ezzy » Optionshandel » Mit Optionen erfolgreich in allen Marktphasen
Der Optionsmarkt bietet aufgrund vielfältiger Kombinationsmöglichkeiten von Puts und Calls ein Alleinstellungsmerkmal: Anleger können nahezu jede Marktphase erfolgreich in Gewinne ummünzen: Egal, ob man auf steigende, fallende oder stagnierende Kurse setzen möchte, auf eine zu- oder abnehmende Volatilität oder um Aktien mit Rabatt zu kaufen oder mit bestehenden Aktienpositionen zusätzliche Prämien zu vereinnahmen.
Die wohl bekannteste und einfachste Einsatzmöglichkeit im Kontext des Optionsmarkts ist der Kauf von Optionen. Möchte man dabei auf steigende Märkte setzen, dann kann man dies mit dem Kauf von Calls umsetzen. Im Gegensatz dazu setzt man mit dem Kauf von Puts auf einen Kursverfall und kann somit auch bestehende Positionen absichern.
Der Vorteil dieser einfachen Strategie ist die Tatsache, dass sich das Risiko immer nur auf den Kaufpreis der Prämie beschränkt. Da die Implizite Volatilität für die Bepreisung eine große Rolle spielt, sollten Optionskäufer allerdings wissen, wann der Kauf von Optionen keinen Sinn macht. Das ist nämlich dann der Fall, wenn der Markt bereits sehr hohe Schwankungen einpreist und damit hohe Optionspreise einfordert. Auch eine zu kurze Laufzeit und den damit einhergehenden Zeitwertverlust sollte man vermeiden.
Eine Möglichkeit, um mit dem Verkauf von Optionen regelmäßiges Einkommen zu erzielen, bieten sogenannte Covered Calls. Dabei verkauft man Calls auf bereits bestehende Aktienpositionen, um eine Prämie zu vereinnahmen. Der Strike liegt dabei oberhalb des aktuellen Aktienkurses.
Die Kombination aus Long Aktien und dem Short Call im Optionsmarkt ist gegenüber der reinen Aktienposition mit keinem zusätzlichen Risiko verbunden. Gerade für Depotwerte, die man zu einem bestimmten Kurs auch gerne loswerden möchte, kann man den Verkauf von Calls quasi als Ersatz eines Profit Target nutzen. Denn dieser führt bei Erreichen des Call Strikes zu einem Verkauf der Aktien an den Call-Käufer. Kommt es nicht zu diesem Szenario, dann kann der Aktienbesitzer immer wieder Calls schreiben und somit eine Zusatzrendite generieren, und zwar ohne jegliches Zusatzrisiko.
Auch für Investoren, die eine Aktie kaufen möchten, bietet sich der Optionsmarkt bzw. der Verkauf von Optionen an, genauer gesagt: der Verkauf von Puts. Anstatt eine Aktie zum aktuellen Wert von z. B. $100 zu kaufen, könnte der Anleger ganz klassisch ein Buy Limit für den Basiswert etwas unter dem aktuellen Kurs platzieren, also z. B. bei $95. Fällt die Aktie allerdings nicht auf dieses Niveau zurück, dann kommt der Kauf nicht zustande und der Anleger verpasst womöglich einen kräftigen Anstieg.
Optionshändler gehen daher anders vor: Sie schreiben einen Put mit einem Strike von $95 und erhalten sofort die Optionsprämie aufs Konto gebucht, die sie in jedem Fall behalten können.
Fällt die Aktie bis zum Verfallstermin schließlich nicht unter die $95, dann verfällt der verkaufte Put wertlos. Das heißt, der Anleger kann sich über die vereinnahmte Prämie freuen.
Sollte die Aktie hingegen unter den Strike von $ 95 fallen, dann wird sie ins Depot gebucht und der Optionshändler ist fortan Aktionär. Hier hat er nun den Vorteil, dass sein Einstandskurs aufgrund der vereinnahmten Prämie unterhalb der 95er-Marke liegt.
Dementsprechend fährt der Optionsverkäufer besser als der klassische Aktienkäufer. Denn Letzterer ist nur in einem Szenario der Gewinner: Wenn er die Aktie zu $95 erwirbt und diese anschließend stark steigt, dann ist er voll dabei. Im Gegensatz dazu ist der Gewinn des Put-Verkäufers von Anfang an gedeckelt.
Erfahrene Händler im Optionsmarkt wissen, dass die clevere Kombination aus Puts und Calls, die sie ge– oder verkaufen, alle Kursszenarien abdecken können. Dabei können Profis auch unterschiedliche Strikes und Laufzeiten kombinieren. Eine solche Strategie ist bspw. der Straddle.
Ein Straddle ist eine einfach zu verstehende Volatilitätsstrategie, mit der Optionshändler von Kursbewegungen nach oben und unten profitieren können. Da man bei dieser Strategie sowohl einen Call als auch einen Put kaufen muss, ist sie allerdings etwas kostspielig und benötigt eine große Bewegung, um ihre Kosten zu decken.
Während sich eine steigende Volatilität positiv auf den Straddle auswirkt, wirkt sich der Zeitablauf schädlich auf das Ergebnis aus. Denn ein Straddle setzt sich aus Long-Optionen zusammen. Allerdings ist das Risiko bei dieser Strategie begrenzt.
Verwendet man für den Put und den Call unterschiedliche Strikes, dann spricht man von einem Long Strangle. Diese Strategie besteht aus Out-of-the-Money-Optionen, was die Kosten gegenüber dem Long Straddle reduziert. Allerdings ist dabei eine noch größere Bewegung notwendig, um einen Gewinn zu erzielen.
Bei Betrachtung vieler Kursverläufe zeigt sich, dass die Märkte sehr häufig keinen Trend aufweisen, sondern in einer Range verharren. Genau dieses Regime kann man als Händler im Optionsmarkt für sich nutzen – mit dem Short Strangle!
Wie Abb. 1) zeigt, verkauft man dabei einen Put mit einem Strike unterhalb des aktuellen Kurses des Basiswerts (Underlying). Gleichzeitig verkauft man einen Call mit einem Strike oberhalb des aktuellen Basiswertkurses. Zu beachten ist dabei jedoch, dass der Gewinn begrenzt ist, während die Risiken unbegrenzt sind. Das heißt, dass man ein striktes Risikomanagement anwenden sollte.
Mit der richtigen Kombination aus Puts und Calls, die ge- und verkauft werden, lassen sich für alle Marktphasen profitable Strategien umsetzen. Hier zu sehen ist exemplarisch der Short Strangle, den man in Seitwärtsphasen profitabel einsetzen kann. Dabei verkauft man einen Put mit einem Strike unterhalb des aktuellen Kurses des Underlyings. Gleichzeitig verkauft man einen Call mit einem Strike oberhalb des aktuellen Basiswertkurses.
Wer die Kapitalmärkte möglichst flexibel und effizient nutzen möchte, sollte sich mit dem Optionshandel befassen. Egal, ob es um die Generierung von regelmäßigem Einkommen geht, um das Absichern des Depots oder um die flexible Ausnutzung bestimmter Marktszenarien: Mit Optionsstrategien lassen sich am Optionsmarkt alle Marktsituationen gewinnbringend nutzen!
Hinweis: Dieser Artikel ist ursprünglich im Traders erschienen.
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