ezzy » Geld anlegen » In Gold investieren: Zeitloses Edelmetall oder überbewerteter Mythos?
Gold übt seit Jahrtausenden eine besondere Faszination auf die Menschheit aus. Es glänzt nicht nur im Schmuckkästchen, sondern auch im Depot. Doch was steckt heute hinter dem Hype um das gelbe Metall? Und ist es wirklich sinnvoll, in Gold zu investieren – gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten, Inflation und schwankender Aktienmärkte? In diesem Blogpost gehen wir diesen Fragen auf den Grund – praxisnah, leicht verständlich und mit einem klaren Fokus auf private Investoren, die nach soliden Einkommensmöglichkeiten suchen.
Gold ist ein Edelmetall mit begrenzter Verfügbarkeit – und genau das macht es für viele Anleger so interessant. Investieren in Gold bedeutet, sein Kapital entweder direkt in physisches Gold (z. B. Goldbarren oder Münzen) oder indirekt über Finanzprodukte wie Gold-ETFs, ETCs oder Zertifikate anzulegen.
Physisches Gold wird oft wegen seiner „greifbaren“ Sicherheit geschätzt. Das heißt, du hältst etwas Echtes in den Händen – ein beruhigendes Gefühl, vor allem in Krisenzeiten. Besonders beliebt sind dabei Goldbarren (ab 1g bis 1kg) und Anlagemünzen wie der Krügerrand oder Wiener Philharmoniker. Wer es bequemer mag, setzt hingegen auf börsengehandelte Produkte, mit denen sich Gold einfach ins Portfolio holen lässt, ohne einen Safe im Wohnzimmer aufstellen zu müssen.
Der Unterschied: Während physisches Gold dir direkt gehört, bist du bei ETFs und ETCs lediglich Anteilseigner eines Sammelbestands oder Schuldners eines Emittenten. Wichtig ist deshalb, ob es sich um echtes Sondervermögen oder eine Inhaberschuldverschreibung handelt – letzteres ist im Insolvenzfall riskanter. Auch die steuerliche Behandlung unterscheidet sich je nach Produkt.
Gold gilt als „sicherer Hafen“. In wirtschaftlich turbulenten Zeiten flüchten viele Investoren daher in Gold, um ihr Vermögen zu schützen. Während Aktien in Krisen oft stark schwanken, konnte sich Gold in der Vergangenheit als stabilisierender Faktor im Depot erweisen – so etwa während der Finanzkrise 2008 oder der Coronapandemie 2020.
Ein weiteres Argument: Inflationsschutz. In den 1970er-Jahren – einer Phase hoher Teuerung – verdreifachte sich der Goldpreis innerhalb weniger Jahre. Auch in den 2010er-Jahren stieg Gold deutlich an, als die Eurokrise viele Anleger verunsicherte. Gold „konserviert“ somit reale Kaufkraft – auch über Jahrzehnte hinweg.
Ein Portfolio mit Goldanteil ist dadurch oft weniger volatil und besser gewappnet für wirtschaftliche Extremphasen. Analysen (z. B. Reuters) verweisen auf die wertstabilisierende Rolle von Edelmetallen in gemischten Depots. Besonders in Phasen negativer Realzinsen kann Gold seinen Status als Werterhalt somit unter Beweis stellen.
Ein Blick auf die historische Entwicklung zeigt deutlich, warum viele Anleger auf Gold setzen. Die folgende Abb. 1) veranschaulicht den Goldpreisverlauf der letzten 25 Jahre – inklusive der starken Anstiege während Krisenzeiten und den zwischenzeitlichen Rücksetzern. Gerade diese langfristige Perspektive hilft dabei, Gold als strategisches Investment besser einzuordnen.
Zu den Vorteilen, wenn du in Gold investieren möchtest, zählt neben der Stabilität vor allem die eben erwähnte Inflationsabsicherung. Denn Gold hat in den letzten Jahrzehnten oft an Wert gewonnen, wenn die Kaufkraft des Geldes gesunken ist. Außerdem ist es global anerkannt – ein universelles Zahlungsmittel in Extremsituationen. Auch steuerlich ist physisches Gold interessant: Wer Goldbarren oder -münzen länger als ein Jahr hält, kann Kursgewinne beim Verkauf in Deutschland steuerfrei realisieren (§ 23 EStG).
Gold ist außerdem liquide – weltweit handelbar – und unterliegt keinen Bonitätsrisiken wie Unternehmensanleihen. Es kann nicht „pleitegehen“ und ist damit ein realer Wert. Auch Zentralbanken halten große Goldreserven, was die Bedeutung von Gold als Sicherheitsanker ebenfalls unterstreicht.
Ein Nachteil: Gold wirft keine laufenden Erträge ab. Zudem musst du beim Kauf mit Aufschlägen rechnen – bei Barren bis zu 3%, bei Münzen teils bis 6%. Dazu kommen Lagerkosten: Bankschließfächer kosten ca. €30 bis €90 im Jahr, hochwertige Heimtresore mit Versicherungsschutz liegen bei mehreren Hundert Euro Anschaffungskosten.
Besonders bei häufigen Käufen oder Verkäufen kann auch der sogenannte Spread (Differenz zwischen An- und Verkaufspreis) ins Gewicht fallen. Wer langfristig denkt, kann diese Kosten durch Wertzuwächse jedoch ausgleichen. Bei ETFs oder ETCs fallen hingegen jährliche Verwaltungsgebühren an, die sich langfristig auf die Rendite auswirken können.
Du kannst Gold als physische Barren oder Münzen kaufen – etwa bei Banken, Scheideanstalten (z. B. Moroder, ESG, Pro Aurum) oder online. Achte dabei auf die gängigen Stückelungen (1g, 10g, 100g, 1oz etc.) und auf seriöse Anbieter mit LBMA-Zertifizierung (London Bullion Market Association). Wichtig ist auch die Frage der Lagerung: Zuhause (versichert), im Bankschließfach oder in Hochsicherheitslagern wie in Zürich oder Frankfurt?
Ein weiterer Punkt ist die Anonymität: In Deutschland darfst du bis zu einem Betrag von €2000 (Stand 2025) anonym Gold kaufen – das kann bei bestimmten Szenarien ein interessantes Argument sein. Darüber hinaus ist die Identifikation nach dem Geldwäschegesetz erforderlich.
Eine interessante Alternative sind Goldsparpläne – besonders für Anleger mit begrenztem Budget. Anbieter wie philoro, Degussa oder auch die ReiseBank ermöglichen bspw. monatliche Käufe ab €25. Der Vorteil: Du profitierst vom Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average-Effekt) und verteilst dein Risiko besser. Zudem bist du nicht von einem einzigen Einstiegszeitpunkt abhängig.
Allerdings solltest du die Gebührenstruktur genau prüfen: Manche Sparpläne verlangen Verwaltungsgebühren oder Aufschläge, die sich im Laufe der Jahre summieren können. Vergleichen lohnt sich also. Besonders spannend: Einige Anbieter lagern das erworbene Gold in deinem Namen ein, andere sammeln es in Sammelbeständen – mit unterschiedlichen rechtlichen Folgen.
Gold ETFs oder ETCs sind besonders für Anleger attraktiv, die einfach und kostengünstig in Gold investieren wollen. Sie spiegeln den Goldpreis meist 1:1 wider und sind über normale Depots handelbar. Produkte wie der iShares Physical Gold ETC, Xetra-Gold oder WisdomTree Physical Gold zählen zu den beliebtesten in Europa.
Der Vorteil liegt auf der Hand: keine Lagerkosten, einfache Handelbarkeit, tägliche Verfügbarkeit und niedrige Einstiegshürden. Viele ETFs können außerdem bereits ab wenigen Euro gekauft werden – ideal für Einsteiger.
Rechtlich sind viele vermeintliche ETFs eigentlich ETCs – also Inhaberschuldverschreibungen. Der Unterschied ist wichtig: Ein ETF gehört zum Sondervermögen und ist im Insolvenzfall des Anbieters geschützt. Bei ETCs besteht ein Emittentenrisiko, auch wenn manche Anbieter dies durch physische Goldhinterlegung absichern.
Tipp: Achte auf transparente Produktinformationen im Factsheet – insbesondere zur Lagerstelle des Goldes, zur physischen Besicherung und zur Kostenquote (TER). Die meisten Gold-ETCs liegen bei rund 0,15% bis 0,40% jährlich. Bei manchen Produkten besteht sogar die Möglichkeit, dir das Gold physisch ausliefern zu lassen – meist ab einem Mindestwert.
Gold ist kein Allheilmittel, aber eine wertvolle Ergänzung im Portfolio. Wer in Gold investieren möchte, sollte seine persönlichen Ziele, den Anlagehorizont und die Risikobereitschaft kennen. Ob physisch oder über ETFs – wichtig ist die richtige Mischung.
Gerade in einer Welt voller Unsicherheiten bietet Gold Stabilität, Werterhalt und ein gutes Gefühl. Aber: Der Einstieg sollte wohlüberlegt erfolgen – und mit System. Vielleicht ist genau jetzt der Moment, deinem Depot etwas Glanz zu verleihen.
Wir denken, dass es heute für viele Privatinvestoren einen einfachen Weg gibt selbst die Zügel in die Hand zu nehmen und Einnahmen an der Börse zu erwirtschaften. So geht’s!
Ja, Gold kann als langfristige Absicherung gegen Inflation und Krisen dienen. Es bietet Stabilität im Depot, sollte aber nur einen Teil deiner Gesamtstrategie ausmachen.
Viele Experten empfehlen zwischen 5% und 10% des Gesamtvermögens in Gold zu investieren, abhängig von deiner Risikobereitschaft und deiner übrigen Anlagestruktur.
Beides hat Vorteile. Münzen wie der Krügerrand sind weltweit handelbar und oft günstiger im Stückpreis. Barren bieten bei größeren Summen geringere Aufschläge. Wichtig: Immer auf LBMA-Zertifizierung achten.
Ein Gold-ETF ist Sondervermögen und im Insolvenzfall geschützt. Ein ETC ist eine Schuldverschreibung – hier besteht ein Emittentenrisiko. Achte immer auf die Produktstruktur im Factsheet.
Ja, physisches Gold ist nach einer Haltefrist von mindestens 12 Monaten in Deutschland steuerfrei (§ 23 EStG). Bei Gold-ETCs gelten andere steuerliche Regeln, abhängig vom Produkt.
Ja, in Deutschland ist ein anonymer Kauf bis zu €2000 (Stand 2025) möglich. Darüber hinaus ist ein Identitätsnachweis nach Geldwäschegesetz erforderlich.
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