Dividendenaristokrat 3M halbiert die Dividende – was das für Anleger bedeutet

Letztes Update: April 2025 – Seit Veröffentlichung dieses Artikels und dem Dividenden Cut bei 3M hat sich einiges getan. 3M hat seine Dividende leicht erhöht und ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Die neuesten Entwicklungen und was sie für Anleger bedeuten, findest du am Ende des Blogposts.

Dass nichts in Stein gemeißelt ist, zeigte zuletzt der Klassiker unter den Dividendenaristokraten: Die 3M Aktie. So kam es im Zuge der Abspaltung der Gesundheitssparte wenig später zur massiven Reduzierung der Dividende. Ist die Aktie damit ein Verkaufskandidat oder ist dies vielmehr der lang ersehnte Befreiungsschlag? Was die neue Situation bei 3M für Anleger bedeutet, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist bei 3M passiert?

Für einige Anleger war es ein Schock, für erfahrene Marktbeobachter dagegen ein längst fälliger Schritt: Nach 64 Jahren kontinuierlicher Anhebungen seiner Dividende hat 3M einen massiven Dividenden Cut bekannt gegeben. Der Grund: Das Unternehmen hatte am 1. April 2024 den Spin-off seiner Gesundheitssparte verkündet. Denn diese ist nun mit dem Namen Solventum als eigenständige Aktie unter dem Ticker SOLV börsengelistet.

Für die Abspaltung bekamen die US-Amerikaner zwar $7,7 Mrd. in Cash. Allerdings wurde mit der Abtrennung der Healthcare-Sparte auch das am stärksten wachsende Segment des Unternehmens abgegeben. Immerhin behält 3M 19,9% der Anteile an Solventum. Das Unternehmen plant jedoch, diese in den nächsten fünf Jahren zu veräußern, um seine mit BBB+ bewertete Bilanz zu entschulden.

3M Dividenden Cut

3M Dividenden Cut: weniger Cashflow, weniger Dividende

Anlässlich der Bekanntgabe der Q1-Zahlen verlautete das Management, in Zukunft rund 40% des freien Cashflows (FCF) an die Aktionäre auszuschütten. Da ein nicht unerheblicher Teil des Cashflows aufgrund der Abspaltung fehlen wird, musste die Dividende von 3M somit massiv gekürzt werden. In konkreten Zahlen bedeutet das Folgendes: Anstatt wie zuletzt $1,51 pro Aktie gibt es nur noch $0,70 Ausschüttung pro Aktie und Quartal. Das wiederum reduziert die Dividendenrendite von ehemals rund 6% auf unter 3%.

Künftige Dividendenerhöhungen dürften zudem mit dem Cashflow-Wachstum korrelieren. Das heißt, das schafft ein Potenzial für jährliche Ausschüttungssteigerungen im mittleren einstelligen Bereich. Das Management könnte jedoch einen konservativeren Ansatz verfolgen, bis bei den rechtlichen Vergleichen mehr Fortschritte erzielt werden.

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Marktreaktion zeugt von Gelassenheit

Mit Blick auf die starke Kursentwicklung der 3M Aktie seit März 2024 zeigt sich, dass die Anleger über die Entwicklung erleichtert sind. Denn der Spin-off und die damit geschaffene finanzielle Flexibilität, die 3M durch die Senkung der Dividendenausschüttung erreicht hat, verbessert vor allem die Möglichkeit, die Schuldenlast zu reduzieren.

3M Aktienkurs

Die bestehenden Schulden umfassen allerdings nicht die Vergleichszahlungen aus laufenden Klagen. Diese stehen im Zusammenhang mit sogenannten „Forever Chemicals“ und militärischen Ohrstöpseln und bringen erhebliche Verbindlichkeiten in die Bilanz von 3M ein.

Die bisher angekündigten PFAS- und Ohrstöpsel-Vergleichszahlungen werden voraussichtlich jährlich über $1,5 Mrd. für die meisten der nächsten zehn Jahre in Anspruch nehmen. Das lässt im laufenden Geschäftsjahr Jahr rund $500 Mio. an Cashflow zur Schuldentilgung und für Investitionen in Wachstumschancen übrig.

Fragezeichen nach 3M Dividenden Cut bleiben

Die Finanzlage des Unternehmens hat sich zwar deutlich verbessert. Dennoch wirft die Abspaltung des am schnellsten wachsenden Teils des Geschäfts zur Kapitalbeschaffung einige Bedenken hinsichtlich der Wachstumsfähigkeit von 3M auf. So zeigt die Historie, dass Turnaround-Stories viele Jahre dauern können und nicht immer wie geplant verlaufen.

Ob die Umsätze, die bei 3M übrigens seit bereits zehn Jahren stagnieren, in Zukunft in Schwung kommen, bleibt fraglich. Das gilt insbesondere, weil zyklische Endmärkte bei der „neuen“ 3M ohne der Gesundheitssparte etwa die Hälfte des Umsatzes ausmachen. Um also mehr Vertrauen in die zukünftigen Dividendenausschüttungen des ehemaligen Dividendenaristokraten zu gewinnen, bedarf es zudem mehr Klarheit über die laufenden Rechtsstreitigkeiten rund um das Thema PFAS.

3M

Fazit für Anleger

Anleger, die 3M in erster Linie aufgrund der überdurchschnittlich hohen Dividende im Portfolio halten, können den jüngsten Kursanstieg nutzen. Sie können z. B. eine Umschichtung in andere attraktive Dividendenwerte in Erwägung ziehen. Dabei sollten zwei Dinge im Fokus stehen: eine gesunde Payout Ratio und eine attraktives Dividendenwachstum.

Update 2025: 3M hebt Dividende wieder leicht an

Nachdem 3M im Zuge der Abspaltung der Gesundheitssparte Solventum im Jahr 2024 seine Dividende deutlich gekürzt hatte, gibt es nun wieder positive Signale für Dividendenanleger: Im Februar 2025 kündigte das Unternehmen eine leichte Erhöhung der Quartalsdividende von $0,70 auf $0,73 je Aktie an. Diese wurde am 12. März 2025 ausgezahlt.

Parallel dazu beschloss das Management ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu $7,5 Mrd. Bis 2027 strebt 3M zudem eine operative Marge von rund 25% an und plant, mindestens $10 Mrd. an die Aktionäre zurückzuführen.

Diese Entwicklungen deuten auf eine strategische Neuausrichtung hin, die langfristig auch wieder zu einer höheren Dividendenkontinuität führen könnte. Zwar liegt die Dividendenrendite weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt, doch die Erhöhung zeigt: 3M will das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen.

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