CAPM einfach erklärt: Wie du Rendite und Risiko besser bewertest

Inhaltsverzeichnis

Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) und seine Formel zählen zu den bekanntesten Konzepten der modernen Finanzwelt. Es hilft Anlegern, das Verhältnis zwischen Risiko und erwarteter Rendite besser zu verstehen – und genau das macht es so spannend für alle, die bessere Investmententscheidungen treffen wollen.

In diesem Blogpost zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie das CAPM funktioniert, welche Rolle Begriffe wie Beta, Risikoprämie und Marktrendite spielen – und wo die Grenzen des Modells liegen. Ganz gleich, ob du gerade erst ins Investieren einsteigst oder deine Trading-Strategien verfeinern möchtest: Hier bekommst du das nötige Wissen, um das CAPM nicht nur zu verstehen, sondern auch gezielt anzuwenden.

CAPM Formel - Beitragsbild

Was ist das Capital Asset Pricing Model (CAPM)?

Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) ist ein beliebtes Werkzeug, um den Zusammenhang zwischen Risiko und erwarteter Rendite zu analysieren. Es hilft dir dabei, besser einzuschätzen, ob sich eine Investition wirklich lohnt – vor allem im Vergleich zum breiten Markt.

Bevor wir tiefer einsteigen, klären wir kurz, was genau hinter dem Begriff steckt. Das CAPM basiert auf der Idee, dass Investoren für zusätzliches Risiko auch mit einer entsprechend höheren Rendite belohnt werden sollten. Klingt logisch – aber wie lässt sich das berechnen?

Im Zentrum des Modells steht eine einfache, aber wirkungsvolle Formel, mit der sich die erwartete Rendite einer Anlage abschätzen lässt. Keine Sorge: Auch wenn es nach viel Theorie klingt, ist die Anwendung ganz praxisnah. Hier ist die CAPM Formel im Überblick:

Erwartete Rendite = Risk-Free Rate + β × (Marktrendite – Risk-Free Rate)
Abb. 1) Berechnungsformel nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM)

Die folgende Abb. 2) zeigt, wie sich erwartete Rendite und Risiko (Beta) laut CAPM verhalten:

CAPM

Abb. 2) erwartete Rendite und Risiko (Beta) im Kontext des CAPM, Quelle: hivelr.com

Lass uns die einzelnen Komponenten dieser Gleichung einmal genauer betrachten.

Risk-Free Rate: der sichere Hafen

Die Risk-Free Rate (dt. risikofreier Zinssatz) bildet den Ausgangspunkt. Das heißt, das ist der Zinssatz, den du bekommen würdest, wenn du dein Geld risikofrei investieren würdest, also z. B. in Staatsanleihen. Hier gilt: Je höher der Zinssatz, desto sicherer die Anlage, aber auch desto niedriger die erwartete Rendite. Dieser Zinssatz spiegelt dabei die Zeitpräferenz des Geldes wider – ein grundlegendes Konzept in der Finanzwelt.

Wenn die Risk-Free Rate niedrig ist, dann werden riskantere Anlagen attraktiver. Denn Investoren verlangen eine höhere Rendite für das eingegangene Risiko. Das ist der erste Schritt zum Verständnis der CAPM Formel – sie berücksichtigt die Grundlagen der Finanzwelt, ohne in komplizierte Fachbegriffe zu verfallen.

Beta: das Maß für Risiko

Das Beta misst die Volatilität einer Anlage im Vergleich zum Gesamtmarkt. Das bedeutet, eine Anlage mit einem Beta von 1,0 bewegt sich genauso stark wie der Gesamtmarkt. Ein Wert über 1,0 bedeutet hingegen eine höhere Volatilität. Währenddessen weist ein Wert unter 1,0 auf eine geringere Volatilität hin. Je höher das Beta, desto höher das Risiko, aber auch die mögliche Rendite. In einfachen Worten ausgedrückt, gibt uns das Beta also eine Vorstellung davon, wie stark eine Anlage auf Marktschwankungen reagiert.

Stell dir vor, du investierst in zwei Aktien: Eine hat ein Beta von 0,8, die andere von 1,2. Die erste ist demnach weniger volatil, die zweite stärker. Die CAPM Formel hilft dir dabei, zu verstehen, welches Risiko du für welche erwartete Rendite eingehst.

Marktrendite: der Puls des Gesamtmarkts

Die Marktrendite repräsentiert die erwartete Rendite des Gesamtmarkts. Hier fließen somit sämtliche Faktoren ein, die den Markt beeinflussen. Das kann z. B. von Wirtschaftsdaten bis hin zu politischen Entwicklungen reichen. In der CAPM Formel ist dies der Faktor, der zeigt, wie die allgemeine Wirtschaftslage und die Marktaussichten deine Anlage beeinflussen könnten.

Die Marktrendite zu verstehen, ist entscheidend, um die erwartete Rendite deiner Anlage richtig zu berechnen. Wenn der Markt insgesamt gute Aussichten hat, dann könntest du eine höhere erwartete Rendite für deine Anlage haben.

Die CAPM-Formel zeigt also, wie sich die erwartete Rendite eines Wertpapiers in Abhängigkeit vom Risiko (Beta) und der erwarteten Marktrendite ergibt. Das klingt theoretisch – ist aber sehr konkret anwendbar:

Beispiel: CAPM-Berechnung mit aktuellen Marktdaten (Stand: Mai 2025)
Nehmen wir an, du möchtest bewerten, ob sich ein Investment in eine bestimmte Aktie lohnt. Dafür brauchst du drei Größen:

  • Den risikofreien Zinssatz – z. B. die aktuelle Rendite 10-jähriger Bundesanleihen (~2,5%)
  • Die erwartete Marktrendite – historisch z. B. ~7% für den DAX
  • Den Beta-Wert der Aktie – z.B. ~1,2 für BASF

Die Berechnung lautet dementsprechend wie folgt:

2,5% + 1,2 × (7% – 2,5%) = 8,9%

Für eine Aktie mit einem Beta von 1,2 ergibt sich also eine erwartete Rendite von 8,9%. Diese Zahl hilft dir, Renditeerwartungen mit dem tatsächlichen Risiko ins Verhältnis zu setzen – und deine Anlageentscheidung fundierter zu treffen.

Warum ist die CAPM Formel so wichtig?

Das Capital Asset Pricing Model ermöglicht es dir, bessere Anlageentscheidungen zu treffen. Denn, indem du das Risiko und die erwartete Rendite einer Anlage analysierst, kannst du besser einschätzen, ob die Investition zu deinem Portfolio passt. Doch warum ist das so entscheidend für private Investoren wie dich?

Richtiges Risikomanagement

Ein erfolgreicher Investor zu sein, bedeutet nicht nur, hohe Renditen zu erzielen, sondern auch das Risiko zu managen. Das CAPM dient dir dabei als präzises Instrument, um das Risiko einer Anlage zu verstehen. Wenn du weißt, wie volatil eine Anlage im Vergleich zum Gesamtmarkt ist, dann kannst du besser entscheiden, ob diese Volatilität zu deiner Risikotoleranz passt.

Stell dir vor, du stehst vor zwei Investitionsmöglichkeiten: Eine Anlage mit einem Beta von 0,9 und eine mit einem Beta von 1,3. Das CAPM ermöglicht es dir nun, objektiv zu bewerten, welches Risiko du eingehen möchtest. Ein solides Risikomanagement ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg an der Börse.

Erwartete Rendite richtig einschätzen

Jeder Investor strebt nach Rendite, aber nicht um jeden Preis. Das CAPM Formel hilft dir dabei, die erwartete Rendite einer Anlage realistisch zu bewerten. Indem sie die Risikofreiheitsrate, das Beta und die Marktrendite berücksichtigt, erhältst du eine genauere Vorstellung davon, welche Rendite du für das eingegangene Risiko erwarten kannst.

Stell dir vor, du kannst zwischen zwei Anlagen wählen: Eine verspricht eine höhere Rendite, hat aber auch ein höheres Beta und damit mehr Risiko. Die CAPM Formel unterstützt dich nun dabei, abzuwägen, ob die potenzielle Rendite das zusätzliche Risiko wert ist. Dadurch kannst du kluge Entscheidungen treffen, die im Einklang mit deinen finanziellen Zielen stehen.

Portfoliomanagement optimieren

Investieren bedeutet nicht nur, einzelne Anlagen zu betrachten, sondern auch das Gesamtportfolio. Die CAPM Formel ist ein unverzichtbares Werkzeug, um dein Portfolio zu optimieren. Denn durch die Anwendung der Formel auf verschiedene Anlagen in deinem Portfolio kannst du die Gesamtrisiken und -renditen besser verstehen.

Stell dir vor, du hast Aktien, Anleihen und vielleicht noch andere Anlageklassen in deinem Portfolio. Die CAPM Formel hilft dir nun dabei, das Gleichgewicht zwischen Risiko und Rendite zu finden, um so ein gut diversifiziertes Portfolio zu schaffen.

CAPM und Risiko

Kritik an den Annahmen des CAPM

Das Capital Asset Pricing Model ist zwar weit verbreitet und bildet bis heute eine wichtige Grundlage in der Finanztheorie. Dennoch wird es von vielen Experten kritisch betrachtet – und das aus gutem Grund. Denn seine theoretischen Annahmen weichen oft stark von der Realität an den Finanzmärkten ab.

Ein Modell mit idealisierten Annahmen

Auch wenn das CAPM theoretisch elegant wirkt, basiert es auf Voraussetzungen, die in der Realität selten zutreffen. So geht das Modell etwa davon aus, dass alle Anleger rational handeln, dieselben Informationen zur Verfügung haben und vollkommen identische Erwartungen an die Renditeentwicklung haben. Zusätzlich setzt es voraus, dass es keine Transaktionskosten, Steuern oder Marktineffizienzen gibt.

Diese vereinfachten Annahmen sind notwendig, um ein theoretisch klares Modell zu entwickeln – schränken jedoch seine Aussagekraft in der Praxis erheblich ein. Besonders in volatilen oder ineffizienten Märkten kann das CAPM daher zu irreführenden Ergebnissen führen.

Gibt es bessere Alternativen zum CAPM?

Aufgrund seiner vereinfachenden Struktur wurde das CAPM in den letzten Jahrzehnten vielfach hinterfragt. Moderne Modelle wie das Fama-French-Dreifaktorenmodell oder die Arbitrage Pricing Theory (APT) gehen deutlich weiter:

Beide Modelle liefern in empirischen Untersuchungen oft bessere Erklärungsansätze für tatsächliche Renditeentwicklungen – vor allem im institutionellen oder wissenschaftlichen Bereich. Für Privatanleger bleibt das CAPM aber wegen seiner Einfachheit weiterhin ein beliebter erster Ankerpunkt zur Bewertung von Risiken und Renditen.

Fazit

Du hast nun das Capital Asset Pricing Model (CAPM) und seine zentralen Bestandteile – den risikofreien Zinssatz, die Marktrendite und das Beta – kennengelernt. Dieses Wissen hilft dir, die erwartete Rendite deines Portfolios besser einzuschätzen und Investitionsentscheidungen dementsprechend zu bewerten. Nutze das CAPM, um Chancen und Risiken differenzierter zu analysieren und deine finanziellen Ziele gezielt zu verfolgen. Denn finanzielle Freiheit beginnt mit fundiertem Wissen – und genau damit bist du jetzt einen großen Schritt weiter.

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