswahl der richtigen Prop Trading Firma ist sehr wichtig. Schließlich tummeln sich in diesem Bereich viele unseriöse Maschen. Die Trading-Legende Peter Brandt hat sich dazu in einem lesenswerten Artikel zur Lage in den USA kritisch geäußert und kommt zu einem klaren Fazit: So sollte eine seriöse Prop Trading Firma seiner Meinung nach niemals Gebühren von den Tradern verlangen. Zudem sollte sie tatsächlich echtes Kapital bereitstellen anstatt nur Demo-Konten, was wohl immer wieder vorkommt. 

Darüber hinaus sollte die Firma ein festgelegtes Drawdown-Limit auf Basis der anfänglichen Kapitalisierungshöhe haben und keinerlei Einschränkungen bezüglich des Handelsstils oder der Märkte auferlegen. Brandt schloss mit der Aussage: „Alles, was davon abweicht, ist meiner Meinung nach ein Betrug.“

peter brandt_proptrading

Private Trader, die den Weg zum Prop Trading gehen möchten, sollten sich darüber im Klaren sein, wie die Prop Trading Firma eigentlich ihr Geld verdient und wie es um die Regulierung und Transparenz steht. Denn viele Anbieter sind im Grunde genommen keine echten Prop Trading Firmen. Es handelt sich dabei vielmehr Unternehmen, die ihr Geld in erster Linie mit Ausbildungs- und Teilnahmegebühren verdienen und/oder mit dem sogenannten Hedging. 

Dabei geht die vermeintliche Prop Trading Firma die entgegengesetzten Positionen der mehrheitlich unprofitablen Trader ein und verdient damit den Großteil ihres Geldes. Währenddessen rühren die wenigen profitablen Trader auf Social Media die Werbetrommel und geben mit ihren hohen Auszahlungen an, um so neue Kunden zu gewinnen. Brancheninsider wissen allerdings, dass die echten Prop Trading Firmen in der Regel eher im Verborgenen agieren und nicht gerade nach unerfahrenen Retail Tradern suchen – aus gutem Grund.

Fazit

Prop Trading bietet ambitionierten Tradern die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und potenziell hohe Gewinne zu erzielen, und das ohne das eigene Kapital riskieren zu müssen. Allerdings entpuppen sich die Werbesprüche oft nicht als volle Wahrheit, weil oft (hohe) Kosten anfallen und die Hürden für einen erfolgreichen Start (bewusst?) zu ambitioniert sind.

Bevor man sich also in die hoffnungsvolle Welt des Prop Tradings stürzt, sollte man den entsprechenden Anbieter intensiv unter die Lupe nehmen und auch auf das Kleingedruckte achten. Langfristig ist der Handel des eigenen Kontos der beste Weg. Denn hier zeigt sich, ob die eigene Handelsstrategie nachhaltig profitabel ist. Ist das der Fall, öffnet ein guter Track Record von alleine viele Möglichkeiten für die eigene Karriere als Trader.

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immer wieder!

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