ezzy » Der Zins ist zurück!
Die meisten Menschen generieren ihr Einkommen, indem sie einer geregelten Beschäftigung nachgehen und dafür ein monatliches Gehalt bekommen. Neben Dividendeneinkünften und Prämieneinnahmen aus Stillhaltergeschäften bieten die beinahe schon in Vergessenheit geratenen Anleihen vielfältige Möglichkeiten, um eine Rendite zu erwirtschaften und so deine Einkommensstrategie zu erweitern.
Bei der ersten Einkommensstrategie profitieren Anleger langfristig von der Gewinnstärke börsengelisteter Unternehmen. Die Umsetzung einer solchen Dividendenstrategie ist kinderleicht: Man investiert in solide Geschäftsmodelle, das heißt in qualitativ hochwertige Aktien, und kassiert die Ausschüttung, die das Management in der Regel quartalsweise oder jährlich an die Anteilseigner verteilt. Wer lange investiert bleibt und auf die richtigen Pferde setzt, kann allein mit der jährlichen Steigerung der Dividendenzahlungen einen massiven Renditesprung auf das eingangs angelegte Kapital erreichen. Denn verdoppelt sich z. B. die Dividende binnen zehn Jahren, so verdoppelt sich im gleichen Zug auch die Dividendenrendite auf die ursprünglich investierte Summe. Wachsen die Unternehmen bei Umsatz und Gewinn, stehen obendrauf die Chancen gut, auch noch Kursgewinne zu erwirtschaften.
Spezialitäten wie sogenannte Business Development Companies, Master Limited Partnerships oder REITs können Dividendenjäger übrigens fernab der traditionellen Dividendenaktien deutlich höhere Renditen erzielen. Hierfür müssen Anleger allerdings das Auf und Ab an den Aktienmärkten verkraften können. Das bedeutet auch, sie dürfen in Krisenzeiten nicht aus Panik das Depot auf den Markt werfen.
Eine weitere Methode, um ein stetiges Einkommen an der Börse zu generieren, bietet der Optionshandel. Dabei schlüpft der Anleger quasi in die Rolle eines Versicherungskonzerns und verkauft „Versicherungspolizzen“ (Put-Optionen) an seine Geschäftspartner (Put-Käufer). Denn diese wollen sich gegen einen Kursverfall einer Aktie absichern. Was für den Optionskäufer eine Versicherungspolizze ist, repräsentiert für den Put-Verkäufer das „Risiko“. Das ist somit die Verpflichtung, die entsprechende Aktie seines Gegenübers zu einem vorher vereinbarten Kurs abzukaufen, sofern ein bestimmter Kurs zum Vertragsende unterschritten wird. In den meisten Fällen verfallen diese Puts wertlos, weil die Aktie eben nicht unter das gewählte Niveau, den sogenannten Strike, fällt. Im Optionshandel lassen sich mit dieser Prämienstrategie jährlich zweistellige Renditen erreichen und vor allem relativ stetige Einnahmen erwirtschaften – das Ganze mit weniger Risiko als beim Direktinvestment in Aktien.
Zu guter Letzt gibt es eine Einkommensstrategie bzw. Anlageform, die in den letzten zehn Jahren aufgrund der Nullzinspolitik der großen Notenbanken fast schon in Vergessenheit geriet: Anleihen. Mit dem Inflationsschock nach der COVID-Ära und den gestiegenen Inflationsraten ist der Zins als Baustein im Depot wieder attraktiv geworden. Investoren in den USA konnten sich zuletzt einen risikolosen Zins von rund 5 % für ganze zehn Jahre sichern – nicht schlecht, oder?
Aber was genau sind Anleihen? Ganz einfach: Mit dem Kauf einer Anleihe schlüpft der Anleger in die Rolle des Kreditgebers. Das heißt, er vergibt dem Emittenten der Anleihe einen Anlagebetrag und erhält dafür eine im Voraus festgelegte Zinszahlung, den sogenannten Kupon. Am Ende der Laufzeit erhält der Anleger zudem seinen investierten Nominalbetrag zurück.
Da es sich um Fremdkapital handelt, stellt die Frage nach der Bonität des Emittenten natürlich den primären Faktor bei der Auswahl dieser Papiere dar. Dementsprechend gelten z. B. die USA sowie die Bundesrepublik Deutschland quasi als risikofrei. Währenddessen können z. B. Unternehmenspapiere (Corporate Bonds) niedrige bis hohe Ausfallrisiken bergen.
Ein weiterer Aspekt ist die Laufzeit des Papiers. Denn je länger die Restlaufzeit einer Anleihe ist, desto größer sind in der Regel auch die Renditen, aber auch die Ausschläge des Wertpapiers. Der Grund dafür ist, dass sich Zinsänderungen aufgrund des festen Kupons im Wertpapierkurs widerspiegeln. Das bedeutet, steigende Marktzinsen wirken sich negativ, fallende Marktzinsen dagegen positiv auf den Anleihekurs aus. Wer dem Zinsänderungsrisiko ganz aus dem Weg gehen möchte, kann aber auch auf sogenannte Floater zugreifen. Denn damit erhält man eine sich an die jeweilige Marktsituation anpassende Zinshöhe – genau richtig, wenn man z. B. mit steigenden Zinsen rechnet.
Der Vorteil bei Anleiheinvestments als Einkommensstrategie besteht darin, planbare Zinseinnahmen zu erzielen und dabei im Voraus die Laufzeit, das Risiko und die Währung zu definieren. Gerade als Ergänzung zum Aktienanteil im Portfolio kann eine Beimischung von Anleihen unterschiedlicher Emittenten und Laufzeiten das Gesamtrisiko des Depots reduzieren. Bekannt ist hierbei das 60/40-Portfolio. Denn es weist aufgrund der Diversifikationseffekte langfristig eine sehr gute risikoadjustierte Performance auf. Der Grund dafür ist, dass Anleihen gerade in Aktienbärenmärkten die Verluste im Depot teilweise kompensieren.
Anleiheart | Geeignet für | Risikoprofil | Ertragsprofil |
Staatsanleihen (Euro) | sicherheitsbewusste Anleger | niedrig | niedrig bis mittel |
Unternehmensanleihen | Anleger, die höhere Renditen suchen | mittel bis hoch | mittel bis hoch |
Nachranganleihen | risikofreudigere Anleger | hoch | hoch |
Junk Bonds | risikofreudige Anleger | sehr hoch | sehr hoch |
Tab. 1) Anleihearten im Überblick
Anleihen gibt es in unterschiedlichen Ausgestaltungsformen: Die Art der Kupons, der Emittent, das Rating die Laufzeit sowie die Währung können auf Wunsch des Anlegers ausgewählt werden.
Wer sein Geld völlig flexibel auf dem Tagesgeld belassen und dennoch für Diversifikation sorgen möchte, kann neben Anleihen, Dividenden und Optionen auch ein Währungsportfolio zusammenstellen – und das bequem und kostengünstig. Estably bietet in Kooperation mit Interactive Brokers (IB) ein solches Kontomodell und damit völlige Flexibilität in deiner Einkommensstrategie. Kunden können so beliebig viele Währungen halten und neben den Kurschancen auch von Zinserträgen profitieren, die außerhalb des EU-Währungsraumes mittlerweile wieder attraktive Einnahmen ermöglichen.
Hinweis: Dieser Artikel ist ursprünglich im Traders erschienen [DATUM, LINK?].
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