Portfolio Bedeutung

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Wir alle kennen das Gefühl: Eine bestimmte Aktie oder Kryptowährung sieht so vielversprechend aus, dass man sein ganzes Hab und Gut investieren möchte – schließlich sind die Chancen riesengroß, oder? Genau an dieser Stelle sollte man die eigene Fantasie schnellstens in die Schranken weisen und stattdessen über die Bedeutung eines gut diversifizierten Portfolio nachdenken.

Was ist ein Portfolio? – Bedeutung

Definition: Portfolio

Ein Portfolio ist eine Zusammenstellung verschiedener Finanzanlagen, die ein Anleger besitzt.

Diese Anlagen können Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien, Fonds, ETFs oder andere Finanzinstrumente umfassen. Indem ein Anleger sein Kapital auf verschiedene Anlageklassen und -instrumente verteilt, kann er das spezifische Risiko, das mit einzelnen Anlagen verbunden ist, reduzieren.

Genau das ist auch notwendig, schließlich kann niemand wissen, wie sich die eingangs erwähnte Aktie oder die Kryptowährung X in Zukunft tatsächlich entwickeln wird. Sollte das erträumte Szenario nicht aufgehen, wäre das ganze Anlagekapital negativ betroffen, während man z. B. andere Anlageklassen (die sogar hohe Renditen erwirtschafteten) völlig außer Acht gelassen hätte – mit solidem Investieren hat das nichts zu tun!

Statt nach der Devise „Ich weiß, was passieren wird“ zu verfahren, lohnt es sich also das altbewährte Prinzip „Lege nicht alle Eier in einen Korb“ zu befolgen. Dies ist entscheidend, da einzelne Vermögenswerte, aber auch Branchen oder Regionen stark schwanken können, während ein gut diversifiziertes Portfolio stabiler bleibt und langfristig potenziell höhere Renditen bei geringerem Risiko bietet. Ein durchdachtes Portfolio hilft Anlegern also, ihre finanziellen Ziele zu erreichen, indem es sowohl Wachstumschancen bietet als auch Verluste begrenzt – und genau das macht seine Bedeutung aus. 

Portfolio

Grundlagen des Portfoliokonzepts

Das Portfolio im Talmud und im alten Rom

Die Tatsache, dass das Konzept des Portfolios nicht gerade neu ist, zeigt ein Blick in den Rückspiegel: So ist bereits im Talmud, einem zentralen Text des jüdischen Glaubens, der um das 5. Jahrhundert n. Chr. verfasst wurde, eine einfache, aber effektive Regel zur Risikostreuung zu finden: „Ein Drittel in Land, ein Drittel in Handel und ein Drittel in Reserve halten.“

Auch im alten Rom gab es ähnliche Konzepte. Wohlhabende Römer investierten oft in verschiedene Arten von Vermögenswerten wie Land, Handelsunternehmen und Geldleihe, um ihre Risiken zu streuen. Diese Praxis war eine frühe Form der Risikominderung durch Diversifikation.

Harry Markowitz und die Bedeutung des modernen Portfolio

In der Finanzindustrie kam das Portfoliokonzept dennoch erst in den 1950er-Jahren auf: Harry Markowitz entwickelte damals die Portfoliotheorie, die die Art, wie Anleger über Risiken und Renditen nachdenken, revolutionierte. In einfachen Worten ausgedrückt, erkannte Markowitz, dass es nicht nur darauf ankommt, in einzelne Anlagen zu investieren. Vielmehr ist es von Bedeutung, wie diese Anlagen zusammen in einem Portfolio wirken. Sein wichtigstes Prinzip war, dass eine kluge Kombination verschiedener Anlagen das Risiko eines Portfolios verringern kann, ohne die erwartete Rendite zu schmälern.

Markowitz zeigte, dass Anleger durch Diversifikation, also das Streuen ihres Geldes auf verschiedene Arten von Anlagen, ihr Risiko reduzieren können. Dies liegt daran, dass sich verschiedene Anlagen oft unterschiedlich entwickeln (Stichwort Korrelation): Wenn eine fällt, steigt eine andere möglicherweise. Durch diese Balance wird das Portfolio insgesamt stabiler. Heute ist Markowitz‘ Portfoliotheorie ein Eckpfeiler der modernen Finanzwelt und wird von professionellen Anlegern weltweit genutzt, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Portfolio Bedeutung

Abb. 1) Ein Portfolio mit unterschiedlichen Anlageklassen, Währungen und Regionen ist die Basis für ein ausgewogenes Chance-Risiko-Verhältnis bei der Geldanlage.

Warum Diversifikation wichtig ist

Durch Diversifikation wird also das Risiko gemindert. Denn die negativen Entwicklungen eines einzelnen Investments können durch positive Entwicklungen anderer Anlagen ausgeglichen werden. Der Grund dafür ist folgender: Jede Anlageklasse hängt von bestimmten Fundamentalfaktoren wie Wirtschaftsdynamik und Inflation ab, die in unterschiedlichen Wirtschaftsphasen somit auch unterschiedliche Kursentwicklungen zur Folge haben.

Beispiel
Wenn ein Anleger beispielsweise nur in Aktien investiert und der Aktienmarkt stark an Wert verliert, erleidet er hohe Verluste. Hat derselbe Anleger sein Geld jedoch zusätzlich auch in Anleihen und Gold verteilt, so kann der Verlust der Aktienposition durch Gewinne bei den anderen Anlageklassen (zumindest teilweise) kompensiert werden. 

Anleihen sind nämlich gegenüber Aktien in der Mehrheit der Fälle nur gering korreliert. Gold zeigt häufig sogar eine negative Korrelation zu Aktien. Das heißt, dass Gold in vielen Stressphasen am Aktienmarkt stabil bleibt oder steigt und umgekehrt.

Alles in allem hilft ein diversifiziertes Portfolio, das Risiko zu reduzieren und das Vermögen auch bei Marktschwankungen zu schützen. Dies gilt insbesondere auf psychologischer Ebene: Wie wir alle wissen, ist die Gefahr, Fehlentscheidungen zu treffen insbesondere dann hoch, wenn das eigene Portfolio unter hohen Schwankungen und/oder Verlusten leidet. Aus diesem Grund hilft eine Stabilisierung der Kursschwankungen auch hier, auf Kurs zu blieben.

Portfolio

Das Permanent Portfolio

Ein sehr gutes und überaus erfolgreiches Beispiel für die Diversifikation des Portfolio über Anlageklassen hinweg ist das sogenannte Permanent Portfolio. Das Konzept wurde von Harry Browne entwickelt und zielt darauf ab, Investoren eine einfache und robuste Anlagestrategie zu bieten, die in verschiedenen wirtschaftlichen Umfeldern stabil bleibt. Browne stellte sein Konzept in den 1980er-Jahren vor. Es basiert auf der Idee, dass eine diversifizierte Anlagestrategie, die in vier Hauptkategorien investiert, dazu beiträgt, das Risiko zu minimieren und gleichzeitig von unterschiedlichen Marktsituationen zu profitieren.

Das Permanent Portfolio ist also gleichmäßig auf vier Anlageklassen verteilt, die sich in verschiedenen wirtschaftlichen Szenarien unterschiedlich verhalten.

Vier Anlageklassen des Permanent Portfolio

Rebalancing

Ein zentraler Bestandteil des Permanent Portfolios ist zudem ein regelmäßiges Rebalancing. Das bedeutet, dass die Allokation der Anlagen einmal jährlich zurück auf die ursprünglichen 25 %-Anteilswerte angepasst wird. Dies hilft, das Risiko zu kontrollieren und die langfristige Performance des Portfolios zu sichern.

Resilienz

Die Hauptvorteile des Permanent Portfolios sind seine Einfachheit und Resilienz. Durch die Aufteilung des Kapitals auf vier verschiedene Anlageklassen, die in unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen gut abschneiden, schützt das Portfolio vor extremen Verlusten. So sorgt es für eine ausgewogene Performance über lange Zeiträume hinweg. Nicht umsonst wird dieses Konzept auch als eine Art Allwetter-Portfolio bezeichnet.

Wer sich speziell mit dem Thema Gold als Anlageklasse befassen und erfahren möchte, wie das gelbe Edelmetall die Stabilität des eigenen Portfolios verbessern kann, dem empfehlen wir folgendes Video von Optionen Broker Estably:

Die Bedeutung des Portfolio im Handel mit Optionen

Für Stillhalter, die regelmäßige Prämien durch den Verkauf von Optionen erwirtschaften, hat das Portfolio ebenfalls eine wichtige Bedeutung. Denn Stillhalter sind im schlimmsten Fall verpflichtet, die Verpflichtungen aus den verkauften Optionen zu erfüllen. Dementsprechend kann ein konzentriertes Engagement in wenigen Basiswerten oder Strategien zu erheblichen finanziellen Verlusten führen. Diversifikation hilft dabei, diese Risiken zu streuen. Außerdem lässt sich damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Gesamtportfolio auch bei ungünstigen Marktbedingungen stabil bleibt.

Was sind Optionen?
Kurz gesagt: Optionen sind Finanzinstrumente, die dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht geben, eine Aktie zu einem festgelegten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt zwei Haupttypen von Optionen: Kaufoptionen (Calls) und Verkaufsoptionen (Puts). In unserem Beitrag zum Thema „Was sind Optionen?“ findest du alle weiteren interessanten Infos zu dieser Frage.

Risikostreuung im Optionshandel

Portfolio Bedeutung - ein Fazit

Fassen wir zusammen: Anstatt alles auf ein Pferd zu setzen, sollten Anleger breit diversifizieren. Das bedeutet, ihr Kapital über verschiedene – möglichst wenig korrelierte – Anlagen zu verteilen. Das Hauptziel eines Portfolios ist es, das Risiko-Rendite-Verhältnis zu optimieren und langfristiges Wachstum sicherzustellen. Durch eine ausgewogene Mischung verschiedener Anlagen kann das Risiko von Verlusten minimiert, während die Renditepotenziale maximiert werden können.

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