ezzy » Kennzahlen » Die PEG Ratio zur Identifizierung von Investmentchancen
Als privater Investor stehst du oft vor der Herausforderung, die besten Aktien für dein Portfolio auszuwählen. Dabei kann die PEG Ratio (das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis) eine äußerst nützliche Metrik sein, um potenziell lukrative Investmentmöglichkeiten zu identifizieren. In diesem Blogpost werden wir uns daher eingehend mit dieser Kennzahl befassen. Dabei werden wir unter anderem deren Bedeutung erklären und dir zeigen, wie du sie nutzen kannst, um bessere Anlageentscheidungen zu treffen.
Die PEG Ratio oder auch das PEG-Verhältnis bzw. das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis, ist eine wichtige Kennzahl, die Investoren dabei hilft, den Wert einer Aktie im Verhältnis zu ihrem erwarteten Wachstum zu bewerten. Sie kombiniert dabei zwei fundamentale Messgrößen: das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das erwartete Gewinnwachstum der Aktie.
Das PEG-Verhältnis geht nun einen Schritt weiter, indem es das KGV durch das erwartete Gewinnwachstum teilt. Die Formel zur Berechnung des Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnisses lautet demnach wie folgt:
Eine niedrigere PEG Ratio deutet angesichts dessen darauf hin, dass die Aktie möglicherweise unterbewertet ist, da ihr erwartetes Wachstum im Verhältnis zu ihrem Preis niedriger ist als der Marktdurchschnitt. Eine höhere PEG Ratio kann dagegen auf eine Überbewertung hinweisen.
Auch wenn die PEG Ratio auf den ersten Blick ein hilfreiches Tool zur Bewertung von Wachstumsaktien darstellt, solltest du ihre Schwächen kennen: Die Kennzahl basiert auf Gewinnwachstumsprognosen – und diese sind naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet. Denn Analystenschätzungen können stark voneinander abweichen oder sich mit der Zeit verändern.
Außerdem liefert die PEG Ratio keine sinnvollen Ergebnisse bei negativen oder stagnierenden Gewinnentwicklungen. Gerade bei zyklischen Unternehmen oder in Krisenzeiten verliert die Kennzahl daher an Aussagekraft. Als Anleger solltest du die PEG Ratio deshalb nie isoliert betrachten, sondern stets im Zusammenspiel mit anderen Fundamentaldaten.
Die PEG Ratio ist ein wertvolles Werkzeug für Investoren. Denn sie ermöglicht es, nicht nur den aktuellen Wert einer Aktie zu erfassen, sondern auch deren zukünftiges Wachstumspotenzial zu berücksichtigen. Indem du also das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis in deine Analyse einbeziehst, kannst du potenziell unterbewertete Aktien identifizieren, die langfristig attraktive Renditen bieten könnten.
Wie bereits erwähnt wurde, deutet eine niedrige PEG Ratio darauf hin, dass der Marktpreis einer Aktie im Vergleich zu ihrem erwarteten Gewinnwachstum (zu) niedrig ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Aktie unterbewertet ist und Anlegern demnach eine attraktive Kaufgelegenheit bietet. Investoren, die nach Wertinvestitionen suchen, können die PEG Ratio daher als Screening-Tool verwenden, um Unternehmen zu identifizieren, deren Aktienpreise im Vergleich zu ihrem Wachstumspotenzial (zu) niedrig sind.
Auf der anderen Seite kann eine hohe PEG Ratio darauf hinweisen, dass der Marktpreis einer Aktie im Vergleich zu ihrem erwarteten Gewinnwachstum (zu) hoch ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Aktie überbewertet ist und Anlegern somit möglicherweise weniger attraktive Renditen bietet. Als Investor solltest du daher vorsichtig sein, Aktien mit einer hohen PEG Ratio zu kaufen.
Durch eine gründliche Analyse kannst du sicherstellen, dass der aktuelle Preis gerechtfertigt ist. Das PEG-Verhältnis solltest du zudem stets im Kontext anderer Kennzahlen und einer gründlichen Unternehmensanalyse verwenden. Dies kann z. B. die Überprüfung des historischen Wachstums, die Bewertung des Wettbewerbsumfelds und die Einschätzung der langfristigen Wachstumsaussichten umfassen.
Im Unterschied zum klassischen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das den aktuellen Gewinn ins Verhältnis zum Kurs setzt, berücksichtigt die PEG Ratio zusätzlich das erwartete Gewinnwachstum – ein klarer Vorteil bei der Analyse wachstumsstarker Unternehmen. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) hingegen eignet sich eher zur Bewertung substanzstarker Unternehmen wie Banken oder Industrieunternehmen.
Während das KBV den Substanzwert fokussiert und das KGV den Ist-Zustand abbildet, liefert die PEG Ratio eine zukunftsorientierte Perspektive. Wer einen ganzheitlichen Blick auf ein Unternehmen erhalten will, sollte alle drei Kennzahlen im Zusammenspiel betrachten.
Es ist wichtig, zu beachten, dass das PEG-Verhältnis je nach Branche und Marktbedingungen variieren kann. Eine niedriges PEG-Verhältnis in einer langsam wachsenden Branche muss z. B. anders interpretiert werden als ein niedriges PEG-Verhältnis in einer schnell wachsenden Branche. Diese Kennzahl sollte daher immer im Kontext des jeweiligen Unternehmens und seiner Wettbewerber betrachtet und mit anderen Bewertungsmethoden kombiniert werden.
Die PEG Ratio entfaltet ihre volle Stärke vor allem bei Wachstumsunternehmen – etwa in der Tech-Branche oder bei innovativen Mittelständlern mit klarer Expansionsstrategie. Hier kann ein niedriger Wert darauf hindeuten, dass der Markt das zukünftige Potenzial noch nicht ausreichend eingepreist hat. Weniger geeignet ist die Kennzahl hingegen für reife Unternehmen mit geringen oder negativen Wachstumserwartungen – in diesen Fällen liefert das klassische KGV oder der Substanzwert (z. B. über das KBV) häufig die besseren Anhaltspunkte.
Auch im Optionshandel – insbesondere beim Verkauf von Put-Optionen – kann diese Kennzahl ein wertvolles Hilfsmittel sein. Wer regelmäßig Stillhalterprämien kassieren möchte, ist auf solide Unternehmen mit einem günstigen Chance-Risiko-Verhältnis angewiesen. Eine niedrige PEG Ratio kann dabei ein Hinweis auf eine fundamental unterbewertete Wachstumsaktie sein – und damit ein geeigneter Basiswert für deine Stillhalterstrategie. Insbesondere bei der Auswahl von Aktien für Cash Secured Puts lässt sich so das Risiko eines ungewollten Aktienkaufs bei fallendem Kurs reduzieren.
Die PEG Ratio ist ein wertvolles Instrument für private Investoren, um potenziell unterbewertete Aktien zu identifizieren und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Indem du das PEG-Verhältnis in deine Analyse integrierst und es mit anderen Kennzahlen kombinierst, kannst du besser einschätzen, ob eine Aktie ein attraktives Investment darstellt. Nutze das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis als Teil deiner Anlagestrategie, um langfristig erfolgreiche Investitionen zu tätigen und deine finanziellen Ziele zu erreichen!
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