Cashflow Profi: „Ich glaube, dass der Optionshandel in Deutschland aufblühen wird.“

In diesem Interview begrüßen wir Emil Jusifov von Cashflow Profi, einen erfahrenen Finanzanalysten, Wirtschaftsjournalisten, Investor und Informatiker. Emil hat sich über viele Jahre hinweg intensiv mit Investitionsmöglichkeiten beschäftigt. Durch seine umfangreiche Erfahrung in der Finanzwelt hat er festgestellt, dass es an spezifischen Investitionsstrategien für private Anleger fehlt, die konstanten Cashflow generieren. Daraufhin hat er schließlich seine Cashflow-Strategie entwickelt.

Cashflow Profi Logo

 Mit seinem Projekt ‚Cashflow Profi‘ zielt er somit darauf ab, diese Lücke zu füllen und Privatanlegern den Zugang zu profitablen Einkommensstrategien zu ermöglichen.

Inhaltsverzeichnis

Projekt 'Cashflow Profi' und die Cashflow-Strategie

ezzy: Auf deiner Website sprichst du davon, dass die Börse der beste Platz ist, an dem Privatanleger Vermögen aufbauen können. Wie bist du zu diesem Schluss gekommen? Auf welche potenziellen Hindernisse für Privatanleger bist du dabei gestoßen?

Emil: Die Börse bietet vielfältige Möglichkeiten zum Vermögensaufbau. Privatanleger können sich zwischen diversen Anlageinstrumenten entscheiden. Das heißt, sie können ihr Kapital breit über verschiedene Anlageklassen und Sektoren hinweg streuen. Ich favorisiere dabei die Investition in qualitativ hochwertige Aktien in Kombination mit optionsbasierten Stillhaltergeschäften. Historisch gesehen haben Aktien höhere Renditen abgeworfen als Immobilien und diverse andere Anlageformen.

Beim Investieren spielt auch die Marktpsychologie eine große Rolle. Viele Anleger reagieren emotional auf Marktschwankungen und tendieren dazu, sich der Herde anzuschließen. Sie agieren also zyklisch und verkaufen in fallenden Märkten aus Angst vor weiteren Verlusten und kaufen – beeinflusst von der Euphorie anderer – in überhitzten Märkten. Das führt oft zu suboptimalen Ergebnissen. Eine praxiserprobte und klare Anlagestrategie, die auf fundierten Analysen und langfristigen Zielen basiert, schafft an dieser Stelle Abhilfe. Ein wesentlicher Grund, warum ich Cashflow Profi bzw. die Cashflow-Strategie eingeführt habe.

ezzy: Deine Website legt einen Schwerpunkt auf finanzielle Bildung und Investitionsstrategien. Kannst Du uns zwei Optionsstrategien nennen, die Du persönlich besonders bevorzugst?

Emil: Mein favorisiertes Vorgehen ist die Cashflow-Strategie, die jedoch keine reine Optionsstrategie ist. Im Vordergrund steht der Aufbau eines qualitativ hochwertigen Aktiendepots. Bei der Auswahl der Aktien wird ein hoher Wert auf ein robustes Geschäftsmodell, überzeugende Fundamentaldaten, aktionärsfreundliches Management und eine stabile Dividendenhistorie gelegt. Zur Renditeoptimierung werden optionsbasierte Stillhaltergeschäfte – Verkauf von cashgesicherten Put- und gedeckten Call-Optionen – eingesetzt.

Die Cashflow-Strategie im Überblick

Bei reinem Optionstrading favorisiere ich marktneutrale Stillhalterstrategien, insbesondere den Iron Condor und den Calendar Spread. Bei richtiger Anwendung erlauben sie kurzfristig ausgerichteten Anlegern, in jeder Marktsituation profitabel zu sein.

Vorteile des Börsenbriefs und der Cashflow-Strategie

ezzy: Welche Vorteile bietet euer Börsenbrief Cashflow-Strategie gegenüber anderen Strategien? Gibt es möglicherweise auch Nachteile oder spezielle Aspekte, die bei eurem Börsenbrief zu beachten sind?

Emil: Bei der Cashflow-Strategie habe ich ein klares Vorgehen zur Auswahl und Bewertung von Aktien definiert. Dazu gehören insbesondere das Einhalten einer ausreichenden Sicherheitsmarge beim Einstieg in eine Aktienposition und der konsequente Verkauf bei fundamentaler Schwäche. An dieser Stelle spielen Optionen eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Cashflow-Strategie werden solange Put-Optionen verkauft und Prämien vereinnahmt, bis die Aktien zu einem attraktiven Preis gehandelt werden. Danach werden die Papiere übernommen und der Cashflow über Dividenden und das Schreiben von gedeckten Call-Optionen generiert. Der Anleger macht somit eine Art Cashflow-Maschinen aus seinen Aktien, die ihm mit der Zeit zu einem Vermögen verhelfen. Dieses Vorgehen habe ich auch in meinem Buch „Cashflow-Strategie“ ausführlich beschrieben, das unter anderem bei Amazon erhältlich ist.

Im Kontext unseres Börsenbriefs setzen wir die Cashflow-Strategie konsequent um. Unsere Leser bekommen regelmäßige Updates zu unseren Trades und Depotpositionen. Von der Bewertung der Aktien bis zur Auswahl der Optionen wird jeder Trade sehr detailliert erläutert, sodass die Leser uns beim Investieren quasi wöchentlich über die Schulter schauen können. Das im Börsenbrief verwaltete Cashflow-Depot hat seit Auflegung am 1. September 2023 den MSCI-World-Index mit inkludierten Dividenden klar outperformt.

Der Börsenbrief setzt keine spezifischen Kenntnisse voraus. Der Leser muss sich lediglich für die Anlage in Aktien und Optionen interessieren. Die Depots lassen sich zunächst auch ohne den Einsatz von Optionen abbilden. Der Leser kann sich also schrittweise in die Optionsmaterie einarbeiten.

Emil über den Börsenbrief von Cashflow Profi
"Der Börsenbrief setzt keine spezifischen Kenntnisse voraus. Der Leser muss sich lediglich für die Anlage in Aktien und Optionen interessieren. Er kann sich schrittweise in die Optionsmaterie einarbeiten."
Cashflow-Strategie für Einsteiger

Vorteile des Optionshandels und Tipps für Einsteiger

ezzy: Welche Vorteile bietet der Optionshandel deiner Meinung nach im Vergleich zum klassischen Investieren? Welche potenziellen Nachteile siehst du dabei?

Emil: Mit Optionen bekommt der Anleger die einzigartige Möglichkeit, die Seiten zu wechseln und selbst die Bank zu spielen – also als Verkäufer von Finanzprodukten in Erscheinung zu treten. Da ein Großteil der Optionen wertlos verfällt, hat der Stillhalter die Wahrscheinlichkeiten dabei auf seiner Seite. Wie alle anderen Derivate sind aber auch Optionen Hebelprodukte. Falsch eingesetzt können sich Optionshändler daher schnell überhebeln und große Verluste einfahren.

ezzy: Welche Faktoren sollten Anleger deiner Ansicht nach berücksichtigen, wenn sie Optionen in ihr Portfolio aufnehmen möchten? Gibt es bestimmte Marktbedingungen, auf die sie besonders achten sollten?

Beim Handel mit Hebelprodukten sollten Anleger immer mit dem Schlimmsten rechnen und sich niemals überhebeln. Gerade beim Handel auf Margin ist eine besondere Vorsicht geboten. Im Kontext der Cashflow-Strategie verzichte ich daher komplett auf den Margin-Handel – je nach Basiswert setzt dies allerdings einen höheren Kapitalbedarf voraus.

Viele Stillhalter bevorzugen, in volatileren Märkten einzusteigen. Sie setzen dabei auf die Abnahme der Impliziten Volatilität und profitieren gleichzeitig von den höheren Prämien und dem Zeitwertverlust der Optionen. Häufig werden dabei Gewinne vorzeitig – also noch vor dem Optionsverfall – realisiert. Dieses Vorgehen ist jedoch nur für erfahrene Händler geeignet. Ich priorisiere hingegen universellere Strategien, die in jeder Marktlage anwendbar sind. Dazu gehören die auf den langfristigen Vermögensaufbau ausgerichtete Cashflow-Strategie und die bereits erwähnten marktneutralen Optionsstrategien.

ezzy: Wie sollten Anleger Optionen nutzen, um ihr Portfolio zu diversifizieren und somit den Cashflow zu stabilisieren?

Emil: Indem sie beispielsweise die Cashflow-Strategie einsetzen. Dabei wird der Cashflow mithilfe der Dividenden und Optionsprämien generiert.

Risikomanagement

Risikomanagement und persönliche Strategien

ezzy: Wie integrierst du Risikomanagementpraktiken in deine persönliche(n) Investment-/Trading-Strategie(n)? Was kannst du Anlegern in diesem Punkt raten?

Emil: Indem ich im Vorfeld eine fundierte Fundamentalanalyse betreibe und beim Kauf von Aktien auf eine angemessene Bewertung sowie eine ausreichende Sicherheitsmarge achte. Darüber hinaus lasse ich auch Aspekte der technischen Analyse in meine Investmententscheidungen einfließen. Ich verzichte allerdings auf Stop-Loss-Kurse, da sie die Rendite langfristig eher schmälern als steigern. Aus Sicht eines Langfristanlegers ist die Volatilität kein Risiko, sondern eine Chance, die Opportunitäten bietet.

Bei reinem Optionstrading setze ich überwiegend auf Spread-Strategien, in denen der Maximalverlust von Anfang an auf einen festen Betrag begrenzt wird. Dabei kommen – je nach Strategie – auch Adjustierungen zum Einsatz, z. B. durch Rollen von bestehenden Positionen.

ezzy: Welche drei Tipps würdest du unseren Lesern geben, wie vor allem Anfänger lernen können, Optionen erfolgreich zu handeln?
ezzy: Komplexere Optionenstrategien können vor allem für erfahrene Anleger interessant sein. Kannst du uns eine fortgeschrittene Strategie nennen, die du besonders gut findest?

Emil: Natürlich! Ich finde den Iron Condor sehr interessant. Diese Strategie verfolgt einen marktneutralen Ansatz und ist auch für Anleger mit kleineren Depots geeignet. Dabei werden gleichzeitig ein Bull-Put-Spread und ein Bear-Call-Spread eröffnet, um von begrenzten Preisbewegungen des Basiswerts innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu profitieren. Da die meisten Aktien – laut einer Auswertung der New York Stock Exchange – in einer bestimmten Seitwärtsrange laufen, hat der Stillhalter die Wahrscheinlichkeiten auf seiner Seite. Sein maximaler Verlust ist auf den Strike-Abstand zwischen dem Long- und Short-Kontrakt begrenzt. Viele einkommensorientierte Optionshändler setzen daher auf den Iron Condor.

ezzy: Welche Rolle spielen Optionen deiner Meinung nach in der Gesamtkonzeption eines finanziell erfolgreichen Lebensplans?

Emil: Richtig angewendet sind für mich Optionen ein sehr wichtiger Bestandteil des langfristigen Vermögensaufbaus. Sie erlauben dem Anleger, zusätzliche Cashflows im Aktiendepot zu generieren und so die Wirkung des Zinseszinseffekts zu verstärken. 

Die Zukunft des Optionshandels

ezzy:  Wo siehst du den Optionshandel in 20 Jahren im deutschsprachigen Bereich? Fristet er immer noch ein relativ unbekanntes Dasein oder wird er für die Masse zugänglicher?

Emil: Ich denke, dass Optionen – und insbesondere Stillhaltergeschäfte – immer noch eine kleine Nische im deutschsprachigen Raum sind. Wenig zielführend war an dieser Stelle das Gesetz zur Begrenzung der Verlustverrechnung bei Termingeschäften auf 20.000 Euro pro Jahr. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Gesetz vom Bundesverfassungsgericht gekippt wird und der Optionshandel in Deutschland aufblühen wird. Das wird dazu führen, dass mehr inländische Broker den Handel von Optionen anbieten und fördern werden.

Emils Schlusswort
"Durch die Vermittlung unseres Wissens tragen wir Optionsenthusiasten – und damit meine ich auch euch – zu dieser Entwicklung bei."

ezzy: Wir bedanken uns herzlich bei Emil für dieses interessante Interview. Wir hoffen, dass unsere Leser genauso viel von diesen Gesprächen profitieren wie wir und freuen uns auf weitere inspirierende Begegnungen mit Experten aus verschiedenen Bereichen. 

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