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Strategien für den Handel mit Optionen
Bekanntlich ist der Optionshandel eine schillernde Welt – mit einem großen Vorteil. Denn für jeden denkbaren Anlegertyp gibt es Strategien mit unterschiedlichem Komplexitätsgrad, Risiko-Renditeprofil, Zeiteinsatz und für nahezu jede Depotgröße.
Mit anderen Worten bedeutet das, jede Strategie hat ihre ganz eigenen Spielregeln – von komplex bis sehr einfach, von riskant bis risikominimierend. Wichtig ist daher, nicht außerhalb dieser Regeln zu experimentieren, sondern die Strategie zu verstehen und so abzufahren, wie sie gedacht ist.
Zusammenfassend: Es gibt für jeden die passende Strategie – entscheidend ist, dass du deine Strategie bewusst auswählst und konsequent danach handelst.
Überblick: die wichtigsten Optionsstrategien
Im jeweils weiterführenden Artikel findest du dann die Erklärung zur entsprechenden Strategie, Tipps zum Aufsetzen, das Auszahlungsprofil und viele weitere Infos.
Strategie | Ziel | Komplexität | Marktrichtung | Volatilität |
Cash Secured Put | Einkommen generieren, günstigerer Einstieg in Aktien | Gering | Bullish oder neutral zum Aktienkauf | fallend |
Covered Call | Einkommen generieren | Gering | Bearish oder neutral zum Aktienverkauf | fallend |
Long Put | Depot-Absicherung, Spekulation auf fallende Kurse | Gering | Bearish | steigend |
Long Call | Depot-Absicherung, Spekulation auf steigende Kurse | Gering | Bullish | gering |
Bull Put Spread | Einkommen generieren – weniger Risiko als einfacher Short Put | Mittel | Bullish | neutral |
Bull Call Spread | Absicherung, Spekulation auf steigende Kurse – weniger Risiko als einfacher Long Call | Mittel | Bullish | neutral |
Bear Put Spread | Absicherung, Spekulation auf fallende Kurse – weniger Risiko als einfacher Long Put | Mittel | Bearish | neutral |
Bear Call Spread | Einkommen generieren – weniger Risiko als einfacher Short Call | Mittel | Bearish | neutral |
Protective Collar | Absicherung einer Aktienposition gegen Kursverluste | Mittel | Bearish / Neutral | neutral |
Long Strangle & Long Straddle | Einkommen in Phasen starker Kursbewegung generieren | Mittel-Hoch | Stark fallend oder stark steigend | steigend |
Short Strangle & Short Straddle | Einkommen in Seitwärtsphase generieren – ohne Verlustbegrenzung | Mittel | Neutral | fallend |
Iron Condor | Einkommen in Seitwärtsphase generieren – mit Verlustbegrenzung | Hoch | Neutral | neutral |
Tipps und Ideen für Optionsstrategien
Risikomanagement
Jede Strategie hat ihr ganz eigenes Risikoprofil und dieses sollte dir immer geläufig sein. Das Auszahlungsdiagramm der jeweiligen Strategie hilft dabei, beispielsweise den maximalen Gewinn und maximalen Verlust zu verstehen und deinen Trade bei Bedarf anzupassen oder zu schließen.
Lerne und sammle eigene Erfahrung
Den größten Lerneffekt hat man bekanntlich „by doing“. Wenn du also eine passende Strategie gewählt hast, dann solltest du also beginnen, sie auszuführen und so in kleinen Schritten Erfahrung aufzubauen. Oft ist es dabei sinnvoll, die jeweilige Strategie möglichst risikoarm aufzusetzen und sich mit steigender Erfahrung seiner tatsächlichen Risikotoleranz anzunähern. Dann wirst du sehen, dass dir jeder Trade in jeder neuen Marktlage neuen Erkenntnisgewinn bringt, und zwar besonders zu Beginn. Achte dabei jedoch stets auf das maximale Verlustrisiko! Du kannst am Anfang auch mit sogenanntem Paper Trading starten. Dabei handelt es sich um risikofreies Training in einer häufig kostenlos bereitgestellten Simulationsumgebung mit echten Marktdaten.
Selbstreflexion
Es ist noch kein „Optionsmeister“ vom Himmel gefallen. Auf deiner Lernreise ist es also wichtig, positive sowie negative Geschäfte gedanklich noch einmal zu reflektieren, daraus zu lernen und in Zukunft besser zu handeln. Dabei kann es helfen, beispielsweise ein „Trading-Tagebuch“ zu führen.
Dokumentation und Performance-Tracking
Wie bei jeder professionellen Vorgehensweise ist die Messung des eigenen Erfolgs wichtig, und zwar vor allem um bei Bedarf justieren zu können. Denn speziell im Optionshandel sollte man nicht impulsiv oder gar planlos agieren. Dafür ist eine saubere Dokumentation der eigenen Trades wichtig. Viele Broker bieten zudem kostenfrei diverse Reportings und Analysetools an (beim verbreiteten Anbieter Interactive Brokers heißt diese Funktion Portfolio Analyst). Die folgende Abb. 1) zeigt dazu eine simple Tracking-Tabelle mit üblichen Feldern.
Simulation von Strategien
Obwohl Optionsstrategien teilweise komplex erscheinen, sind sie dennoch immer aus Standardkomponenten zusammengesetzt. Der Unterschied liegt nun beispielsweise in der Anzahl der kombinierten Optionen (eine, zwei, drei, …), der Art der kombinierten Optionen (Put oder Call), der Ausrichtung (long oder short) und den gewählten Strike-Preisen.
Das heißt, durch die Standardisierung dieser „Zutaten“ können Strategien sehr einfach simuliert werden. Denn man kann sehr einfach individuelle Auszahlungsdiagramme generieren und sieht im Vorfeld, welche Auswirkung nun eine konkrete Bewegung im Basiswert auf die Performance der Strategie tatsächlich hat. Dies wiederum kann entweder direkt in der Handelssoftware des Brokers geschehen (z. B. in der TWS bei Estably) oder mit anderen Tools wie Optionstrat.com. In den folgenden Abb. 2) und 3) sind die dort simulierbaren Strategien sowie eine Simulation eines Iron Condor abgebildet.
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