Der Break-Even im Handel mit Optionen

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen

Der Begriff „Break-Even“ ist sicherlich vielen aus dem BWL-Unterricht bekannt. Es dreht sich dabei (auch: Break-Even-Point; BEP) alles um die Frage:

„Wann wird mein Geschäft profitabel sein? Wann erreiche ich die Gewinnzone?“

Das gleiche Prinzip gilt für den Optionshandel

Der Break-Even-Point beschreibt den Preis des Basiswertes, ab dem ein Optionsgeschäft in der Gewinnzone landet.

Wo der Break-Even genau liegt, hängt vom individuellen Optionstrade ab. Genauer:

Das klingt zunächst nach vielen komplexen Faktoren. Keine Sorge: Der genaue Break Even deines Trades wird dir in aller Regel vor dem Absetzen der entsprechenden Order zahlenmäßig und visuell in der Ordermaske angezeigt. Somit kennst du das „Gewinn-Verlust-Profil“ deines Trades bereits vor Eröffnung genau.

Beispiel 1: Break Even und Short Put

Im Beispiel soll ein einfacher Short Put verkauft werden. Der gewählte Basispreis (Strike) liegt bei $150 und der Marktpreis des Puts wird für die Verkäuferseite mit $2,37 (somit $237 Optionsprämie) angegeben.

Im Fall eines Short Puts leitet sich der Break Even sehr simpel her: Sobald der Put verkauft wird, landen die $237 Prämie direkt auf dem Konto und somit auf der „Habenseite“ des Optionshändlers. Der Break Even leuchtet nun die Grenze zwischen Gewinn- und Verlustzone aus. Da der Put (im Fall der Ausübung) dazu verpflichtet, den Basiswert zum Strike-Preis (hier $150) zu kaufen und die Optionsprämie in jedem Fall behalten werden darf, ergibt sich Folgendes:

Break-Even Short Put = Strike – Optionsprämie

Der Basiswert dürfte also auf bis zu $147,63 fallen ($150 – $2,37), erst dann beginnt die Verlustzone. Bevor der Put verkauft wird, sind außerdem alle genannten Informationen in der Ordermaske ablesbar (siehe Abb. 1).

Ordermaske und Break Even

Abb. 1) Ordermaske Short Put und Break Even

Das Auszahlungsdiagramm

Der BEP definiert den Übergang von der Gewinn- in die Verlustzone bzw. umgekehrt. In simplen Fällen gibt es einen Break-Even-Point. Bei einem komplexen Optionstrade kann es hingegen zwei Points geben.

Das erscheint zunächst komplex – mit einer einfachen Visualisierung in Form eines Auszahlungsdiagramms („Pay off Diagram“) können der BEP sowie die Gewinn- und Verlustzone sehr leicht abgelesen werden. Das Auszahlungsdiagramm beschreibt darüber hinaus den möglichen Verlauf eines Optionsgeschäfts genauer: Es zeigt den möglichen Gewinn oder Verlust (Y-Achse) einer Option (oder einer Kombination von Optionen) in Abhängigkeit vom Kurs des Basiswertes (X-Achse). Somit eignet es sich gut, um sich bereits im Vorfeld mit verschiedenen Szenarien des Geschäfts bzw. der gewählten Optionsstrategie vertraut zu machen.

Break Even im Auszahlungsdiagramm eines simplen Short Put

Der oben ausgeführte Short Put hätte somit folgendes Auszahlungsdiagramm (siehe Abb. 2).

Auszahlungsdiagramm Short Put

Abb. 2) Auszahlungsdiagramm eines Short Put
Aus dem Diagramm lässt sich leicht Folgendes ablesen:

Der Verkäufer eines Short Put beginnt seinen Trade somit über dem Break Even und in der Gewinnzone. Hier liegt ein wesentlicher Unterschied zum Käufer einer Put-Option.

Beispiel 2: Break Even und Long Put

Nun sehen wir uns die Käuferseite des gleichen Puts an. Der gewählte Basispreis (Strike) liegt weiterhin bei $150. Der Marktpreis des Puts wird für die Käuferseite mit $2,45 (somit $245 Gesamtkosten für die Optionsposition) angegeben.  Der geringfügige Preisunterschied zur Verkäuferseite liegt an der Ankauf-Verkauf-Spanne (Spread) der Option, die $8 (2,45 – 2,37 = 0,08) beträgt.

Abgesehen vom Spread ergibt sich für einen Long Put ebenfalls Folgendes:

Break-Even Long Put = Strike – Optionsprämie


Abb. 3) Ordermaske Long Put und Break Even

Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied, der im Auszahlungsdiagramm des Long Put sichtbar wird: Da der Optionskäufer den Preis der Option bezahlen muss (und ihn nicht wie der Verkäufer als Prämie einnimmt), startet der Käufer des Puts in der Verlustzone.

Das bedeutet, er muss im Beispiel zunächst $245 ausgeben, um seine Position zu eröffnen – ein „Minus“, das er durch Gewinne in der Optionsposition erst wieder verdienen muss. Er hat zwar denselben Break Even, ist im Unterschied zum Optionsverkäufer jedoch zunächst darauf angewiesen, dass sich die Position in die Gewinnzone „kämpft“.

Der Optionskäufer ist also darauf angewiesen, den Break Even mit seinem Trade während der Optionslaufzeit zu überwinden. Der Optionsverkäufer hingegen startet bereits in der Gewinnzone und möchte insofern nicht, dass der Break Even in Richtung Verlustzone durchschritten wird.

Auszahlungsdiagramm Long Put

Abb. 4) Auszahlungsdiagramm eines Long Put

Beispiel 3: Break Even und Short Strangle

Die große Stärke der oben beschriebenen Auszahlungsdiagramme liegt vor allem in der Visualisierung komplexerer Trades, wie das folgende Beispiel des Short Strangles veranschaulicht: Da beim Short Strangle zwei Optionen gleichzeitig gehandelt werden (Kombination aus einem Short Put und einem Short Call), hat dieser Optionstrade zwei Break-Even-Points. Das Auszahlungsdiagramm in Abb. 5) zeigt, wo diese Punkte sowie die Gewinn- und Verlustzone liegen.

Auszahlungsdiagramm Short Strangle

Abb. 5) Auszahlungsdiagramm eines Short Strangle

Auch bei komplexeren Trades werden der BEP sowie das Auszahlungsdiagramm direkt in der Handelsoberfläche angezeigt. So kennst du als Optionshändler das Gewinn- und Verlustprofil deines Trades bereits vor dem Einstellen der Order genau.

Die folgende Abb. 6) aus der Trader Workstation stellt beispielhaft das Performance-Profil eines Short Strangle dar. Mit einem Mausklick kann die Position dabei als Combo-Order platziert werden.

Combo-Order und Break-Even

Abb. 6) Performance-Profil eines Short Strangle in der Trader Workstation

Den Break Even tracken

Der bisherige Fokus lag auf dem Break Even eines einzelnen Trades, der wiederum aus einer oder mehreren Optionspositionen bestehen kann. Doch was passiert, wenn der Trade im Laufe der Position „gemanaged“ werden muss? Sprich: Was, wenn z. B. ein Short Put gerollt wird?

Rollen: Das Rollen beschreibt den Vorgang, bei dem ein Anleger eine bestehende (z. B. Short-Put-)Option schließt und gleichzeitig eine neue Position eröffnet. Diese neue Position hat dann ein neues Fälligkeitsdatum und/oder einen anderen Strike-Preis. Ziel ist es, durch Rollen eine bessere Positionierung im Markt zu erreichen, das heißt konkret:

  • Man verlängert die Laufzeit, um der Position mehr Zeit zu geben, profitabel zu werden.

  • Hauptsächlich verbessert man durch einen neuen Strike-Preis und/oder das Einnehmen einer neuen Optionsprämie den Break Even.

Durch Rollen kann man also nachteiligen Marktbewegungen temporär „ausweichen“.

Beispiel: Rollen
Angenommen, der beschriebene Put (Strike $150, Prämie $237, Break Even $147,63) entwickelt sich für den Anleger nachteilig: Kurz vor dem Fälligkeitsdatum der Option notiert die Aktie bei §148 und damit zwar weiterhin in der Gewinnzone, jedoch unterhalb des Strike von $150, was zur Ausübung des Puts führen würde. Der Anleger möchte das verhindern.

Er entschließt sich dazu, den Put zu rollen und kauft ihn zunächst für $100 zurück. Gleichzeitig verkauft er einen neuen Put. Der Anleger wählt zudem einen neuen Strike (z. B. $149), eine neue längere Laufzeit und erhält dafür eine neue Optionsprämie, z. B. $188.

Durch das Rollen entstehen somit schließlich zwei Effekte, die auf den Break Even wirken:

  • Die Optionsprämie steigt per Saldo ($237 – $100 + $188) auf $325
  • Der Strike wird auf $149 „nach unten gerollt“

Der neue Break Even beträgt dann $145,75 ($149 – $3,25). Er ist somit fast $2 niedriger als jener der ursprünglichen Position, der bei $147,63 lag.

Fazit

Der Break Even ist im Optionshandel nur zu Beginn einer Position konstant. Nutzt man die Flexibilität im Optionshandel und rollt seine Positionen gelegentlich, um seine Marktposition zu verbessern, verschiebt sich der Break Even bei jedem Rollmanöver.

Die Abb. 7) soll symbolisch zeigen, wie der Break Even einer Position nach und nach nach unten verschoben werden kann.

Break-Even und Prämieneinnahmen

Abb. 7) Verschieben des Break Even nach unten
Wichtig!
In aller Regel "kennt" dein Handelstool nur den BEP der neuesten Option entlang der "Roll-Strecke". Der Break Even der vorherigen Optionen verwässert oder verschwindet oft im Tooling.

Doch wie kann man den Überblick behalten? Es empfiehlt sich, den Break Even "über die Rollmanöver hinweg" in einer kleinen Tabelle zu notieren und zusammenhängende Positionen zu nummerieren. So ist auch nach mehrmaligen Rollen einer Position der BEP klar ablesbar und man weiß zu jedem Zeitpunkt, wo die Gewinnzone eines "adjustierten" Trades liegt. 

Die folgende Abb. 8) zeigt eine mögliche Tracking-Tabelle, befüllt mit dem beschriebenen Beispiel.

Break Even Tracking

Abb. 8) Break Even Tracking
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