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Ein Short Call ist eine Optionsstrategie, bei der der Verkäufer (auch als „Schreiber“ oder „Stillhalter“ bezeichnet) eine Call-Option verkauft. Eine Call-Option gibt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, eine bestimmte Anzahl von Aktien zu einem bestimmten Preis (dem Ausübungspreis) zu kaufen. Der Verkäufer einer Call-Option hat die Pflicht, die Aktien zu dem Ausübungspreis zu verkaufen, wenn der Käufer beschließt, die Option auszuüben.
Durch den Verkauf einer Call-Option erhält der Verkäufer sofort eine Prämie, die als Gegenleistung für die Übernahme dieser Verpflichtung dient. Wenn der Aktienkurs jedoch unter dem Ausübungspreis liegt und der Käufer die Option nicht ausübt, behält der Verkäufer die Prämie als Gewinn. Der Short Call wird von für gewöhnlich von Investoren verwendet, die zusätzliches Einkommen mithilfe ihrer bereits vorhandenen Aktien erzeugen wollen.
Die Vorteile einer Short Call Option sind:
Einkommenspotential: Ein Verkäufer einer Call-Option erhält die Prämie, die der Käufer für die Option bezahlt hat. Dies kann eine attraktive Möglichkeit sein, um Einkommen zu generieren.
Begrenztes Risiko: Das Risiko eines Verkäufers einer Call-Option ist auf den Wert der Prämie begrenzt, die er erhalten hat.
Hedging-Möglichkeiten: Short Call Optionen können als Teil einer Hedging-Strategie verwendet werden, um das Risiko von Positionen im Basiswert abzusichern.
Gewinne durch fallende Kurse: Wenn der Kurs des Basiswerts fällt, kann der Verkäufer einer Short Call Option Gewinne erzielen, da der Wert der Option sinkt und er die Prämie behält.
Flexibilität: Ein Verkäufer einer Call-Option hat die Flexibilität, die Option vor Ablauf zu schließen oder zu verlängern, um von Marktveränderungen zu profitieren.
Die Nachteile einer Short Call Option sind:
Unbegrenztes Verlustrisiko: Das Risiko eines Verkäufers einer Call-Option ist unbegrenzt, falls der Kurs des Basiswerts über den Ausübungspreis steigt. Das bedeutet, dass der Verlust für den Verkäufer potenziell unbegrenzt sein kann.
Anforderungen an das Marginkonto: Um eine Short Call Option zu verkaufen, muss der Verkäufer ein Marginkonto haben und eventuell auch eine Sicherheitsleistung hinterlegen, um das Risiko abzudecken.
Zeitintensität: Ein Verkäufer einer Call-Option muss sich regelmäßig mit dem Markt und dem Basiswert auseinandersetzen, um sicherzustellen, dass seine Position nicht zu stark gefährdet ist.
Steuerliche Konsequenzen: Gewinne aus dem Verkauf von Optionen unterliegen möglicherweise anderen Steuerregelungen als Gewinne aus dem Verkauf von Aktien oder Anleihen. Es ist wichtig, sich über die steuerlichen Konsequenzen im Klaren zu sein, bevor man eine Short Call Option eingeht.
Begrenzte Flexibilität: Ein Verkäufer einer Short Call Option hat keine Möglichkeit, von steigenden Kursen zu profitieren, da er verpflichtet ist, die Aktie zum Ausübungspreis zu verkaufen, falls die Option ausgeübt wird.
Ein Gewinn-Verlust-Diagramm, auch als „Payoff-Diagramm“ bezeichnet, ist eine Grafik, die die möglichen Gewinne und Verluste einer Optionsstrategie anzeigt. Das Gewinn-Verlust-Diagramm einer Short Call-Option zeigt, wie sich der Gewinn oder Verlust des Anlegers im Vergleich zum Preis der Aktie zum Zeitpunkt der Optionsausübung ändert.
Hier siehst du das Gewinn-Verlust-Diagramms eines Short Call:
Auf dem Diagramm ist der Ausübungspreis des Basiswerts auf der horizontalen Achse dargestellt und der Gewinn oder Verlust des Verkäufers auf der vertikalen Achse.
Eine gelbe Linie, die den Gewinn oder Verlust des Verkäufers bei verschiedenen Kursen des Basiswerts darstellt, wird auf dem Diagramm gezeichnet.
Der Verkäufer einer Short Call-Option erhält eine Prämie vom Optionskäufer zum Zeitpunkt des Verkaufs, dies ist der maximale Gewinn des Verkäufers. Er bleibt konstant, solange der Kurs des Basiswerts unter dem Ausübungspreis bleibt.
Wenn der Kurs des Basiswerts über dem Ausübungspreis steigt, steigt auch der Verlust des Optionsverkäufers. Der Verlust ist unbegrenzt, da die Aktie theoretisch unendlich steigen kann.
Das Diagramm zeigt also, dass der Verkäufer einer Short Call Option ein begrenztes Gewinnpotential, aber ein unbegrenztes Verlustrisiko hat.
Angenommen, ein Investor besitzt 100 Aktien einer beliebigen Firma in seinem Wertpapierdepot. Der Aktienkurs steht bei $50. Der Anleger geht davon aus, dass der Kurs demnächst nicht weiter steigen wird und entscheidet sich für den Verkauf einer Call-Option. Dies bringt ihm den Vorteil weiteres Einkommen zu erzeugen, wenn seine Erwartung erfüllt wird. Der Investor verkauft eine Call-Option mit einem Ausübungspreis von $55 und einer Restlaufzeit von 4 Wochen. Dafür erhält er eine Prämie von $2 pro Aktie.
Wenn der Kurs der Aktie bis zum Verfallstermin in 4 Wochen unter $55 bleibt, wird die Option nicht ausgeübt und der Investor behält die Prämie von $2 pro Aktie als Gewinn.
Wenn der Kurs der Aktie jedoch über $55 fällt, wird die Option ausgeübt und der Investor muss die Aktien (meist 100 Stück) zum Ausübungspreis von $55 an den Optionskäufer verkaufen. Der Gewinn oder Verlust dieser Position errechnet sich aus dem Ausübungspreis, dem Einstandspreis der Aktien und der Optionsprämie.
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