Return on Equity (ROE) – So nutzt du diese Kennzahl!

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Investieren ist mehr als nur Zahlen – es ist eine Strategie. Wer als privater Anleger erfolgreich sein will, braucht mehr als Glück: Es geht darum, gut überlegte Entscheidungen zu treffen und gezielt Kennzahlen zu nutzen, die echte Aussagekraft haben. In diesem Blogpost nehmen wir eine der zentralen Größen unter die Lupe, die deinen langfristigen Börsenerfolg maßgeblich beeinflussen kann: den Return on Equity (ROE), also die Eigenkapitalrendite.

ROE - Beitragsbild

Was ist der Return on Equity (ROE) und wie berechnet man ihn?

Der Return on Equity ist eine entscheidende Finanzkennzahl, die die Rentabilität des Eigenkapitals eines Unternehmens misst. Um es verständlicher zu machen, betrachten wir den ROE als eine Art „Rendite“ für die Aktionäre. Er ist somit die Antwort auf die Frage: Wie erfolgreich nutzt das Unternehmen das von den Aktionären investierte Geld, um Gewinne zu erzielen?

Berechnungsformel

Die Formel für die Berechnung des Return on Equity lautet wie folgt:

ROE = (Nettogewinn / durchschnittliches Eigenkapital)
Abb. 1) Basisformel zur Berechnung des Return on Equity (ROE)

Erklärung: Dabei steht der Nettogewinn für den Profit, den ein Unternehmen nach Abzug aller Kosten und Steuern erwirtschaftet. Das durchschnittliche Eigenkapital repräsentiert hingegen den durchschnittlichen Betrag, den die Aktionäre in einem bestimmten Zeitraum in das Unternehmen investiert haben.

Nehmen wir an, du hast in Unternehmen X investiert, das einen Nettogewinn von €20 Mio. erwirtschaftet hat. Das durchschnittliche Eigenkapital im gleichen Zeitraum beträgt €100 Mio. Die Berechnung des ROE sieht in diesem Fall dann wie folgt aus:

ROEX = (€ 20 Mio. / € 100 Mio.) = 0,2 oder 20%
Abb. 2) Berechnung des Return on Equity (ROE) – Beispiel

Ein ROE von 20% zeigt an, dass das Unternehmen 20 Cent Gewinn für jeden investierten Euro erwirtschaftet hat. Dies ist ein Indikator für die Effizienz, mit der das Eigenkapital genutzt wurde. Der Return on Equity kann demnach als Maßstab für die Effektivität des Managements betrachtet werden. Denn ein Unternehmen mit einem hohen ROE zeigt, dass es in der Lage ist, mit geringem Kapitaleinsatz erhebliche Gewinne zu erzielen. Das ist besonders relevant für private Investoren, da es darauf hindeutet, dass ihre Investitionen effizient genutzt werden.

Allerdings ist wichtig, zu beachten, dass der Return on Equity nicht isoliert betrachtet werden sollte. Er sollte immer in Verbindung mit anderen Finanzkennzahlen und der Branche des Unternehmens analysiert werden. Ein hoher ROE ist außerdem nicht zwangsläufig immer positiv, da er z. B. auch durch eine hohe Verschuldung erreicht werden kann, was das Risiko für Investoren wiederum erhöht.

Berechnung

Was sagt diese Kennzahl aus?

Wie eingangs bereits erwähnt wurde, zeigt ein hoher Return on Equity häufig an, dass ein Unternehmen in der Lage ist, effizient mit seinem Kapital umzugehen und überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen. Ein niedriger ROE kann hingegen auf eine ineffiziente Kapitalnutzung oder finanzielle Probleme hinweisen. Um das zu veranschaulichen, schauen wir uns das Ganze einmal anhand eines Beispiels an.

Beispiel: Angenommen, Unternehmen A und Unternehmen B erzielen beide einen Nettogewinn von €10 Mio. Allerdings hat Unternehmen A ein durchschnittliches Eigenkapital von €50 Mio., während Unternehmen B ein durchschnittliches Eigenkapital von €100 Mio. hat. Das würde zu den folgenden ROE-Werten führen.

ROEA = (€ 10 Mio. / € 50 Mio.) = 0,2 oder 20%
ROEB = (€ 10 Mio . / € 100 Mio.) = 0,1 oder 10%
Abb. 3) Vergleich der ROE-Werte von Unternehmen A und B

Obwohl beide Unternehmen also den gleichen Nettogewinn erzielen, zeigt der Return on Equity, dass Unternehmen A effizienter mit seinem Eigenkapital umgeht.

Als privater Investor kannst du den Return on Equity somit optimal nutzen, indem du ihn als Indikator für die Effizienz des Unternehmensmanagements betrachten. Durch die Integration dieser Kennzahl in deine Analyse kannst du schließlich bessere Investitionsentscheidungen treffen. Denn dadurch kannst du jene Unternehmen auswählen, die langfristig solide Renditen versprechen.

Um besser zu verstehen, woher ein bestimmter Return on Equity kommt, lohnt sich ein Blick auf die sogenannten Einflussfaktoren – und genau hier setzt die DuPont-Analyse an.

Die DuPont-Analyse

Der Return on Equity (ROE) ist eine wertvolle Kennzahl – doch sie zeigt nur das Endergebnis. Um zu verstehen, wie ein Unternehmen zu seinem ROE kommt, lohnt sich ein Blick auf die sogenannte DuPont-Analyse. Diese zerlegt den ROE in drei Komponenten:

  • Gewinnmarge (Net Profit Margin) = Nettogewinn / Umsatz
    Wie viel Gewinn bleibt vom Umsatz übrig?

  • Kapitalumschlag (Asset Turnover) = Umsatz / Gesamtkapital
    Wie effizient nutzt das Unternehmen seine Vermögenswerte?

  • Finanzierungshebel (Equity Multiplier) = Gesamtkapital / Eigenkapital
    Wie stark ist das Unternehmen verschuldet?

Die Formel im Kontext der DuPont-Analyse lautet somit wie folgt:

ROE = Gewinnmarge × Kapitalumschlag × Finanzierungshebel
Abb. 4) ROE-Berechnung nach der DuPont-Formel

Diese Zerlegung zeigt, ob der Return on Equity durch gute operative Leistung, effiziente Kapitalnutzung oder eine hohe Fremdkapitalquote zustande kommt. Gerade letzteres kann die Kennzahl „aufblähen“, ohne dass das Unternehmen operativ stark ist. Für Anleger ist die DuPont-Analyse daher ein wichtiges Werkzeug, um Risiken besser einordnen zu können.

Neben der DuPont-Analyse ist es auch sinnvoll, den ROE im Kontext anderer Rentabilitätskennzahlen zu betrachten.

ROE im Vergleich mit anderen Kennzahlen

Der ROE ist wichtig – aber nicht allein aussagekräftig. Weitere Rentabilitätskennzahlen können das Bild sinnvoll ergänzen:

  • ROA (Return on Assets) misst die Rentabilität bezogen auf das gesamte Unternehmensvermögen – unabhängig davon, wie es finanziert wurde. Ein Unternehmen mit hohem ROE und gleichzeitig niedrigem ROA nutzt oft viel Fremdkapital.

  • ROCE (Return on Capital Employed) betrachtet sowohl Eigen- als auch Fremdkapital im Verhältnis zum operativen Ergebnis. Diese Kennzahl eignet sich besonders gut für den Vergleich kapitalintensiver Unternehmen.

Ein hoher ROE kann also beeindruckend wirken – aber erst im Zusammenspiel mit ROA und ROCE wird klar, ob das Unternehmen auch finanziell solide aufgestellt ist oder einfach nur mit viel Fremdkapital arbeitet. Ein realistischer Blick auf die Gesamtrentabilität schützt vor Fehleinschätzungen.

ROE für private Investoren

ROE im Branchenvergleich

Ein häufiger Fehler: ROE-Werte unterschiedlicher Unternehmen direkt miteinander zu vergleichen, ohne die jeweilige Branche zu berücksichtigen. Dabei unterscheiden sich die Kapitalstrukturen und Gewinnmargen von Branche zu Branche teils erheblich.

Beispiel: Branchenvergleich
  • Technologieunternehmen oder Softwarefirmen haben oft eine hohe Eigenkapitalrendite, da sie vergleichsweise wenig Kapital binden und skalierbare Geschäftsmodelle nutzen.

  • Versorger oder Industrieunternehmen arbeiten meist kapitalintensiv und weisen daher tendenziell niedrigere ROE-Werte auf – ohne deshalb schlechter wirtschaftlich zu sein.

Deshalb gilt: Ein ROE-Vergleich ist nur innerhalb derselben Branche wirklich aussagekräftig. Wer das berücksichtigt, trifft fundiertere Anlageentscheidungen und erkennt, ob ein Unternehmen innerhalb seiner Peer-Group stark aufgestellt ist.

Methoden zur Verbesserung des Return on Equity

Um das volle Potenzial des Return on Equity auszuschöpfen, ist es wichtig, die verschiedenen Strategien zu verstehen, die Unternehmen anwenden können, um diese Kennzahl zu verbessern. Hierzu gehören

Beispiel: Unternehmen C entscheidet sich, Schulden abzubauen, was zu einer Verringerung der Zinskosten führt. Dadurch steigt schließlich das Eigenkapital und der ROE verbessert sich.

Fallbeispiele: Unternehmen und ihr ROE

Schauen wir uns zwei weitere Fallbeispiele an, um zu verstehen, wie erfolgreiche Unternehmen durch kluge Geschäftspraktiken und effiziente Kapitalnutzung beeindruckende ROE-Werte erzielen.

Beispiel 1: Unternehmen D – innovatives Wachstum

Unternehmen D hat sich als Vorreiter in innovativen Technologien etabliert und dadurch nicht nur seine Marktanteile gesteigert, sondern auch seinen Return on Equity erheblich verbessert. Durch geschickte Investitionen in Forschung und Entwicklung konnte das Unternehmen seine Produkte effizienter herstellen und höhere Gewinnmargen erzielen.

ROED = (€ 15 Mio . / € 80 Mio.) = 0,1875 oder 18,75%
Abb. 4) Berechnung des Return on Equity – Fallstudie D

Der hohe Return on Equity von 18,75% zeigt, dass Unternehmen D erfolgreich in innovative Projekte investiert und dadurch das Eigenkapital effektiv genutzt hat. Diese Fallstudie verdeutlicht, wie die Ausrichtung auf zukunftsträchtige Sektoren und kontinuierliche Innovationen zu einer nachhaltigen Steigerung des ROE führen können.

Beispiel 2: Unternehmen E – effizientes Kostenmanagement

Unternehmen E hat sich auf ein ausgeklügeltes Kostenmanagement fokussiert, um seine Rentabilität zu steigern. Durch die Optimierung interner Prozesse und den gezielten Einsatz von Ressourcen gelang es dem Unternehmen schließlich, die operativen Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität seiner Produkte aufrechtzuerhalten.

ROEE = (€ 12 Mio. / € 60 Mio.) = 0,2 oder 20%
Abb. 5) Berechnung des Return on Equity – Fallstudie E

Mit einem Return on Equity von 20% zeigt Unternehmen E, dass ein effizientes Kostenmanagement nicht nur zu höheren Gewinnen führen kann, sondern auch das Vertrauen der Aktionäre stärkt. Diese Fallstudie unterstreicht die Bedeutung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Kosteneffizienz und Qualität.

Die Beispiele verdeutlichen, dass Unternehmen durch kluge strategische Entscheidungen und effiziente Kapitalnutzung beeindruckende ROE-Werte erreichen können. Private Investoren können von diesen Erfolgsgeschichten lernen, um ihre eigenen Anlagestrategien zu optimieren und langfristig rentable Entscheidungen zu treffen.

Return on Equity

Fazit

Der Return on Equity (ROE) ist mehr als nur eine Zahl – er ist ein Werkzeug, das private Investoren nutzen können, um ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Denn, indem du verstehst, wie Unternehmen Eigenkapital effektiv einsetzen, kannst du gut überlegte Anlageentscheidungen treffen und dir langfristigen Erfolg sichern. Investiere daher nicht blind, sondern informiere dich über den ROE und integriere diese Kennzahl in deine Entscheidungsfindung!

FAQ zum Return on Equity (ROE)

Was ist ein guter ROE-Wert?

Ein ROE zwischen 10% und 15% gilt in vielen Branchen als solide. Besonders kapitalintensive Sektoren haben oft niedrigere Werte, während technologieorientierte Firmen höhere ROEs erzielen können.

Wie berechne ich den ROE selbst?

Teile den Nettogewinn eines Unternehmens durch das durchschnittliche Eigenkapital im selben Zeitraum. Die Formel lautet: ROE = Nettogewinn / durchschnittliches Eigenkapital.

Was ist der Unterschied zwischen ROE und ROA?

Der ROE misst die Rentabilität des Eigenkapitals, während der ROA (Return on Assets) zeigt, wie effizient das Unternehmen mit dem gesamten Vermögen arbeitet – unabhängig von der Finanzierung.

Kann der ROE auch negativ sein?

Ja. Ein negativer ROE deutet darauf hin, dass das Unternehmen Verluste erwirtschaftet hat – in der Regel ein Warnsignal für Investoren.

Warum ist der ROE in einigen Branchen besonders hoch?

Ein hoher ROE kann z. B. in Banken oder Softwareunternehmen vorkommen, die entweder stark fremdfinanziert sind oder sehr kapitaleffizient arbeiten. Das muss aber nicht automatisch für gute Qualität sprechen.

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