ezzy » Optionshandel » Das Emittentenrisiko
Damit ein Emittentenrisiko überhaupt entstehen kann, muss es zunächst einen Emittenten geben. Oder anders ausgedrückt: Nur bei Wertpapieren, bei denen ein Emittent im Spiel ist, kann ein Emittentenrisiko bestehen.
Ein Emittent ist eine Institution – häufig eine Bank – die ein Wertpapier herausgibt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Anleihen, Zertifikate, Optionsscheine oder ähnliche Derivate. Hinter jedem Wertpapier wiederum steht eine Verpflichtung, die der Emittenten gegenüber dem Besitzer des Wertpapiers erfüllen muss.
Bei einer Anleihe, die von einer Bank, einem Unternehmen oder einem Staat emittiert wurde, lautet diese Verpflichtung: Das Zahlen von Zinsen sowie das Zurückzahlen des Nennbetrages zum Laufzeitende.
Bei einem Zertifikat (auch: Schuldverschreibung genannt), das von einer Bank emittiert wurde, kann die Verpflichtung lauten: „Liefere mir eine Aktie unter bestimmten Bedingungen zu einem Rabatt aus – im Gegenzug darfst du meinen Aktiengewinn begrenzen“ (Discount-Zertifikat).
Und auch bei Optionsscheinen verpflichtet sich eine Bank, beispielsweise eine Aktie unter bestimmten Bedingungen abzunehmen oder auszuliefern.
Das sogenannte Emittentenrisiko bezieht sich nun auf den Fall, dass der Emittent seinen Verpflichtungen aus einem Wertpapier nicht nachkommen kann. Das kann passieren, wenn der Emittent (beispielsweise eine Bank) in Schieflage gerät oder pleite ist.
Im Ergebnis verliert der Inhaber des Wertpapiers nun entweder seinen ganzen Einsatz (das Wertpapier wird wertlos) oder muss hohe Verluste verbuchen.
Insbesondere die in Deutschland beliebten Optionsscheine, Zertifikate oder Knock-outs unterliegen eindeutig dem Emittentenrisiko, welches vor allem in Krisenzeiten einen wesentlichen Nachteil der genannten Derivate darstellt.
Anleger, die mit Anleihen, Zertifikaten, Optionsscheinen oder ähnlichen Derivaten handeln, müssen das Emittentenrisiko somit immer einkalkulieren und sich über die weiteren Nachteile dieser Wertpapiere bewusst sein.
Allerdings unterliegen nicht alle Wertpapiere einem Emittentenrisiko. Wertpapiere, in die kein Emittent involviert ist, unterliegen auch keinem Emittentenrisiko, wie z. B. Aktien oder klassische Optionen.
Um die Wertentwicklung eines Index möglichst genau abzubilden, gibt es nun allerdings verschiedene „Konstruktionsarten“ von ETFs.
Ein physisch replizierender ETF kauft die Wertpapiere des Index tatsächlich und im richtigen „Mischverhältnis“, sodass der ETF dieselbe Wertentwicklung wie der Index hat. Der ETF besitzt somit die im Index enthaltenen Wertpapiere – entsprechend gibt es auf Ebene des ETFs kein Emittentenrisiko.
Ein synthetischer ETF funktioniert etwas anders. Auch er hat die Aufgabe, den zugrunde liegenden Index möglichst genau abzubilden. Er kauft dafür jedoch nicht die im Index enthaltenen Werte, sondern einen Grundstock an liquiden Wertpapieren (z. B. große amerikanische Aktien, welche beispielsweise 90 % des ETF-Volumens ausmachen) und ergänzt den Rest mit einem sogenannten Swap-Kontrakt. Dieser Swap ist das Versprechen einer Bank, die „fehlenden 10 %“ genau so zu ergänzen, dass in Summe zu jedem Zeitpunkt der Wert des Index abgebildet ist. Dadurch kann der ETF den Index oft genauer und kostengünstiger abbilden als ein physisch replizierender ETF. Die Swap-Bank kann im schlimmsten Fall in Schieflage geraten und dann unter Umständen ihren Swap-Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Man bezeichnet dies als Kontrahentenrisiko. Zum Anlegerschutz ist der Swap-Anteil bei in Europa zugelassenen allerdings auf 10 % begrenzt. Zu erkennen sind diese ETFs am Kürzel UCITS im Namen.
Neben einem möglichen Kontrahentenrisiko auf Ebene des ETFs, können auf der Ebene einzelner Wertpapiere Emittentenrisiken innerhalb des ETF auftreten. Dies kann vor allem bei Anleihen-ETFs eine Rolle spielen. Bei einem ETF, der beispielsweise einen Anleiheindex voller „High-Yield“-Anleihen (Risikoanleihen) abbildet, könnten einzelne Anleihen ausfallen.
Durch eine möglichst breite Streuung innerhalb des ETFs kann hier jedoch gegengesteuert werden.
Die gute Nachricht vorweg: Mit dem Emittentenrisiko müssen wir uns als Händler klassischer Optionen in aller Regel glücklicherweise nicht beschäftigen.
Im Unterschied zu Optionsscheinen oder Zertifikaten eliminieren klassische Optionen somit ein wesentliches Risiko. Sie sind zudem einheitlich gestaltet, enthalten keine versteckten Gebühren und unterliegen einer transparenten Preisfindung durch Angebot und Nachfrage. Etwaige Risiken stecken bei klassischen Optionen im darunterliegenden Wertpapier – dem Basiswert. Dieser ist in aller Regel eine Aktie, ein ETF oder ein Index. Grundsätzlich können auch Optionen auf Anleihen, Währungen oder Rohstoffe gehandelt werden.
Wir halten es für nicht gerechtfertigt, dass klassische Optionen im deutschsprachigen Raum noch weitgehend unbekannt sind – trotz ihrer wesentlichen Vorteile.
Mit ezzy möchten wir das ändern und dich dabei unterstützen, die Vorteile klassischer Optionen für dich zu nutzen.
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Der Optionen-Handel birgt ein erhebliches Verlustpotenzial. Das Abwicklungsdatum kann bei Optionen-Transaktionen aufgrund von Unterschieden zwischen Zeitzonen und unterschiedlichen Feiertagen variieren. Wenn Sie über verschiedene Optionen-Märkte hinweg handeln, kann es daher vorkommen, dass Sie sich Kapital leihen müssen, um Optionen-Transaktionen abzuwickeln.
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