Die Quick Ratio für private Anleger: Maximiere dein Investitions-potenzial!

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Für viele private Investoren fühlt sich die Welt der Finanzen oft wie ein undurchschaubares Labyrinth an – voller Zahlen, Fachbegriffe und scheinbar widersprüchlicher Signale. Wer lernen möchte, bessere Anlageentscheidungen zu treffen, sollte sich mit den richtigen Kennzahlen vertraut machen. In diesem Blogpost schauen wir uns die Quick Ratio (auch: Liquidität 2. Grades) einmal genauer an. Es handelt sich dabei um eine zentrale Kennzahl zur Beurteilung der kurzfristigen finanziellen Stabilität eines Unternehmens. Erfahre, warum dieser Wert nicht nur für institutionelle Analysten relevant ist, sondern auch dir als Privatanleger wertvolle Orientierung bieten kann.

Quick Ratio - Beitragsbild

Was ist die Quick Ratio?

In der komplexen Welt der Finanzkennzahlen spielt die Quick Ratio (auch. Liquidität 2. Grades) eine entscheidende Rolle. Denn dieser Indikator, auch als Liquiditäts- oder Säuretest bekannt, bietet einen Einblick in die kurzfristige Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens.

Die Kennzahl berücksichtigt dabei ausschließlich die liquiden Vermögenswerte, was sie zu einem präzisen Maßstab macht. Liquide Vermögenswerte umfassen dabei z. B. Barmittel, kurzfristige Wertpapiere und Forderungen, die schnell in Bargeld umgewandelt werden können. Die Liquidität 2. Grades gibt demnach an, wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, kurzfristige Verbindlichkeiten zu begleichen. Und das ohne dabei langfristige Vermögenswerte in Anspruch zu nehmen, die möglicherweise nicht sofort liquidiert werden können.

Berechnung

Quick Ratio = liquide Vermögenswerte / kurzfristige Verbindlichkeiten
Abb. 1) Formel zur Berechnung der Quick Ratio

Die Berechnung der Liquidität 2. Grades erfolgt, indem man die liquiden Vermögenswerte durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten teilt. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass nur die schnell verfügbaren Mittel berücksichtigt werden. Das ist essenziell um eine genaue Einschätzung der kurzfristigen Liquidität des Unternehmens zu erhalten.

Exkurs: Quick Ratio vs. Current Ratio
Die Current Ratio (Liquidität 3. Grades) ist eine Finanzkennzahl, die die Fähigkeit eines Unternehmens misst, kurzfristige Verpflichtungen mit seinen kurzfristigen Vermögenswerten zu decken. Sie wird berechnet, indem kurzfristige Vermögenswerte durch kurzfristige Verbindlichkeiten dividiert werden.

Im Unterschied dazu betrachtet die Quick Ratio nur die liquiden Vermögenswerte, also Barmittel, kurzfristige Wertpapiere und Forderungen, und ignoriert Lagerbestände. Der Hauptunterschied besteht somit darin, dass die Quick Ratio einen strengeren Maßstab für die Liquidität darstellt, da sie nur Vermögenswerte einbezieht, die schnell in Bargeld umgewandelt werden können.

Die Current Ratio gibt hingegen einen umfassenderen Überblick über die kurzfristige Liquidität, bezieht jedoch auch weniger liquide Vermögenswerte wie Lagerbestände mit ein.

Branchenspezifische Richtwerte

Die Aussagekraft der Quick Ratio hängt stark von der jeweiligen Branche ab. Während in kapitalintensiven Industrien wie der Automobilbranche oder im Maschinenbau eine Quick Ratio von über 1,0 kaum zu erreichen ist, gelten in dienstleistungs- und technologieorientierten Unternehmen oft deutlich höhere Werte als üblich.

Beispiel: Branchenvergleich
Unternehmen aus dem E-Commerce oder der Softwarebranche verfügen in der Regel über schlanke Lagerbestände und hohe kurzfristige Forderungen – dort sind Werte von 1,5 bis 2,0 keine Seltenheit.

Im Gegensatz dazu bewegen sich produzierende Unternehmen häufig im Bereich zwischen 0,7 und 1,0, ohne dass das auf Liquiditätsprobleme hindeuten muss.

Für Anleger bedeutet das: Die Quick Ratio sollte immer im Kontext der Branche analysiert werden. Denn ein scheinbar niedriger Wert kann völlig unbedenklich sein, während ein hoher Wert in einer anderen Branche übertrieben konservatives Kapitalmanagement oder mangelnde Investitionstätigkeit andeuten könnte. Erst durch den Vergleich mit lässt sich ein realistischeres Bild ableiten.

Sehr hohe Werte: Risiko oder Stärke?

Eine Quick Ratio von über 2,0 klingt auf den ersten Blick beruhigend – schließlich signalisiert sie, dass das Unternehmen selbst bei einem plötzlichen Umsatzrückgang in der Lage wäre, alle kurzfristigen Verbindlichkeiten mühelos zu begleichen.

Doch dieser vermeintliche Vorteil hat eine Kehrseite: Unternehmen mit dauerhaft überdurchschnittlicher Liquidität könnten es versäumen, überschüssige Mittel produktiv einzusetzen. Statt in Innovation, Wachstum oder Effizienz zu investieren, parken sie ihr Kapital ungenutzt in der Bilanz. Das mindert langfristig die Rendite und kann ein Indiz für ein vorsichtiges oder ineffizientes Management sein.

Für Anleger entscheidend: Wird die hohe Liquidität als strategische Reserve gehalten – etwa in Krisenzeiten oder vor einer großen Investition – oder fehlt es schlicht an Ideen und Dynamik? Besonders in wachstumsorientierten Branchen kann eine zu hohe Quick Ratio ein Warnsignal sein, das genauer hinterfragt werden sollte.

Berechnung

Praktische Anwendung für Privatanleger

Gerade für Privatanleger, die sich nicht ausschließlich auf das Bauchgefühl verlassen möchten, bietet die Quick Ratio einen konkreten Anhaltspunkt. Sie liefert Hinweise darauf, wie solide ein Unternehmen aufgestellt ist – und ob es im Ernstfall seine kurzfristigen Verpflichtungen zuverlässig bedienen kann. Doch warum ist das ausgerechnet für dich als Investor so entscheidend?

Warum ist die Quick Ratio relevant?

Als privater Investor ist es entscheidend, die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens zu verstehen, bevor du dein hart verdientes Geld investierst. Die Quick Ratio gibt dir dabei das Werkzeug in die Hand, um die Fähigkeit eines Unternehmens zur Deckung kurzfristiger Verbindlichkeiten zu bewerten. Das ist vor allem dann relevant, wenn du nach stabilen Investitionsmöglichkeiten suchst.

Die Verwendung dieser Kennzahl ist angesichts dessen besonders sinnvoll, da sie den Fokus auf die Liquidität legt. Somit vermittelt sie ein klareres Bild davon, wie gut ein Unternehmen finanziell für kurzfristige Verpflichtungen gerüstet ist.

Beispiel: Unternehmen A vs. B
Angenommen, Unternehmen A hat liquide Vermögenswerte von €600.000 und kurzfristige Verbindlichkeiten von €300.000. Die Quick Ratio beträgt in diesem Fall also 2,0 (600.000 / 300.000). Eine Quick Ratio über 1,0 signalisiert, dass das Unternehmen in der Lage ist, kurzfristige Verbindlichkeiten vollständig durch liquide Mittel zu decken.

Im Gegensatz dazu hat Unternehmen B liquide Vermögenswerte von €200.000 und kurzfristige Verbindlichkeiten von €250.000. Die Quick Ratio beträgt hier 0,8 (200.000 / 250.000). Eine Quick Ratio unter 1,0 weist darauf hin, dass das Unternehmen möglicherweise Schwierigkeiten haben könnte, kurzfristige Verbindlichkeiten zu erfüllen.

Quick Ratio im Research-Prozess nutzen

Privatanleger können die Quick Ratio als festen Bestandteil ihrer Fundamentalanalyse nutzen. Denn die Kennzahl liefert wertvolle Hinweise auf die finanzielle Stabilität eines Unternehmens – vor allem im Hinblick auf seine kurzfristigen Verpflichtungen. Das ist besonders in wirtschaftlich angespannten Zeiten wichtig, in denen Zahlungsströme ins Stocken geraten oder Finanzierungsbedingungen schwieriger werden.

Eine dauerhaft niedrige Liquidität 2. Grades kann darauf hindeuten, dass ein Unternehmen bei Umsatzrückgängen oder externen Schocks (z. B. Zinsanstiegen, Lieferkettenproblemen) schnell in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnte. Gerade für risikoaverse Anleger ist das ein Frühindikator, um potenziell instabile Unternehmen frühzeitig auszusortieren.

Umgekehrt signalisiert ein stabiler Quick-Ratio-Wert, dass das Unternehmen auch in turbulenten Marktphasen handlungsfähig bleibt. Kombiniert mit weiteren Kennzahlen wie der Eigenkapitalquote, dem Zinsdeckungsgrad oder dem Free Cashflow entsteht ein belastbares Bild zur finanziellen Qualität eines Unternehmens – eine solide Grundlage für langfristige Investmententscheidungen.

Fallbeispiel: Zalando vs. Deutsche Telekom

Während Zalando im Geschäftsjahr 2023 eine Quick Ratio von 1,4 auswies – was auf eine hohe kurzfristige Liquidität und geringe Lagerbestände hindeutet –, lag der Wert der Deutschen Telekom bei nur 0,6. Das wirkt auf den ersten Blick riskanter, ist jedoch typisch für Unternehmen mit hoher Kapitalbindung, langfristigen Investitionen und stabilen Cashflows.

Diese Gegenüberstellung zeigt, dass ein niedriger Wert nicht automatisch auf eine kritische Finanzlage hinweist. Entscheidend ist, ob die Quick Ratio zum Geschäftsmodell passt:
Zalando agiert als wachstumsorientierter Onlinehändler, bei dem Flexibilität und kurzfristige Zahlungsfähigkeit von zentraler Bedeutung sind. Die Telekom hingegen ist ein kapitalintensiver Infrastrukturkonzern, dessen Geschäftsmodell auf langfristiger Planbarkeit basiert.

Für Anleger bedeutet das: Die Liquidität 2. Grades muss immer im Kontext gelesen werden – sowohl in Bezug auf die Branche als auch auf die Unternehmensstrategie. Nur so lassen sich Fehlinterpretationen vermeiden und fundierte Investmententscheidungen treffen.

Quick Ratio über 1,0

Warum ist eine Quick Ratio über 1,0 wichtig?

Die Liquidität 2. Grades ist mehr als nur eine Zahl. Sie liefert vielmehr wertvolle Einblicke in die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Dies gilt insbesondere in Bezug auf seine kurzfristige Liquidität. Eine Quick Ratio über 1,0 ist – wie eben erwähnt – von besonderer Bedeutung. Denn sie signalisiert, dass ein Unternehmen in der Lage ist, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten vollständig durch liquide Mittel zu decken. Im Folgenden haben wir dir einige Gründe zusammengefasst, warum dies für private Investoren von Relevanz ist.

1. Handlungsfähigkeit in finanziellen Engpässen

Eine Quick Ratio über 1,0 gibt an, dass ein Unternehmen genügend liquide Mittel besitzt, um kurzfristige Verbindlichkeiten ohne Schwierigkeiten zu bedienen. Dies ist besonders wichtig in wirtschaftlich unsicheren Zeiten oder bei unvorhergesehenen Ereignissen. Unternehmen mit einer Quick Ratio über 1,0 sind somit besser in der Lage, finanzielle Engpässe zu überstehen, ohne auf kostspielige Fremdkapitalaufnahmen zurückgreifen zu müssen.

2. Reduziertes Risiko von Zahlungsverzug

Private Investoren suchen oft nach stabilen Unternehmen, die in der Lage sind, ihre finanziellen Verpflichtungen pünktlich zu erfüllen. Eine Quick Ratio über 1,0 signalisiert, dass das Unternehmen finanziell gut aufgestellt ist und ein geringeres Risiko von Zahlungsverzögerungen oder Zahlungsausfällen besteht. Dies trägt dazu bei, das Risiko im Portfolio zu minimieren und langfristig stabilere Erträge zu erzielen.

3. Strategische Positionierung für Chancen

Eine ausreichende Quick Ratio bietet Unternehmen nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch Flexibilität. Mit genügend liquiden Mitteln können Unternehmen mögliche Chancen schneller nutzen – sei es durch gezielte Investitionen, Akquisitionen oder Expansion. Private Investoren profitieren von Unternehmen, die strategisch und agil auf den Markt reagieren können.

4. Vertrauensbildende Maßnahme für Investoren

Eine Quick Ratio über 1,0 ist auch ein Vertrauensindikator für Investoren. Private Anleger neigen dazu, bevorzugt Unternehmen mit einer soliden finanziellen Basis zu wählen. Denn dies deutet darauf hin, dass das Management verantwortungsbewusst mit den finanziellen Ressourcen umgeht. Dieses Vertrauen bildet die Grundlage für langfristige Investitionsbeziehungen.

Beispiel: Quick Ratio über 1 vs. unter 1
Nehmen wir an, Unternehmen C hat eine Quick Ratio von 1,5. Das bedeutet, dass es €1,50 liquide Mittel für jeden Euro kurzfristige Verbindlichkeit besitzt. In einer unvorhergesehenen Situation wie einem plötzlichen Wirtschaftsabschwung ist Unternehmen C demnach gut gerüstet, um seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen.

Unternehmen D hingegen hat eine Quick Ratio von 0,8. In herausfordernden Zeiten wird Unternehmen C daher wahrscheinlich weniger auf Fremdkapital angewiesen sein und möglicherweise sogar strategische Investitionen tätigen können. Währenddessen hat Unternehmen D eventuell mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen.

Eine Quick Ratio über 1,0 bietet somit Sicherheit, minimiert finanzielle Risiken und schafft ein Umfeld, in dem Unternehmen flexibel und chancenorientiert agieren können.
Strategie; Optionskombinationen

Anwendung im Optionshandel

Auch für Optionshändler – insbesondere im Stillhaltergeschäft – kann die Quick Ratio ein entscheidendes Auswahlkriterium sein. Wer z. B. regelmäßig Cash Secured Puts auf Einzelaktien schreibt, sollte genau prüfen, wie solide das Unternehmen finanziell dasteht. Denn: Im Worst Case übernimmst du die Aktie – und willst natürlich kein angeschlagenes Unternehmen im Depot haben. Gerade in volatilen Marktphasen oder Seitwärtsbewegungen – typische Szenarien für Stillhalterstrategien – erhöht eine stabile Liquidität 2. Grades die Wahrscheinlichkeit, dass dein Basiswert keine bösen Überraschungen bereithält.

Besonders bei längeren Laufzeiten oder schwankungsanfälligen Branchen kann die Quick Ratio so als zusätzlicher Filter dienen, um defensive Titel mit geringem Insolvenzrisiko auszuwählen. In Kombination mit weiteren Kennzahlen wie der Eigenkapitalquote oder der Zinslast ergibt sich ein robusteres Fundament für die Optionsstrategie.

Was sind Optionen?

Kurz gesagt: Optionen sind Finanzinstrumente, die dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht geben, eine Aktie zu einem festgelegten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt zwei Haupttypen von Optionen: Kaufoptionen (Calls) und Verkaufsoptionen (Puts).

In unserem Beitrag zum Thema „Was sind Optionen?“ findest du alle weiteren interessanten Infos zu dieser Frage.

Fazit

Die Quick Ratio – oder Liquidität 2. Grades – ist weit mehr als nur eine Kennzahl in der Bilanz. Für private Investoren bietet sie einen wertvollen Einblick in die kurzfristige Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens und hilft dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen.

Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder bei der Auswahl von Einzeltiteln für langfristige Investments und Stillhalterstrategien lohnt sich ein genauer Blick auf die Liquiditätslage. Doch wie bei jeder Kennzahl gilt: Nur im Zusammenspiel mit anderen Finanzkennzahlen und im Branchenkontext entfaltet die Quick Ratio ihre volle Aussagekraft.

Checkliste: Wie du die Quick Ratio richtig einordnest

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