In the Money (ITM) – eine Option im Geld

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Der Begriff “In-the Money” (ITM) steht für eine Ausprägung der Moneyness (Geldnähe) einer Option. Wie der Name vermuten lässt, geht es um Optionen, die im Geld notieren.

Dies steht als verkürzte Schreibweise für immer die selbe Situation:

  • Der Kurs des Basiswertes hat den Strikepreis bereits überschritten (Call-Option) bzw. unterschritten (Put-Option) – sodass sich die Option in der “Ausübungs-Zone” befindet
  • Die Option besitzt einen positiven inneren Wert und wird somit ausgeübt, falls der Verfallstermin unmittelbar bevorstünde
  • Die Option besteht in Summe aus innerem Wert und Zeitwert
In the Money Optionen - Eine Option im Geld

Eine kurze Wiederholung:

Eine Option sichert ihrem Inhaber einen bestimmten Kauf- bzw. Verkaufspreis für einen Basiswert (z.B. eine Aktie) zu. Dadurch erhält die Option selbst einen Wert – ähnlich wie bei einer Versicherung.

Der Inhaber der Option profitiert allerdings nicht in allen Fällen von seinem Optionskontrakt. Genauer gesagt, profitiert er nur dann, wenn der “Versicherungsfall” eintritt – er den Basiswert mit Hilfe der Option also zu besseren Konditionen kaufen bzw. verkaufen kann, als an der Börse. Dies ist genau dann der Fall, wenn die Option zur Fälligkeit im Geld notiert.

Beispiel Put-Option (Verkaufsoption):

Notiert der Basiswert zur Fälligkeit der Option unterhalb des vereinbarten Preises, entsteht für den Inhaber der Option ein wirtschaftlicher Vorteil. Aufgrund des darüberliegenden Ausübungspreises der Option kann er die Aktie durch Ausübung der Option zu besseren Konditionen verkaufen als über die Börse. Daher macht eine Ausübung für den Inhaber Sinn. Man bezeichnet die Option als im Geld.

Die Option hat zum Fälligkeitstermin entsprechend einen positiven inneren Wert, da ihre Ausübung einen wirtschaftlichen Vorteil erbringt. Ist eine Option zum Verfallszeitpunkt im Geld, realisiert der Optionsinhaber somit einen Gewinn – und zwar genau den inneren Wert der Option (abzüglich dem initial bezahlten Preis beim Kauf der Option).

Der Verkäufer (Stillhalter) der Option wird in diesem Fall in die Pflicht genommen. Er muss den Basiswert zum Strikepreis abnehmen, darf seine initial eingenommene Optionsprämie allerdings behalten. Da der aktuelle Kurs des Basiswertes unterhalb des Strikepreises liegt, ist der Stillhalter mit seiner nun erworbenen Aktienposition ggfs. im Verlust. Seine Gewinnschwelle liegt beim Strikepreis abzüglich der initial vereinnahmten Optionsprämie. 

Eine ITM Option führt zum Verfallszeitpunkt somit immer zum gleichen Ergebnis: Sie wird ausgeübt. Für den Marktwert der Option ergibt sich Folgendes: Notiert eine Option “im Geld”, ist sie preislich teurer als am Geld und wesentlich teurer als aus dem Geld.

Wann eine Option im Geld notiert, hängt vom Optionstyp ab:

  • Eine Put-Option notiert dann im Geld, wenn der Basiswert unterhalb des Strikepreises notiert. Wenn der Basiswert weiter fällt, bewegt sich die Option tiefer ins Geld. Steigt der Basiswert stattdessen, so bewegt sich die Option “an das Geld” heran. Überschreitet er den Strikepreis, so ist die Put-Option aus dem Geld.
  • Eine Call-Option notiert dann im Geld, wenn der Basiswert oberhalb des Strikepreises notiert. Wenn der Basiswert weiter steigt, bewegt sich die Option weiter ins Geld. Fällt der Basiswert stattdessen, so bewegt sich die Option “an das Geld” heran. Unterschreitet er den Strikepreis, so ist die Call-Option aus dem Geld.

Zahlenbeispiel

Die Pfizer-Aktie (PFE) steht aktuell bei 48,00$ und wir betrachten eine Put-Option auf PFE mit einem Strike von 50$, deren Verfall unmittelbar bevorsteht.

Die Moneyness der Option berechnet sich wie folgt: 50$ – 48$ = +2$ (> 0)

Die Put-Option ist damit im Geld. Sie besitzt einen inneren Wert von +2$ und hat aufgrund des bevorstehenden Verfalls nahezu keinen Zeitwert mehr. Entsprechend wird ihr Gesamtwert gegen 2,00$ tendieren. Das Delta der Option wird gegen 1,00 tendieren und damit eine Ausübungswahrscheinlichkeit von nahezu 100% anzeigen.

Ein Blick ins Portfolio des Optionsinhabers (zum Verfallszeitpunkt der Option): Er ist long in der Option, hält also eine Positionsgröße von +1 Kontrakten. Der Wert liegt bei nahezu 2,00$. Es macht für ihn Sinn, die Option auszuüben und damit Pfizer-Aktien zu 50$ abzugeben. Er hat damit einen “Preisvorteil” in Höhe vom inneren Wert der Option (2$) realisiert. Um insgesamt profitabel zu sein, muss Option nicht nur im Geld sein, sondern auch initialen Optionspreis “verdient” haben. Unterstellt man, dass er am Anfang einen geringeren Preis für die Option bezahlen musste (beispielsweise 1,00$), so hat er nach der Ausübung einen Gewinn von 1$ erzielt.

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Sollte der innere Wert der Option geringer sein als der initial bezahlte Optionspreis, macht eine Ausübung trotzdem Sinn – auch wenn der Inhaber das Geschäft dann mit einem Verlust abschließt.

Der Blick ins Portfolio des Optionsverkäufers (Stillhalter): Er ist short in der Option, hält also eine Positionsgröße von -1 Kontrakten. Der Wert liegt hier entsprechend bei nahezu -2,00$. Er wird durch die Optionsausübung in die Pflicht genommen, Pfizer-Aktien zum Strikepreis abzunehmen. Im Unterschied zum Optionsinhaber hat der Stillhalter ursprünglich den Optionspreis von beispielsweise 1$ als Prämie eingenommen, welche er vollständig behalten darf. Er darf den “Einstandspreis” (hier 50$) mit seiner vereinnahmten Prämie verrechnen, sein Break Even liegt entsprechend bei 49$ und damit unter dem Strike-Preis.

Nachdem er die Pfizer-Aktien zum Strikepreis von 50$ angedient bekommen hat, steht er dadurch mit -1$ pro Aktie im Minus (PFE steht bei 48$, der Break Even liegt bei 49$). Er ist mit dem Optionsgeschäft somit weiterhin besser gestellt als ein Aktionär, der die Aktie zu 50$ (z.B. im Rahmen einer Limit-Order) gekauft hat. Zudem kann er nun Call-Optionen gegen seinen Aktienbestand verkaufen und so weitere Prämieneinnahmen generieren – man bezeichnet dieses Vorgehen auch als “Wheel-Strategie”.

Das beschriebene Beispiel stellt die Situation exakt zum Verfallszeitpunkt der Option dar. In der Praxis ist oft noch eine wesentliche Restlaufzeit vorhanden. Dadurch weisen auch ITM-Optionen in der Regel – zusätzlich zum inneren Wert – einen Zeitwert auf. Der Zeitwert bewertet die noch verbleibende Unsicherheit darüber, ob die Ausübung der Option tatsächlich eintreten wird.

Wie verhalten sich In the Money Optionen? 

Entsprechend besitzen ITM-Optionen während ihrer Restlaufzeit oft einen höheren Wert als nur den inneren Wert und eine Ausübungswahrscheinlichkeit kleiner als 100%. Je kürzer die verbleibende Restlaufzeit und je tiefer die Option im Geld notiert, desto stärker tendiert der Restwert gegen den inneren Wert und die Ausübungswahrscheinlichkeit gegen 100%.

Eine ITM-Option weist entsprechende Charakteristika in den Sensitivitätskennzahlen Delta, Gamma, Theta und Vega auf:

  • Für Delta gilt: Je tiefer eine Option im Geld ist, desto stärker tendiert das Delta gegen +1,00 (Call) bzw. -1,00 (Put). Entsprechend ist der Optionspreis hier sehr sensitiv gegenüber Kursschwankungen des Basiswertes.
  • Für Gamma gilt: Je tiefer eine Option im Geld ist, desto weniger sensitiv reagiert das Delta auf Preisschwankungen des Basiswertes. Damit bleibt die durch das Delta ausgedrückte Ausübungswahrscheinlichkeit auch eher stabil.
  • Für Theta gilt: Je tiefer eine Option im Geld ist, desto weniger stark fällt der Optionswert, wenn ein weiterer Tag Laufzeit verstreicht.
  • Für Vega gilt: Je tiefer eine Option im Geld ist, desto geringer ist der Einfluss der impliziten Volatilität auf den Optionspreis.

Tief im Geld liegende Optionen weisen oftmals eine geringere Liquidität bzw. ein geringeres Handelsvolumen auf. Das kann bei kleinen Basiswerten den Handel mit solchen Optionen erschweren. 

Ein Blick in die Optionskette: Die Optionen im blauen Kasten stellen jeweils reale Call- und Put-Optionen dar, die im Geld notieren. Sie bestehen aus Zeitwert und innerem Wert (Spalte “Letztkurs” ist wesentlich höher als der Wert in der Spalte “ZTW”). Je tiefer die Option im Geld ist, desto geringer wird der Anteil des Zeitwerts am Gesamtwert der Option.

In the Money
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