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Stell dir vor, du könntest von einer Aktienposition profitieren – unabhängig davon, ob der Kurs steigt, fällt oder sich seitwärts bewegt. Genau das ist das Ziel der Wheel Strategie im Optionshandel. Doch was verbirgt sich hinter dieser Strategie, und warum greifen immer mehr private Investoren darauf zurück?
Die Wheel Strategie ist eine Kombination aus dem Verkauf von Put-Optionen (Short Put) und dem Verkauf von Covered Calls, die es dem Trader ermöglicht, kontinuierlich Prämien zu kassieren. Diese Strategie basiert darauf, sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf von Aktien Positionen einzunehmen und sich dabei flexibel auf Marktveränderungen einzustellen.
Der Kern der Strategie liegt darin, Put-Optionen auf Aktien zu verkaufen, die man ohnehin kaufen möchte, und im Fall einer Zuteilung anschließend Covered Calls auf diese Aktien zu verkaufen, um weitere Optionsprämien zu erzielen.
Der Prozess der Wheel Strategie beginnt mit dem Verkauf einer Cash-Secured Put-Option auf eine Aktie. Diese Option gibt dem Käufer das Recht, eine bestimmte Menge der Aktie zu einem festgelegten Preis (dem Strike-Preis) zu verkaufen. Das Strike-Niveau befindet sich dabei in der Regel aus dem Geld (OTM). Das bedeutet, der Kurs des Basiswerts liegt im Fall von Put-Optionen über dem Strike-Preis.
Sollte der Kurs dann unter diesen Strike-Preis fallen, das heißt, die Option befindet sich nun im Geld (ITM), dann wirst du als Verkäufer der Put-Option verpflichtet, die Aktie zu kaufen. Der Vorteil? Du erhältst bereits beim Verkauf der Put-Option eine Prämie, und zwar unabhängig davon, ob du die Aktien letztlich kaufen musst oder nicht.
Wirst du schließlich zur Abnahme der Aktie verpflichtet, beginnt die zweite Phase der Wheel Strategie: Du verkaufst eine Covered Call-Option auf diese Aktien. Das bedeutet, dass du das Recht verkaufst, deine Aktien zu einem festgelegten Preis zu veräußern. Sollte der Kurs der Aktie dann über diesen Preis steigen, wirst du zwar zum Verkauf deiner Aktien verpflichtet, kassierst aber erneut eine Prämie für den Verkauf der Call-Option (Short Call). Liegt der Kurs des Basiswerts zur Fälligkeit hingegen unterhalb des Strikes, dann kannst du den Vorgang wiederholen und eine neue Covered Call-Option verkaufen.
So entsteht ein kontinuierlicher Zyklus aus Prämien und potenziellen Aktiengewinnen.
Abb. 2 zeigt ein weiteres Beispiel eines potenziellen Ablaufs der Wheel Strategie. In diesem Beispiel wird eine Aktie zu 67 US-Dollar gehandelt.
Nehmen wir an, wir möchten mindestens 100 Aktien zu 65 US-Dollar besitzen. Das bedeutet, wir können nun einen Cash-Secured Put mit einem Ausübungspreis von 65 US-Dollar verkaufen. Je länger die Laufzeit des Kontrakts schließlich ist, desto mehr Geld erhalten wir, da die Option einen höheren inneren Wert hat.
Liegt die Aktie bei Fälligkeit über dem Ausübungspreis, dann können wir den Vorgang für ein späteres Fälligkeitsdatum wiederholen. Fällt die Aktie hingegen auf oder unter 65 US-Dollar, dann werden uns Aktien zu 65 US-Dollar zugeteilt. Die für Verkaufsoptionen eingenommene Prämie verringert unsere Kostenbasis.
Sobald wir die Aktie besitzen, können wir eine Call-Option mit einem Ausübungspreis von 68 US-Dollar verkaufen. Dadurch verringert sich unsere Kostenbasis erneut. Wird die Aktie nicht abgerufen, weil sie nicht bis zum Ausübungspreis der Call-Option gehandelt wird, dann wird der Verkauf der Call-Option im nächsten Monat wiederholt. Liegt die Aktie über dem Ausübungspreis der Call-Option, dann müssen wir – unabhängig vom Kurs des Basiswerts – Aktien zu 68 US-Dollar verkaufen.
In einem stark steigenden Markt kann die Wheel Strategie etwas an Effizienz verlieren, da die Prämien für Put-Optionen niedriger ausfallen. Zudem besteht die Gefahr, dass die Aktie durch den Verkauf von Covered Calls vorzeitig verkauft wird. Dennoch ermöglicht die Strategie auch in bullischen Märkten einen konstanten Einkommensstrom, da immer wieder Prämien durch den Verkauf von Optionen kassiert werden.
In einem fallenden Markt spielt die Wheel Strategie ihre Stärken gut aus. Denn durch den Verkauf von Put-Optionen auf Aktien, die du ohnehin kaufen möchtest, kannst du deine Einstiege in den Markt planen und Prämien kassieren, selbst wenn die Kurse fallen. Wichtig ist jedoch, dass du ausreichend Kapital zur Verfügung hast, um die Aktien zu den jeweiligen Strike-Preisen zu kaufen.
Die Wheel Strategie funktioniert am besten in seitwärts tendierenden Märkten, in denen die Aktienkurse nicht stark schwanken. In dieser Phase können sowohl Put- als auch Call-Optionen mit hoher Wahrscheinlichkeit wertlos verfallen. Das wiederum erlaubt es dir, kontinuierlich Prämien zu kassieren, ohne dass du in die Aktienpositionen einsteigen oder sie verkaufen musst.
Die Wheel Strategie eignet sich für Anleger, die bereits ein gewisses Grundverständnis von Optionen und deren Funktionsweise haben. Denn da sowohl Put- als auch Call-Optionen aktiv gehandelt werden, ist es wichtig, die Mechanismen hinter dem Optionshandel zu verstehen und die Risiken einschätzen zu können.
Die Wheel Strategie ist besonders für Anleger geeignet, die ein moderates Risiko eingehen möchten. Denn der Verkauf von Put-Optionen birgt das Risiko, Aktien zu einem festgelegten Preis kaufen zu müssen, selbst wenn deren Wert weiter fällt. Das Risiko wird allerdings teilweise durch die erhaltenen Prämien kompensiert, was die Strategie für risikobewusste Investoren attraktiv macht.
Wenn du nach einer Möglichkeit suchst, regelmäßig passives Einkommen zu generieren, ohne dabei auf schnelle Kursgewinne angewiesen zu sein, könnte die Wheel Strategie genau das Richtige für dich sein. Sie erfordert Geduld und Disziplin, belohnt dich aber langfristig durch die stetige Einnahme von Prämien.
Die Wheel Strategie ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, um kontinuierliche Einkünfte aus dem Optionshandel zu erzielen. Besonders für Anleger, die bereits grundlegende Erfahrung mit dem Handel von Optionen haben und ein moderates Risiko nicht scheuen, bietet diese Strategie langfristig attraktive Renditen.
Wenn du also geduldig und diszipliniert vorgehst, kannst du mit der Wheel Strategie eine solide Einkommensquelle aufbauen. Bist du bereit, das Rad in Bewegung zu setzen?
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Der Optionen-Handel birgt ein erhebliches Verlustpotenzial. Das Abwicklungsdatum kann bei Optionen-Transaktionen aufgrund von Unterschieden zwischen Zeitzonen und unterschiedlichen Feiertagen variieren. Wenn Sie über verschiedene Optionen-Märkte hinweg handeln, kann es daher vorkommen, dass Sie sich Kapital leihen müssen, um Optionen-Transaktionen abzuwickeln.
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