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Die sogenannte Moneyness (dt. Geldnähe) ergibt sich schlicht aus dem rechnerischen Abstand vom aktuellen Kurs des Basiswertes und dem Strike-Preis (“Geld”) der Option.
Damit drückt sie die monetäre “Entfernung” aus, wie weit die Option noch von ihrer Ausübung entfernt ist. Da Kauf- und Verkaufsoptionen (Call- bzw. Put-Optionen) eine gegenläufige Ausübungsmechanik haben, wird die Moneyness bei den beiden Optionsarten unterschiedlich berechnet:
Ist die Moneyness einer Option positiv (> 0), so ist die Option “im Geld” (In-The-Money; ITM) und besitzt damit einen inneren Wert. Eine Option, die zum Verfallszeitpunkt im Geld ist, wird vom Optionsinhaber ausgeübt werden.
Liegt die Moneyness einer Option exakt oder sehr nahe bei 0, ist sie “am Geld” (At-The-Money; ATM).
Eine negative Moneyness (< 0) steht für eine Option “aus dem Geld” (Out-of-The-Money; OTM). Eine solche Option besitzt keinen inneren Wert. Ist die Option zum Verfallszeitpunkt aus dem Geld, wird sie nicht ausgeübt und verfällt wertlos.
Die Moneyness ist entsprechend entscheidend, wenn es um die Ausübung und damit den Ausgang des Optionsgeschäftes geht.
Beispiel: Steht die Pfizer-Aktie zur Fälligkeit einer Put-Option mit 45$-Strike bei 43$, so ergibt sich eine Moneyness von +2$. Man bezeichnet die Option als im Geld (In-The-Money; ITM). Steht die Pfizer-Aktie im gegenteiligen Fall bei über 45$, so ist die Option aus dem Geld (Out-of-The-Money; OTM).
Beispiel: Steht die Pfizer-Aktie zur Fälligkeit einer Call-Option mit 45$-Strike bei 43$, so ergibt sich eine Moneyness von -2$. Man bezeichnet die Option als aus dem Geld (Out-of-The-Money; OTM). Steht die Pfizer-Aktie im gegenteiligen Fall bei über 45$, so ist die Option im Geld (In-The-Money; ITM).
Notiert der Basiswert jeweils am Strike-Preis, spricht man von einer Option am Geld (At-The-Money; ATM).
Der Inhaber wird die Option immer dann ausüben, wenn ihm die Ausübung Vorteile gegenüber dem regulären Kauf bzw. Verkauf an der Börse verschafft. Dies ist dann der Fall, wenn die Option zum Verfallstag im Geld notiert bzw. einen inneren Wert hat.
Beispiel: Steht die Pfizer-Aktie zur Fälligkeit einer Call-Option mit 45$-Strike bei 47$, so ergibt sich eine Moneyness von +2$. Der Inhaber wird seine Call-Option (das Recht, Pfizer-Aktien zu 45$ zu kaufen) zum Verfallstermin ausüben – da ihm die Option ermöglicht, die Pfizer-Aktien 2$ günstiger als regulär über die Börse zu erwerben.
Insofern drückt die Moneyness zum Verfallszeitpunkt genau den monetären Vorteil aus, den die Optionsausübung im Vergleich zum Kauf bzw. Verkauf an der Börse mit sich bringt.
Anders als der Optionsinhaber, setzt der Verkäufer der Option auf einen wertlosen Verfall der Option – dieser tritt ein, wenn die Option zum Verfallstag aus dem Geld notiert.
Die folgende Tabelle soll die möglichen Konstellationen veranschaulichen:
Kurs des Basiswertes zur Fälligkeit | Option | Der Käufer… | Der Verkäufer… | |
Put | Über Strike | Aus dem Geld und damit wertlos | Übt die Option nicht aus und verliert den initial gezahlten Optionspreis | Hat den maximalen Gewinn (= initiale Optionsprämie) realisiert |
Unter Strike | Im Geld – sie hat eine positive “Moneyness”, den sog. Inneren Wert | Übt die Option aus und profitiert vom garantierten Verkaufspreis | Muss die Aktie zum Strike-Preis kaufen – darf die Prämie allerdings behalten | |
Call | Über Strike | Im Geld – sie hat eine positive “Moneyness”, den sog. Inneren Wert | Übt die Option aus und profitiert vom garantierten Kaufpreis | Muss die Aktie zum Strike-Preis verkaufen – darf die Prämie allerdings behalten |
Unter Strike | Aus dem Geld und damit wertlos | Übt die Option nicht aus und verliert den initial gezahlten Optionspreis | Hat den maximalen Gewinn (= initiale Optionsprämie) realisiert |
Die Moneyness spielt eine ebenso große Rolle, was den Börsenpreis bzw. Wert der Option angeht:
Je weiter die Option aus dem Geld ist, desto geringer ihr Wert – da das “versicherte Ereignis” dann mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit eintritt. Eine Option am Geld führt (speziell auch bei stark schwankenden Basiswerten) zu höheren Optionspreisen – da das “versicherte Ereignis” nun mit höherer Wahrscheinlichkeit eintritt. Je weiter die Option im Geld ist, desto stärker baut sich der Optionspreis durch den zunehmenden inneren Wert aus – da der wirtschaftliche Vorteil durch eine Optionsausübung für den Käufer immer größer wird.
Die folgende Abbildung zeigt zwei Put-Optionen. Der PFE JAN20’23 50.0 Put notiert im Geld, der PFE JAN20’23 42.0 Put notiert aus dem Geld.
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