ezzy » Optionshandel » Slippage im Optionshandel: Wie du verborgene Kosten minimierst
Du kennst deine Ordergebühren. Aber wusstest du, dass es beim Optionshandel versteckte Kosten gibt, die du nicht direkt auf deiner Abrechnung siehst – die aber trotzdem deine Rendite schmälern können? Die Rede ist von Slippage – also Preisabweichungen, die bei der Orderausführung entstehen. Besonders bei Market Orders, illiquiden Optionen oder in volatilen Marktphasen kann Slippage richtig teuer werden. In diesem Blogpost erfährst du, was genau Slippage ist, warum sie auftritt und wie du als privater Trader gezielt gegensteuern kannst.
Slippage entsteht, wenn der Preis, zu dem du eine Option kaufen oder verkaufen möchtest, vom tatsächlichen Ausführungspreis abweicht. Diese Preisunterschiede können durch verschiedene Faktoren verursacht werden – z. B. durch Marktvolatilität, Liquidität oder die Größe deiner Order.
Um dir zu zeigen, wie Slippage in der Praxis aussieht, schauen wir uns zwei konkrete Beispiele an:
Du siehst: Schon beim Kauf kann es zu einer Preisabweichung kommen. Doch auch beim Verkauf von Optionen ist Slippage ein Thema – das nächste Beispiel zeigt dir, wie.
Slippage kann dazu führen, dass du beim Optionshandel mehr zahlst – oder weniger erhältst – als ursprünglich geplant. Umso wichtiger ist es, die Ursachen zu kennen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um solche Abweichungen zu minimieren und deine Handelsergebnisse zu verbessern.
Slippage gehört zu den häufig unterschätzten Kostenfallen im Optionshandel. Um sie gezielt zu vermeiden, ist es entscheidend, die Ursachen zu kennen – denn nur wer versteht, wann und warum Preisabweichungen auftreten, kann seine Strategie wirksam darauf ausrichten. Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten Einflussfaktoren vor.
Marktvolatilität bezieht sich auf die Preisschwankungen von Finanzinstrumenten innerhalb eines bestimmten Zeitraums. In Zeiten hoher Volatilität können die Preise schnell schwanken, was zu größeren Unterschieden zwischen Angebots- und Nachfragepreisen führen kann. Wenn etwa eine unerwartete Nachricht den Markt erschüttert und sich die Kurse plötzlich stark bewegen, können die Preise von Optionen ebenfalls stark schwanken. Dies kann dazu führen, dass deine Order zu einem Preis ausgeführt wird, der sich deutlich von deinen Erwartungen unterscheidet.
Die Liquidität bezieht sich auf die Leichtigkeit, mit der man ein Finanzinstrument kaufen oder verkaufen kann, ohne den Preis stark zu beeinflussen. Wenn eine Option weniger liquide ist, gibt es weniger Händler, die bereit sind, zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Infolge der geringen Handelsaktivität kann es zu deutlich größeren Preisunterschieden zwischen Geld- und Briefkurs kommen – eine klassische Situation, in der Slippage wahrscheinlich ist. Optionskontrakte mit niedrigem Handelsvolumen und engeren Spreads können somit anfälliger für Slippage sein als liquide Optionen mit höherem Handelsvolumen.
Auch die Größe deines Auftrags beeinflusst das Risiko von Slippage. Große Orders können den Markt sichtbar bewegen – vor allem dann, wenn sie in illiquiden Phasen oder Märkten platziert werden. Bewegt sich der Preis während der Ausführung, kann es dazu kommen, dass deine Order nur teilweise zum gewünschten Kurs abgewickelt wird. Der Rest wird teurer oder schlechter ausgeführt – Slippage ist die Folge.
Besonders in dünn gehandelten Märkten führt eine einzige größere Order schnell zu Preisverzerrungen – und damit zu spürbaren Abweichungen vom ursprünglich geplanten Ausführungskurs.
Mit den im Folgenden zusammengefassten Maßnahmen kannst du Slippage aktiv in deine Handelsstrategie einbeziehen. Auf diese Weise kannst du das Risiko unerwarteter Kosten minimieren und so deine langfristigen Handelsergebnisse verbessern.
Statt einer Market Order, die zum nächsten verfügbaren Preis ausgeführt wird, gibst du bei einer Limit Order einen konkreten Preis an. So wird deine Order nur dann ausgeführt, wenn der Markt diesen Preis erreicht oder überbietet – und du schützt dich vor ungewollten Preisabweichungen.
Je höher das Handelsvolumen und je enger der Spread zwischen Kauf- und Verkaufspreis, desto geringer die Gefahr von Slippage. Konzentriere dich auf bekannte Underlyings mit viel Handelsaktivität – etwa Blue-Chip-Aktien oder ETFs mit großem Open Interest.
Direkt nach Börseneröffnung, bei Quartalszahlen oder makroökonomischen News schießen die Preise oft stark hin und her. In diesen Phasen ist Slippage besonders ausgeprägt. Warte lieber, bis sich der Markt etwas beruhigt hat.
Eine Stop-Market Order wird bei Erreichen des Stop-Preises zur Market Order – und ist daher anfällig für Slippage. Mit einer Stop-Limit Order kombinierst du beide Ordertypen und setzt zusätzlich ein Limit – dein Schutzmechanismus gegen unkontrollierte Ausführungspreise.
Wenn du mit größeren Stückzahlen arbeitest, teile deinen Auftrag in kleinere Tranchen auf. Das verhindert, dass du den Markt selbst „bewegst“ und durch deine eigene Order die Slippage verschärfst.
Slippage ist mehr als nur ein paar Cent Unterschied beim Orderpreis – sie kann sich langfristig summieren und deine Performance deutlich schmälern. Besonders beim Handel mit Optionen, wo Geschwindigkeit und Timing entscheidend sind, solltest du Slippage nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nutze gezielt Limit Orders, meide illiquide Märkte und handle nicht blind in volatile Phasen hinein.
Mit der richtigen Strategie hast du deine Orderausführung im Griff – und vermeidest, dass dir unnötige Kosten die Rendite verhageln.
Slippage bezeichnet die Differenz zwischen dem erwarteten Preis einer Order und dem tatsächlichen Ausführungspreis. Sie tritt meist bei Market Orders auf und ist besonders in volatilen oder illiquiden Märkten spürbar.
Du kannst Slippage reduzieren, indem du Limit Orders verwendest, liquide Märkte bevorzugst, Trading zu Newszeiten meidest und große Orders aufteilst.
Typisch sind starke Kursabweichungen direkt nach Börseneröffnung, bei Unternehmensnachrichten, Zinssitzungen oder in sehr dünn gehandelten Optionen.
In der Regel nicht – eine korrekt gesetzte Limit Order schützt vor Slippage. Sie wird nur ausgeführt, wenn der Marktpreis dein Limit erreicht oder übersteigt. Es kann jedoch sein, dass die Order nicht ausgeführt wird.
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