Vom Zeltplatz zum Profit-Trader: Guido Hartmanns inspirierende Reise im Optionshandel

Guido Hartman betreibt die Webseite ‚Frei ohne Limit‘, auf der er seine Erfahrungen und Strategien im Bereich Aktien- und Optionshandel teilt. Er veröffentlicht regelmäßig Berichte über seine eigenen Trading-Ergebnisse, bietet detaillierte Anleitungen und gibt Einblicke in die Psychologie des Tradings.

In diesem Interview sprechen wir mit Guido über seine persönlichen Erfahrungen im Aktien- und Optionshandel und seine Ansichten über den Weg zur finanziellen Freiheit. Außerdem schauen wir uns an, welche Tipps er für all jene hat, die diesen Weg selbst beschreiten möchten. Wir freuen uns darauf, tiefere Einblicke in seine Strategien und Philosophien zu gewinnen!

frei ohne Limit Thumbnail

Inhaltsverzeichnis

Die Anfänge von Frei ohne Limit: Entdeckungsreise am Kapitalmarkt

ezzy:  Hallo Guido, wie lange betreibst du den Optionshandel nun schon? Kannst du uns einen Einblick geben, wie du dazu gekommen bist?

Guido: Es sind jetzt knapp zwei Jahre. Das Thema Optionshandel geisterte mir allerdings schon länger im Kopf herum. Wenn ich mich recht erinnere, kam ich in grauer Vorzeit einmal über Jens Rabe auf dieses Thema. Damals war mir das jedoch noch zu fremd. Im Zuge meiner Entdeckungsreise am Kapitalmarkt kreuzte sich der Weg dann erneut und ich merkte schnell, dass der Optionshandel zu mir passen wird.

 ezzy: Die Blogartikel auf deiner Webseite ‚Frei ohne Limit‘ reichen bis ins Jahr 2020 zurück. Wie hat sich dein Handel in diesen vier Jahren weiterentwickelt?

Guido: Kurz gesagt: vom einfachen ETF-Sparer über den naiven und unprofitablen Action-Amateur-Trader ohne nennenswerte Selbstkenntnis zum gelangweilten profitablen fortgeschrittenen Trader mit vollumfänglicher Selbstkenntnis. Anfangs ohne System, keinerlei Erfahrungen und mit verhältnismäßig viel Geld. Mittlerweile mit weniger Kapital, profitablem System und stetem Verbesserungswunsch. Auch die Positionsgrößen haben sich über die Dauer deutlich verkleinert.

Guidos Reise in die finanzielle Freiheit

ezzy: In deinem Blog ‚Frei ohne Limit‘ schreibst du auch über die finanzielle Freiheit. Kannst du uns zu deiner persönlichen finanziellen Reise einen Einblick geben?  Wo liegen die konkreten Ziele, und welchen Plan setzt du um? Hast du Tipps für Menschen, die gerade damit beginnen?

Guido: Die finanzielle Unabhängigkeit erreichte ich recht schnell, hatte dabei jedoch auch eine ordentliche Portion Glück. Eine Aktie hatte sich im Wert verzehnfacht und ich hatte durch Kundenaufträge in der Schweiz zuletzt ein hohes Einkommen. Zudem bin ich das Ganze zeitweise übertrieben zielstrebig angegangen. Beispielsweise hatte ich, um Übernachtungskosten zu sparen, monatelang in einem Zelt auf einem Campingplatz übernachtet.

Frei ohne Limit: Deckung der Lebenshaltungskosten und Kapitalvermehrung

Guido: Das Ziel im Kontext von frei ohne Limit lag immer darin, die Lebenshaltungskosten decken zu können, ohne zu einer Arbeit verpflichtet zu sein. Da ich das erreicht habe, liegt mein Ziel jetzt in der Kapitalvermehrung. Damit soll der Lebensstandard erhöht werden. Ich verfolge dieses Ziel, indem ich mich stetig weiterbilde und meine Handelstätigkeiten optimiere.

In meiner aktuellen Lebensphase sehe ich mich mit den gleichen Problemen konfrontiert, die einem in der regulären Rente begegnen: So schön die selbstbestimmte Alltagsgestaltung auch ist, ohne Aufgaben verfällt man schnell der Antriebslosigkeit. Deshalb suche ich immer wieder nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten.

Guido über den Weg zur finanziellen Freiheit
"Am einfachsten lässt sich finanzielle Freiheit meines Erachtens erreichen, wenn das Ziel so verlockend ist, dass die Reise auch bei Rückschlägen als erstrebenswert empfunden wird."

Guido: Ansonsten empfehle ich gerne die klassischen Methoden weiter: Einnahmen maximieren, Ausgaben minimieren und sich im Bereich der Finanzen stetig der Weiterbildung widmen. Zum Start dürfte ein Depot mit einem ETF-Sparplan eine gute Wahl sein. Natürlich sollte der Optionshandel im Nachgang zumindest eine Option sein.

finanzielle Freiheit

Rückschläge: Pfändung und Plan B

ezzy: In einem Beitrag auf deiner Webseite ‚Frei ohne Limit‘ gehst du (vermutlich zurecht) sehr kritisch mit unserem heute bekannten digitalen Geld um. Dein Depot wurde gepfändet, obwohl dich keine Schuld trifft. Du überlegst es, nicht wieder aufzufüllen. Kannst du uns einen ersten Hinweis auf deinen Plan B geben?

Guido: Genauer gesagt, wurde mein Bankkonto gepfändet. Ohne Konto kann ich jedoch keine Entnahmen aus meinem öffentlichen Depot durchführen. Zwischenzeitlich ist das Konto zwar wieder entsperrt und die Bank führt keine weiteren Maßnahmen durch, aber das unangenehme Gefühl bleibt.

Plan B sieht vor, ein Konto in einem Land zu eröffnen, dass von Zwangsmaßnahmen jeglicher Art verschont bleibt und gleichzeitig keine Adresse mit Daueraufenthalt erfordert. Diese Lösung existiert und wurde für digitale Nomaden geschaffen. Hier geht es mir allerdings nicht um die Vermeidung einer Zahlungsverpflichtung, sondern darum, im Notfall mein Depot weiterzuführen und gleichzeitig Entnahmen durchführen zu können.

Für den Ernstfall hatte ich in der Vergangenheit bereits ein Drittel meiner Rücklagen in Südamerika investiert. Damit habe ich meinen Beitrag zum Vermögensschutz geleistet und bleibe im Fall einer digitalen Sperre weiterhin liquide und damit wiederum frei ohne Limit.

frei ohne Limit: Plan B

Guidos Vorgehen im Optionshandel

ezzy: Wie gehst du konkret im Optionshandel vor und warum?

Guido: Aktuell liegt mein Schwerpunkt auf Aktien und dabei auf Werten, die anhand der Bilanzen stabil sind, aufgrund von Zyklen oder Marktsituationen aktuell jedoch niedriger bewertet werden. Sobald eine Erholungsbewegung eintritt, steige ich dann ein.

Einerseits minimiert das sehr stark meinen Zeitaufwand. Andererseits erhöht sich damit die Wahrscheinlichkeit, im Gewinn zu bleiben bzw. die Prämie zu erhalten, ohne dass ich den Basiswert eingebucht bekomme. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Verkauf von Puts (Short Put). Bei der Auswahl des Strike bevorzuge ich das Dreimonatstief. Als Laufzeit verwende ich aktuell drei bis sechs Monate oder neun bis 24 Monate, um die erhaltenen Prämien zusätzlich in monatlich zahlenden Dividendenwerten zu versilbern.

Im Gegensatz zum echten Stillhalter schließe ich Positionen allerdings recht häufig, wenn es die Marktphase verlangt oder anbietet. Das erlaubt es mir, ein höheres Risiko mit einer Margin-Auslastung von bis zu 75 % zu fahren. Zusätzlich trade ich im kleinen Rahmen Bull-Put-Spreads, um in jedem Fall Geld zu verdienen – egal ob der Basiswert steigt oder fällt. Auch hier bin ich kein waschechter Stillhalter, sondern löse Gewinnpositionen bei einem Trendwechsel auf. Die Wheel-Strategie fahre ich ebenfalls, jedoch nur im kleinen Rahmen, da meine Psyche nicht wirklich dazu passt.

Ressourcen für Einsteiger

ezzy: Welche Ressourcen würdest du (neben deiner Webseite ‚Frei ohne Limit‘) einem Anfänger im Optionshandel unbedingt empfehlen und warum?

Guido: Sofern noch keine Kenntnis über das eigene Persönlichkeitsprofil vorliegt, würde ich immer empfehlen, so etwas anfertigen zu lassen. Stärken und Schwächen zu kennen, hilft unheimlich bei der Auswahl der Handelsprodukte am Kapitalmarkt. Es gibt im deutschsprachigen Raum dazu einen Experten mit dem Namen Roland Ullrich. Für den technischen Einstieg halte ich den Kanal „Optionsstrategien“ von Jens Rabe auf einem bekannten Videoportal für empfehlenswert. Hier werden die Grundlagen audiovisuell gut vermittelt. Um verschieden Stile zu erkunden, bietet sich das Netzwerk von ezzy.io an.

ezzy: Würdest du sagen, dass dem Optionshandel im deutschsprachigen Bereich noch zu wenig Beachtung geschenkt wird? Wie denkst du darüber?

Guido: Ich denke, die Einstiegshürde für den Optionshandel ist recht hoch und ich finde, dass dieses Thema für Anfänger auch aufgrund der hohen Risiken nur bedingt geeignet ist. Dazu kommt, dass nicht alle Broker oder Banken den Optionshandel anbieten. Aus dieser Perspektive halte ich die Nachfrage für angemessen. Ich vermute also, dass bei einem breiteren Angebot auch eine höhere Nachfrage starten würde.

Interview frei ohne Limit

Frei ohne Limit nicht ohne Fehler und Learnings

ezzy: Gibt es Fehler, die du in deinem eigenen Optionshandel gemacht hast, die du bereust? Was sind die Learnings daraus?

Guido: Plakativ würde ich sagen: alle Fehler. Im Kern waren vier Dinge sehr teuer für mich:

  1. Fokus auf eine hohe Prämie in Kombination mit meiner Meinung, also frei nach dem Motto: Der Preis fällt nicht so tief.
  2. Strategielose Auswahl des Basiswertes mit Schwerpunkt auf Hypeaktien.
  3. Verkauf von ungedeckten Calls.
  4. Starke Belastung der Margin bei niedriger Cashquote.
frei ohne Limit

Ausblick: der Optionshandel für die Masse?

ezzy: Wie könnte man den Optionshandel für die Masse zugänglich machen, hast du konkrete Ideen dazu?

Guido: Transparente und öffentliche Weitergabe eigener Erfahrungen in Kombination mit leicht verständlichen Anleitungen für den Einstieg in den Optionshandel.

ezzy: Wenn du ein Tool speziell für den Optionshandel benutzen würdest, welche Funktion wäre die wichtigste für dich und deine Leser?

Guido: Eine Angabe über die aktuell vorhandene implizite Volatilität eines beliebigen Basiswertes im Vergleich zum Durchschnittswert für diesen Basiswert.

ezzy: Wir bedanken uns herzlich bei Guido für dieses interessante Interview. Wir hoffen, dass unsere Leser genauso viel von diesen Gesprächen profitieren wie wir und freuen uns auf weitere inspirierende Begegnungen mit Experten aus verschiedenen Bereichen. 

Inhaltsverzeichnis

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen